Studie zeigt: Diversity im Topmanagement als Wettbewerbsvorteil
Der Wettlauf um Talente macht auch vor multinationalen Unternehmen nicht Halt. In einer aktuellen Studie weist ein Forschungsteam um Prof. Dr. Tobias Dauth von der HHL und Prof. Dr. Stefan Schmid von der ESCP nach: Ein im Hinblick auf Nationalitäten divers zusammengesetztes Topmanagement-Team wirkt sich nicht nur positiv auf die Rekrutierung von ausländischen Bewerbern aus. Multinationalität in der Führungsebene stärkt auch die Attraktivität als Arbeitgeber für einheimische Bewerber.
Signaltheorie trifft auf Employer Branding
Karriereziel Topmanagement: Bis man da angekommen ist, haben sich doch ohnehin die meisten Unterschiede abgeschliffen. Oder? Zu den populären Mythen über Führungseliten gehört die Annahme, dass Manager entweder durch den Weg nach oben oder durch Selektionsparameter, die den Zugang reglementieren, bereits so homogenisiert sind, dass Unterschiede keine große Rolle mehr spielen. „Das stimmt so natürlich keineswegs“, erläutert Prof. Dr. Stefan Schmid von der ESCP. „Mitglieder in Topmanagement–Teams, die unterschiedliche Nationalität aufweisen, bringen unterschiedliche Erfahrungen, unterschiedliches Vorwissen und unterschiedliche Sozialisierung mit.“
Das Team von Wissenschaftlern der ESCP Business School und der Handelshochschule Leipzig HHL konzentrierte sich in ihrer aktuellen Studie auf den Diversitätsfaktor Nationalität. „Nationalität ist häufig viel sichtbarer als andere Diversitäts-Faktoren. Allein Fotos auf der Unternehmenswebseite oder Namen der Manager wirken als Zeichen – oder eben Signale –, die für Bewerberinnen und Bewerber von außen auf der Hand liegen.“ Für ihre Studie wertete das Forschungsteam umfangreiche Daten, wie Lebensläufe, Geschäftsberichte und von Universum veröffentlichte Arbeitgeberattraktivitäts-Rankings, aus. Im Mittelpunkt standen die vier europäischen Länder Deutschland, Niederlande, Großbritannien und die Schweiz. „Diese Volkswirtschaften sind nachweislich für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aus dem Ausland besonders interessant. Zudem haben viele große multinationale Unternehmen dort ihren Sitz“, erläutern Dauth und Schmid den geografischen Fokus der Studie.
Vielfältige Signalwirkung von diversen Topmanagement-Teams
Bei der Auswertung der Daten konnte das Wissenschaftlerteam der ESCP und der HHL zeigen, dass divers besetzte Führungsetagen sich gleich mehrfach auf die Wahrnehmung der Unternehmen als attraktive Arbeitgeber auswirken. So steigt nicht nur das Interesse ausländischer Bewerberinnen und Bewerber an den Unternehmen. Auch für inländische Nachwuchskräfte und Nachwuchstalente werden diese Unternehmen als potenzielle Arbeitgeber attraktiver. Dazu kommt: Bemühen sich Unternehmen um Nationalitätenvielfalt im Topmanagement, verstärken sie in der Regel ihr Bemühen um die Förderung von Vielfalt generell. Grundsätzlich mehr Vielfalt wiederum erhöht die Attraktivität der Unternehmen für ausländische Arbeitssuchende. Dass Nationalitätendiversität sich indirekt ganz grundsätzlich auf das Thema Diversität in Unternehmen auswirkt, macht sie zu einem wesentlichen Baustein der Arbeitgeber-Attraktivität. An der Notwendigkeit solcher Entwicklungen lässt Schmid keinen Zweifel: „Multinationale Unternehmen sind hochkomplex. In den Führungsetagen benötigen sie daher Diversität, um mit der Komplexität unterschiedlicher Kulturen und unterschiedlicher Stakeholder in unterschiedlichen Ländern umgehen zu können.“
Über die ESCP Business School
Die ESCP Business School ist eine internationale Wirtschaftshochschule mit Standorten in 6 europäischen Metropolen, in Berlin, London, Madrid, Paris, Turin und Warschau. Gegründet 1819 ist die ESCP die älteste Business School weltweit. Bis heute belegt die Business School regelmäßig Spitzenplatzierungen in den Rankings der Financial Times. In Deutschland ist die ESCP Business School Berlin staatlich anerkannt und kann damit Abschlüsse, wie auch den Doktortitel, verleihen. Akademische Schwerpunkte der ESCP Berlin sind die Themen Entrepreneurship, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Jährlich beginnen mehr als 8.000 Studierende ihr Studium an der ESCP Business School. Über 5.000 Manager und Führungskräfte nehmen an Weiterbildungstrainings und Seminaren teil. Allein im letzten Jahr kamen die Teilnehmenden aus 140 verschiedenen Ländern weltweit.
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Die Handelshochschule Leipzig (HHL)
ist eine universitäre Hochschule mit Promotions- und Habilitationsrecht und zählt zu den führenden internationalen Business Schools mit Ausrichtung auf Unternehmertum. Ziel der ältesten betriebswirtschaftlichen Hochschule Deutschlands ist die Ausbildung unternehmerisch denkender, verantwortungsbewusster und leistungsfähiger Führungspersönlichkeiten. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat die HHL 2021 zum fünften Mal in Folge als führende Gründerhochschule ausgezeichnet. Aus der HHL sind über 350 Unternehmensgründungen hervorgegangen mit mehr als 50.000 Mitarbeitenden. Als erste deutsche private Business Schule wurde die HHL durch die international renommierte AACSB akkreditiert und erlangte diesen Qualitätsstatus seither vier Mal in Folge.
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