Mehr als 13.000 Fragen für die Forschung von morgen
Die Beteiligung ist zahlreich und vielfältig: Mehr als 13.000 Fragen für die Wissenschaft sind bisher von Bürgerinnen und Bürgern im diesjährigen Wissenschaftsjahr 2022 eingereicht worden. Sie folgten damit einer Einladung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das seit dem 14. Januar 2022 bundesweit dazu aufruft, Fragen für die Forschung von morgen zu stellen. Die eingegangenen Bürgerfragen werden nun ausgewertet, weiterbearbeitet und im Herbst an Wissenschaft und Politik übergeben.
Wie können wir virtuelle Realität in der Medizin einsetzen? Was für eine Erfindung könnte das Klima und die Welt retten? Warum gibt es kein Gesetz gegen Mobbing? Diese und viele weitere Fragen wurden bis zum 15. April eingereicht und fließen in den IdeenLauf, die zentrale Mitmachaktion des Wissenschaftsjahres 2022 – Nachgefragt!, ein. Ziel des IdeenLaufs ist es, die verschiedenen Impulse aus der Bevölkerung zu nutzen, um neue Ideen und Zukunftsimpulse für Wissenschaft und Forschungspolitik zu entwickeln. Die mehr als 13.000 Fragen wurden sowohl digital über die Projektwebseite als auch auf analogem Wege eingereicht. In ganz Deutschland regten außerdem verschiedene Aktionen und Dialogformate zur Teilnahme an und ermöglichten den Austausch zwischen Wissenschaft, Politik und Gesellschaft – über alle Bevölkerungsgruppen und Generationen hinweg.
„Ich bin begeistert, dass sich so viele Menschen mit ihren Fragen beteiligen! Das zeigt, dass wir im Wissenschaftsjahr mit dem Schwerpunkt Bürgerbeteiligung einen Nerv getroffen haben. Auch die Bandbreite der Fragen ist total vielfältig – von hochkomplexen bis hin zu alltagsnahen Themen. Zwei große Trends sehen wir dabei: Die meisten Fragen sind zu den Bereichen Umwelt/Klima und Gesundes Leben/Medizin eingereicht worden. Doch auch Themen wie Innovation, Technik und Politik interessieren die Teilnehmenden sehr“, erklärt Prof. Johannes Vogel, Ph.D., Co-Vorsitzender des Science Panels im Wissenschaftsjahr 2022.
Weiter geht es nun mit einer Cluster-Konferenz Ende Mai: Dort werden die eingereichten Fragen von einem Bürger- und einem Wissenschaftsgremium (Citizen und Science Panel) sowie von wissenschaftlichen Fachjurys gebündelt und ausgewertet. Während einer anschließenden öffentlichen Online-Konsultation (16. Juni bis 14. Juli), also einem digitalen Beteiligungsprozess, können Bürgerinnen und Bürger die Ergebnisse noch einmal einsehen und kommentieren. Aus all diesen Impulsen entsteht ein Ergebnispapier, das im Herbst 2022 an Politik und Wissenschaft übergeben wird. Auch Monika Buchenscheit ist als Mitglied des Bürgergremiums (Citizen Panel) am Prozess beteiligt: „Wir im Citizen Panel freuen uns sehr darauf, die vielen spannenden Fragen aus der Bevölkerung gemeinschaftlich zu bearbeiten. Dabei liegt uns ein offener, kritischer und produktiver Dialog mit den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern sehr am Herzen. Wir sind überzeugt, dass so ein Pool voller neuer, kreativer Zukunftsideen entstehen kann.“
Noch bis zum Jahresende können Bürgerinnen und Bürger weiter ihre Fragen für die Wissenschaft einreichen. Diese fließen zwar nicht mehr in den IdeenLauf ein, finden jedoch Eingang in zahlreiche und vielfältige Dialogformate, wo sie ebenfalls aufgegriffen und diskutiert werden.
Weitere Informationen:
http://www.wissenschaftsjahr.de
http://www.bmbf.de