"Psychologie und Gesellschaft": Neue öffentliche Vortragsreihe diskutiert Aufgaben der Psychologie in Krisenzeiten
Welche gesellschaftlichen Aufgaben hat die Psychologie in Krisenzeiten? Wie kann sie zur Weiterentwicklung einer lebenswerten Gesellschaft beitragen und sozialen Zusammenhalt und Resilienz fördern? Diese Fragen thematisiert und diskutiert die Vortragsreihe "Psychologie und Gesellschaft", die am 3. Mai neu an der Psychologischen Hochschule Berlin (PHB) startet. Anlässlich des Ukrainekriegs werden sich die Veranstaltungen des Sommersemesters schwerpunktmäßig mit den Themen Krieg und Flucht beschäftigen.
Unsere Gesellschaft befindet sich in einem Prozess beständigen Wandels, der in den letzten Jahren auf mehreren Ebenen krisenhafte Ausformungen angenommen hat. Die Klimakrise, die Pandemie, der Ukrainekrieg und damit einhergehend neue Flucht- und Migrationsbewegungen haben das Leben vieler Menschen erschüttert und bisherige Lebensweisen und Gewissheiten aufgelöst. Dabei ist die Gesellschaft zunehmend mit Spannungen und Konflikten konfrontiert, die Gefahren der Eskalation und Spaltung mit sich bringen.
Wie kann die Psychologie – in ihrer Doppelrolle als Wissenschaft und als Profession – an dieser Stelle unterstützen? Welche gesellschaftlichen Aufgaben hat sie in Zeiten von Krisen, Konflikten und Unsicherheiten? Welche Beiträge kann sie bei der Weiterentwicklung einer lebenswerten Gesellschaft leisten und wie kann sie gesellschaftlichen Zusammenhalt und Resilienz fördern? Zu diesen Themen hat die Psychologische Hochschule Berlin (PHB) gemeinsam mit der Sektion Politische Psychologie des Berufsverbands deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) eine neue öffentliche Vortragsreihe „Psychologie und Gesellschaft“ ins Leben gerufen. Anlässlich des Ukrainekriegs werden sich die Veranstaltungen des Sommersemesters schwerpunktmäßig mit den Themen Krieg und Flucht beschäftigen.
Zum Auftakt der Reihe wird sich Dr. Korinna Fritzemeyer am 3. Mai der Frage widmen, wie Menschen mit Kriegserfahrungen unterstützt werden können. Dr. Fritzemeyer forscht zur generationsübergreifenden Weitergabe von Traumatisierungen durch Krieg und Verfolgung. In der Praxis hat sie lange mit traumatisierten Kindern und Jugendlichen im Nordirak gearbeitet und ist in einem psychoanalytisch orientierten Projekt für geflüchtete Familien mit Kleinkindern in Berlin-Neukölln tätig.
Wissenschaftliche Erkenntnisse zu Ursachen und Folgen von Traumata wird Dr. Inga Schalinski im zweiten Vortrag am 23. Mai präsentieren. Dabei wird sie auch darauf eingehen, wann Belastungen zu psychischen Erkrankungen führen – und was davor schützt. Dr. Schalinski hat zu Posttraumatischen Belastungsstörungen promoviert und beschäftigt sich seitdem wissenschaftlich mit den Themen Gewalt, Krieg und Traumata.
Auf die Perspektive derjenigen, die aktiv kämpfend an Kriegsgeschehen beteiligt sind, wird schließlich Dr. Claudia Bueno am 19. Juli eingehen. Dabei wird sie sich mit der Frage befassen, inwiefern die Ausübung von Gewalt für Täter mit eigenen Traumatisierungen verknüpft ist – und inwieweit mit einer zunehmenden Tendenz zu Brutalität. Dr. Bueno hat an der Universität Konstanz promoviert. Dabei hat sie die Traumaexposition und die psychische Belastung von Tätern und Opfern organisierter Gewalt in lateinamerikanischen Kriegsregionen untersucht.
Alle Vorträge der Veranstaltungsreihe sind als öffentliche Präsenzvorträge im Hörsaal der Psychologischen Hochschule Berlin (PHB) geplant. Anmeldungen sind über die Website der PHB möglich. Der Eintritt ist kostenfrei.
***
Pressekontakt:
Cornelia Weinberger
Tel: 030/ 20 91 66 – 315
Email: c.weinberger@phb.de
***
Über die Psychologische Hochschule Berlin (PHB):
Die Psychologische Hochschule Berlin (PHB) ist eine private Universität mit staatlicher Anerkennung, die in Kooperation mit dem Berufsverband deutscher Psychologinnen und Psychologen gegründet wurde. Das Angebot der PHB deckt ein vollständiges Spektrum psychologischer Ausbildung ab, das vom grundständigen Psychologiestudium über Therapieausbildungen in drei Verfahrensrichtungen bis hin zum weiterführenden Masterstudiengang in Rechtspsychologie reicht. Erstklassige wissenschaftliche Ausbildung mit größtmöglicher Praxisorientierung und der Vermittlung verfahrensübergreifender Kompetenzen zu verknüpfen, ist das Credo der PHB. In der Forschung ist die PHB drittmittelstark und legt auch hier besonderen Wert auf die Vermittlung praxisrelevanter wissenschaftlicher Erkenntnisse. Der Campus der PHB befindet sich im Haus der Psychologie am Köllnischen Park in Berlin-Mitte.
Weitere Informationen:
https://www.psychologische-hochschule.de/veranstaltungen/dr-korinna-fritzemeyer-im-kontakt-mit-menschen-aus-kriegsgebieten/
https://www.psychologische-hochschule.de/veranstaltungen/dr-inga-schalinski-traumata-und-ihre-folgen/
https://www.psychologische-hochschule.de/veranstaltungen/dr-claudia-bueno-trauma-und-aggression-in-kriegsgebieten-zur-perspektive-der-kaempfenden/