Mobilitätsdaten schneller auf Open-Data-Plattformen veröffentlichen
Ende Januar 2022 wurde das Forschungsprojekt mCLIENT - Effiziente Schnittstellen für Datenbereitsteller - erfolgreich abgeschlossen. Im Projekt hat das Institut für Angewandte Informatik (InfAI) mit der CISS TDI GmbH über einen Zeitraum von 14 Monaten hinweg eine neuartige Softwarelösung für eine vereinfachte Bereitstellung mobilitätsrelevanter Datensammlungen auf Open-Data-Plattformen entwickelt. Mit der entstandenen Softwareapplikation, dem mCLIENT, können in Zukunft qualitativ hochwertige Daten schneller auf Daten-Plattformen publiziert werden.
Zum Projekthintergrund
Zahlreiche Einrichtungen der Kommunen und der Länder besitzen hochgradig relevante Datenschätze aus dem Mobilitätsbereich, die sie gern einer breiten Öffentlichkeit zur Verfügung stellen möchten. Bei diesen Daten handelt es sich u.a. um Geo- oder Klimadaten bzw. um Daten aus dem Bereich der Verkehrsplanung. Eine Erhöhung des Angebots derartiger Informationen ist für viele Interessengruppen relevant: Unternehmen und Behörden, aber auch JournalistInnen, WissenschaftlerInnen, SoftwareentwicklerInnen oder BürgerInnen haben Interesse an der Nutzung. Die Daten können Grundlage für neuartige Applikationen sein oder wichtige Hinweise liefern, um wissenschaftliche bzw. zivilgesellschaftliche Fragestellungen zu beantworten. Vielerorts können sie auch helfen, die Transparenz staatlichen Handelns zu erhöhen.
Zwar erheben bereits Kommunen und andere Institutionen des Bundes und der Länder derartige Informationen, allerdings haben die Einrichtungen nicht immer die erforderlichen Hilfsmittel zur Hand, um die Daten schnell und einfach für andere bereitzustellen. Deshalb hat das Institut für Angewandte Informatik in Zusammenarbeit mit dem Unternehmen CISS TDI im etwa einjährigen Projektverlauf erfolgreich an der Umsetzung des mCLIENT-Demonstrators gearbeitet. Der mCLIENT unterstützt Datenbereitsteller bei der automatisierten Veröffentlichung von Datensammlungen. Der Prototyp kann z.B. zur Qualitätssicherung und Metadatenanreicherung von Fahrplandaten eingesetzt werden. Zudem lassen sich mit seiner Hilfe, Datensammlungen “per Knopfdruck” auf Open-Data-Portalen veröffentlichen. “Der mCLIENT ist eine Webapplikation. Man kann ihn ohne technische Vorkenntnisse nutzen. So können auch kleine Ämter oder Behörden, die nur über wenig personelle Ressourcen und technisches Know-how verfügen, den mCLIENT einsetzen”, meint Projektleiter Dr. Michael Martin. Mit dem mCLIENT ist es möglich, Datensammlungen mit nur einem Klick auf landes- oder bundesweiten Open-Data-Portalen zu veröffentlichen. Eine Anbindung an etablierte nationale Datenplattformen wie z.B. das mCLOUD-Portal oder GovData ist damit prinzipiell möglich. Relevante Daten werden durch den Einsatz des mCLIENT-Demonstrators leichter auffindbar und können damit schneller für eigene Applikationen oder Analysen genutzt werden.
Das Forschungsprojekt mCLIENT wurde im Rahmen der Innovationsinitiative mFUND mit ca. 100.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.
Über das Förderprogramm mFUND des BMDV
Im Rahmen des Förderprogramms mFUND unterstützt das BMDV seit 2016 Forschungs- und Entwicklungsprojekte rund um datenbasierte digitale Innovationen für die Mobilität der Zukunft. Die Projektförderung wird ergänzt durch eine aktive fachliche Vernetzung zwischen Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung und Forschung und die Bereitstellung von offenen Daten auf dem Portal mCLOUD. Weitere Informationen finden Sie unter www.mfund.de.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Michael Martin
Institut für Angewandte Informatik (InfAI) e.V.
An-Institut an der Universität Leipzig
Goerdelerring 9 | 04109 Leipzig
Tel.: 0341 229037 – 51
E-Mail: martin@infai.org