„Politische Beteiligung junger Menschen ist kein Wunsch, sondern eine Notwendigkeit“
Auf den Berliner Demografie-Tagen haben internationale Expert*innen aus Wissenschaft, Politik und Gesellschaft über Perspektiven und Teilhabe junger Menschen in Deutschland, Europa und der Welt diskutiert.
„Die Welt, das Verhältnis zwischen den Generationen und die Perspektiven werden nur besser, wenn wir uns engagieren. Deshalb mein Appell an die Jungen: Mischt euch ein!“ Mit diesem Aufruf hat der ehemalige Vizekanzler Franz Müntefering die Berliner-Demografie Tage eröffnet. Diese beschäftigten sich in diesem Jahr damit, wie politische und gesellschaftliche Teilhabe junger Menschen funktionieren kann, was sie bewegt und wie man sie angesichts von Krisen wie der Covid-19-Pandemie besser unterstützen kann.
Vom 16. bis 18. Mai diskutierten über 50 internationale Expert*innen aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft über die Perspektiven junger Menschen in Deutschland, Europa und der Welt, unter ihnen beispielsweise Klaus Hurrelmann, Professor für Gesundheit und Bildung der Hertie School, Shireen Jejeebhoi, Direktorin des Aksha Centre for Equity and Wellbeing in Mumbai, und Verlee Miranda, Leitende Ökonomin der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Auch Vertreter*innen von Jugendorganisationen nahmen an den Panels teil: „Wir erleben so große Herausforderungen, dass wir sie nur gemeinsam angehen können“, sagte Clara Föller, Bundesvorsitzende der Jungen Europäischen Föderalisten. „Beteiligung junger Menschen ist kein Wunsch, sondern eine Notwendigkeit, eine Selbstverständlichkeit, die wir immer weiter stärken müssen.“
Während der Abendveranstaltung am Montag, 16. Mai, saßen zudem Schüler*innen von sechs Schulen aus Deutschland, Frankreich, Österreich und Polen auf dem Podium. Sie debattierten mit zwei Bevölkerungswissenschaftlerinnen sowie der Vizepräsidentin der Europäischen Kommission für Demokratie und Demografie Dubravka Šuica darüber, ob eine Absenkung des Wahlalters sinnvoll wäre, berichteten, wie sie die vergangen zwei Jahre erlebt haben, welche Pläne sie für die Zukunft haben und was sie von älteren Generationen erwarten.
Andreas Edel, Executive Secretary von Population Europe und einer der Organisatoren des Events, zeigte sich zufrieden über den Verlauf der Veranstaltung: „Die Diskussionen haben uns gezeigt, wie stark sich die Krisen der letzten Jahre in die Zukunftsperspektiven der jüngeren Menschen eingegraben haben. Wir müssen diese Entwicklungen ernst nehmen und ein ‚positives Narrativ‘ entwickeln, wie Georg Pirker vom Arbeitskreis deutscher Bildungsstätten zu Recht gefordert hat. Die jüngeren Menschen müssen an diesem Diskurs beteiligt werden und verdienen mehr Vertrauen, wie auf der Tagung mehrfach hervorgehoben wurde“, resümierte er.
Organisatoren der Konferenzreihe sind die Diakonie Deutschland und Population Europe, das Netzwerk führender europäischer Forschungseinrichtungen im Bereich der Bevölkerungswissenschaften. Die Berliner Demografie-Tage werden veranstaltet in Kooperation mit dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, dem Bundesministerium für Gesundheit sowie dem Bundesministerium des Innern und für Heimat.
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Gerne arrangieren wir auf Anfrage Interviews mit folgenden Keynote-Speakern:
• Jörg Tremmel, Eberhard Karls Universität Tübingen, Institut für Politikwissenschaft
• Klaus Hurrelmann, Hertie School, Professor of Public Health and Education
• Ingrid Schoon, University College London, Professor of Human Development and Social Policy
• Nkechi Srodah Owoo, University of Ghana, Department of Economics
• Akanni Ibukun Akinyemi, Obafemi Awolowo University, Professor of Demography and Social Statistics
Ansprechpartnerin: Susanne Höb hoeb@demogr.mpg.de
Weitere Informationen:
https://berlindemographydays.org