Besserer Schutz vor Cyberangriffen für Unternehmen
Reaktion auf aktuelle IT-Bedrohungslage: Kooperation für mehr Cybersicherheit in Krisenzeiten.
Expert:innen des Fraunhofer Lernlabors für Cybersicherheit der Hochschule Mittweida um Professor Dirk Labudde und Chemnitzer IT-Spezialist axilaris arbeiten zusammen für den besseren Schutz vor Cyberangriffen für Unternehmen:
IT-Sicherheitsanalysen sollen Unternehmen helfen, die Gefährdung ihrer IT-Infrastruktur konkret einzuschätzen. Entsprechende Handlungsempfehlungen helfen, sich erfolgreich vor Angriffen zu schützen.
Die IT-Bedrohungslage durch Cyberangriffe verschärft sich immer mehr. Bei den nationalen wie auch internationalen Sicherheitsbehörden wächst die Sorge vor größeren Cyberattacken. So hat auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Mitte März deutsche Unternehmen und Behörden gewarnt und bewertet die aktuelle Situation mit der zweithöchsten Warnstufe „Orange“.
Auf die steigende Zahl von Cyberangriffen reagieren das Fraunhofer Lernlabor Cybersicherheit der Hochschule Mittweida und die axilaris GmbH in Chemnitz mit einer Kooperation zur Evaluierung von IT-Sicherheitsrisiken. Gemeinsam werden sie IT-Sicherheitsanalysen mit entsprechenden Handlungsempfehlungen zum Schutz von IT-Systemen anbieten. Die Chemnitzer IT-Spezialist:innen der axilaris GmbH unterhalten eines der modernsten Rechenzentren für den Betrieb von IT-Infrastrukturen und hochverfügbaren Cloud-Services im Freistaat. Die Zusammenarbeit der Partnerinnen aus Wissenschaft und Wirtschaft soll nun Unternehmen helfen, die Gefährdung ihrer IT-Infrastruktur konkret einzuschätzen und sich erfolgreich vor Angriffen zu schützen.
„Durch die Kooperation des Fraunhofer Lernlabors Cybersicherheit und der axilaris GmbH vereinen wir das wissenschaftliche Know-how mit den praktischen Erfahrungen aus der IT-Betreuung unzähliger Unternehmen“, so Prof. Dr. Dirk Labudde, einer der führenden IT-Forensik-Experten in Deutschland und Leiter des an der Hochschule Mittweida ansässigen Teils des Lernlabors Cybersicherheit.
Mit zunehmender Digitalisierung steigt in Krisenzeiten auch die Bedrohung der IT-Infrastrukturen. Betroffen sind kritische Infrastrukturen – wie zum Beispiel Energieversorgung und Bahnverkehr – und Unternehmen. Das sei besonders seit Beginn des Krieges in der Ukraine deutlich spürbar: „Hacker treten außerdem immer aggressiver auf, ändern schnell ihre Strategien und die Form ihrer Angriffe. Viele Unternehmen sind dem schutzlos ausgeliefert“, betont Labudde. Nach einer Einschätzung von Bitkom Research aus dem Jahr 2021 werden rund 86 Prozent der deutschen Unternehmen pro Jahr Opfer von Cyberangriffen – Tendenz steigend.
axilaris-Geschäftsführer Thomas Schumann erläutert das Ziel der Kooperation mit dem Team von Dirk Labudde: „Gemeinsam wollen wir Methoden für den praktischen Einsatz prüfen und verbessern, um das konkrete IT-Sicherheitsrisiko eines Unternehmens vollumfänglich zu erfassen und wirksame Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Wir schauen mit einem ‚360-Grad-IT-Security-Check‘ sowohl auf die technischen Schwachstellen der IT-Infrastruktur als auch auf fehlende oder unvollständige innerbetriebliche Schutzkonzepte und möglicherweise mangelndes Gefährdungsbewusstsein von Unternehmensleitung und Mitarbeitenden.“
Zu den Kunden von axilaris gehören rund 500 mittelständische Unternehmen, Sparkassen, Banken und öffentliche Auftraggeber in ganz Sachsen/Mitteldeutschland. Nicht nur sie profitieren von der Zusammenarbeit durch fundierte IT-Sicherheitsanalysen, Handlungsempfehlungen und Maßnahmen; auch die Wissenschaftler:innen erhalten aus der Betreuung der Unternehmen wichtige Erkenntnisse aus der Praxis für die Weiterentwicklung ihrer Methoden.
Die Hochschule Mittweida
Die Hochschule Mittweida ist mit rund 6.900 Studierenden eine der größten Hochschulen in Sachsen. Einer ihrer Forschungsschwerpunkte ist die Angewandte Informatik unter anderem mit den Feldern IT-Forensik/Cybercrime. Der Leiter der Fachgruppe, Prof. Dr. Dirk Labudde, schult mit seinem Team Polizei und Staatsanwaltschaften, wird als Sachverständiger in Gerichtsprozessen oder als Gutachter in laufenden Verfahren hinzugezogen, wie jüngst bei der Videoanalyse vom Raub im Grünen Gewölbe. Die Mittweidaer Studiengänge gehören zu den deutschlandweit meist nachgefragten im Bereich Forensik/Cybercrime. Seit 2017 ist die Hochschule Standort eines Fraunhofer Lernlabors Cybersicherheit. Dieses ist Teil der Fraunhofer Academy, der Weiterbildungseinrichtung der Fraunhofer Gesellschaft mit Standorten in ganz Deutschland.
Die axilaris GmbH
Die axilaris GmbH entwickelt seit rund 20 Jahren individuelle Softwarelösungen für die Finanzbranche und betreibt eines der modernsten Rechenzentren für den Betrieb von IT-Infrastrukturen und hochverfügbaren Cloud Services in Sachsen. Sie bietet Server-, Speicher- und Sicherheitslösungen für Unternehmen, Sparkassen, Banken und öffentliche Auftraggeber an.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. rer. nat. Dirk Labudde
Tel. +49 3727 58-1469
dirk.labudde@hs-mittweida.de