Netzwerk-Konferenz 2022 „Missions for sustainability: New approaches for science and society“
Weltweit braucht es einen tiefgreifenden Wandel zu mehr Nachhaltigkeit, um globale Herausforderungen wie die Klimakrise zu bewältigen. Mit dem innovativen Konzept der missionsorientierten Forschung geht die Wissenschaft, gemeinsam mit einer Bandbreite unterschiedlicher Akteur*innen, neue Wege. Doch welche Herausforderungen und Grenzen bestehen für diese neue Form kollaborativer Forschung? Wie lässt sich der Ansatz erfolgversprechend weiterentwickeln?
Missionsansatz
Mit den UN-Nachhaltigkeitszielen hat die Weltgemeinschaft 2015 eine Vision für die Bewältigung der großen globalen gesellschaftlichen Herausforderungen formuliert. Die damit adressierten ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Krisen erfordern jedoch tiefgreifendegesellschaftliche Transformationen, für die es bislang kaum umfassende Lösungsansätze gibt. Dabei kann die Entwicklung nicht nur von einzelnen Sektoren oder Handlungsbereichen ausgehen, sondern erfordert eine enge Zusammenarbeit von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft - auf unterschiedlichen Ebenen, und über diverse Politikfelder hinweg.
Hier setzt das Konzept der missionsorientierten Forschung und Innovation an (Mazzucato, 2018; Jütting, 2020; Hekkert et al., 2020). Es zielt darauf ab, große gesellschaftliche Herausforderungen durch mutige, inspirierende Zielsetzungen zu adressieren, und ein breites Portfolio an inter- und transdisziplinären Forschungsaktivitäten auf deren Erreichung innerhalb eines festen Zeitrahmens auszurichten. Insofern erfordern Missionen für Nachhaltigkeit eine breite gesellschaftliche Beteiligung - von der Konkretisierung der Ziele bis hin zur Anwendung der Forschungsergebnisse. Dabei inspiriert der Diskurs zum Missions-Ansatz auch über den Kontext der Forschungs- und Innovationspolitik hinaus die Erarbeitung neuer sozio-technischer und sozial-ökologischer Innovationsansätze im Sinne einer Nachhaltigkeitstransformation. So entstehen z. B. auf regionaler oder lokaler Ebene neue transdisziplinäre Partnerschaften, die bestehende Innovations- und Transferstrukturen erweitern oder ergänzen, um bestimmte gesellschaftliche Kernziele zu erreichen (z. B. Klimaneutralität).
Zielsetzung
Vor diesem Hintergrund strebt die internationale Konferenz 2022 des Leibniz-Forschungsnetzwerks „Wissen für nachhaltige Entwicklung“ einen breiten Erfahrungsaustausch und eine kritische Reflektion zum Ansatz missionsorientierter Forschung und Innovation an. Dabei geht es sowohl um die aktuelle Nutzung des Ansatzes in verschiedenen Handlungsfeldern (z. B. Klimawandel, Ernährung, Mobilität, Energie, Gesundheit, Konsum), als auch um dessen zukünftige Ausgestaltung für eine effektivere gesellschaftliche Nachhaltigkeitstransformation. Die Veranstaltung richtet sich an Akteur:innen aus Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft. Sie zielt darauf ab:
Ergebnisse und Wirkungen, Stärken und Schwächen, sowie Potenziale und Risiken missionsorientierter F&I aufzuzeigen,
unterschiedliche Ansätze und Praktiken gegenüberzustellen und vergleichend zu diskutieren,
Anforderungen für die zukünftige Konzeption und Rahmenbedingungen missionsorientierter F&I zu identifizieren.
Die Konferenz fördert damit zugleich gezielt die nationale, europäische und internationale Kooperation im interdisziplinären Feld der Nachhaltigkeitswissenschaften.
Missionen in der Praxis
Die Forschungs- und Innovationspolitik des Bundes hat im Rahmen der Hightech-Strategie 2025 die Idee der Missionsorientierung aufgenommen. Durch die Formulierung von Missionen in den Themenfeldern „Nachhaltigkeit und Umwelt“, „Technologie und Mobilität“, „Gesundheit und Wandel“ sollen ausgewählte gesellschaftliche Herausforderungen gezielt angegangen und bewältigt werden. Der Ansatz stellt insbesondere darauf ab, die ressort- und disziplinen-übergreifende Zusammenarbeit zu stärken und Forschungsergebnisse direkt umzusetzen.
Auch die EU Kommission hat im Rahmen von Horizon Europe den Missionsansatz aufgegriffen und fünf „Missionen“ formuliert, die programmübergreifend und transdisziplinär bearbeitet werden sollen. Jede Mission zielt darauf ab durch eine Reihe von Aktivitäten (z. B. Forschungsprojekte, aber auch politische Maßnahmen und Gesetzesinitiativen) ein ambitioniertes gesellschaftliches Ziel zu erreichen, das durch einzelne F&I Maßnahmen nicht verwirklicht werden könnte: Anpassung an den Klimawandel, klimaneutrale intelligente Städte, Bodengesundheit und Ernährung, gesunde Gewässer, sowie Krebsprävention/-therapie.
Zum PROGRAMM: https://www.leibniz-sustain.de/mainnavigation/veranstaltungen/netzwerk-konferenzen/programm
Hinweise zur TEILNAHME:
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Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an:
Alina Kaltenberg (Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR)
a.kaltenberg@ioer.
Weitere Informationen:
https://www.leibniz-sustain.de/mainnavigation/veranstaltungen/netzwerk-konferenzen/konf-2022
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