Neuer Bachelorstudiengang „Regenerative Energiesysteme“ ab Wintersemester 2022/23 an der BO
Neues Studienangebot gibt Antworten auf dringende Fragen der Energiebereitstellung und -nutzungung und vermittelt Kompetenzen, mit denen die Energiewende aktiv gestaltet werden kann
Energiewende – dieses wichtige und in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft derzeit viel diskutierte Thema steht im Mittelpunkt des Bachelorstudiengangs „Regenerative Energiesysteme“ (RES), der im kommenden Wintersemester 2022/23 an der BO starten wird. Entwickelt wurde dieses neue ingenieurwissenschaftliche Studienangebot fachbereichsübergreifend unter engagierter Mitwirkung der Fachbereiche Bau- und Umweltingenieurwesen, Elektrotechnik und Informatik, Mechatronik und Maschinenbau, Geodäsie und Wirtschaft. Organisatorisch ist es am Fachbereich Bau- und Umweltingenieurwesen verankert. Eine Arbeitsgruppe rund um Prof. Löring hat ein interdisziplinär angelegtes Studienangebot geschaffen, das neben den ingenieurtechnischen Themen auch die gesellschaftliche Debatte rund um die Energiewende abbildet und ebenso ökonomische Fragestellungen in den Fokus rückt.
Die Studierenden lernen, wie man mithilfe erneuerbarer Energien Strom und Wärme klimaschonend bereitstellt und mit neuen Gebäudeenergie- und Mobilitäts-Konzepten effizient nutzt. Sie beschäftigen sich mit innovativen Energienetzen und –speichern und erfahren, wie technische Lösungen für die regenerative Energieversorgung von Städten und Unternehmen entwickelt und umgesetzt werden können.
Mit dieser umfassenden und fachgebietsübergreifenden Ausbildung werden die Studierenden optimal auf die komplexen Aufgaben vorbereitet, die es im Zuge der Transformation unseres Energiesystems zu bewältigen gilt. Und als Absolvent*innen sind sie dadurch bestens qualifiziert, um in ihrem Berufsleben die Energiewende aktiv mitzugestalten und anspruchsvolle Aufgaben in der Energiewirtschaft, Ingenieurgesellschaften sowie Umwelt- und Planungsbehörden zu übernehmen.
Mit dem neuen Studiengang leistet die Hochschule Bochum daher einen konkreten Beitrag, dem bereits bestehenden und sich prognostiziert noch weiter verschärfenden Fachkräftemangel im Energiesektor entgegenzuwirken. Gleichzeitig ist er auch ein wichtiger Baustein bei der Umsetzung der im vergangenen Jahr verabschiedeten Nachhaltigkeitsstrategie der BO, die den Ausbau des Lehrangebotes in diesem Themenbereich als wichtiges Ziel formuliert. Denn das Thema Nachhaltigkeit soll sich mit der Wissens-DNA aller Absolvierenden verschmelzen – vollkommen gleich, in welchen Bereichen sie später tätig sein werden.
Insgesamt 50 Studienplätze stehen für den Studiengang „Regenerative Energiesysteme“ zur Verfügung, für den die BO vier zusätzliche Professuren eingerichtet hat. Die neu Berufenen werden in Kürze an dieser Stelle vorgestellt.
Um den neuen Studiengang publik zu machen, wurde vom Team Hochschulmarketing eine ganzheitliche und crossmediale Kommunikationsstrategie erarbeitet. Neben der Verbreitung von Informationen zum neuen Studiengang über soziale Netzwerke beinhaltet diese auch Infoveranstaltungen im Digital- und Präsenzformat für Studieninteressierte.
So hat einer der neu berufenen Professoren, Dr. Michael Rath, am 19.5.2022 um 17 Uhr im Rahmen der PublicClimateSchool, einer von FridaysForFuture initiierten einwöchigen digitalen Vorlesungsreihe für Studierende, einen Vortrag zum Thema „Energiewende? Das wird nur was mit regenerativen Energiesystemen!“ gehalten. Außerdem steht das ganze RES-Team am zweiten digitalen Infotag von #StudyGreenEnergie mit umfangreichem Infomaterial für Fragen und Diskussionen mit Studieninteressierten zur Verfügung.
Am 30.6. findet live und in Präsenz eine Schnuppervorlesung für alle Studieninteressierten an der Hochschule Bochum statt – inklusive Hochschulrundgang und Gesprächsmöglichkeiten mit Studierenden und Lehrenden.
Und hier ein paar Fakten zum Thema regenerative Energiesysteme, die Sie vielleicht interessieren könnten:
- Wenn sich Windräder im Windpark nicht drehen, sind sie nicht defekt. Es gibt dann einen nicht nutzbaren Überschuss an erneuerbarer Energie, den wir schnellstmöglich durch Ausbau der Energienetze und Flexibilisierung des Verbrauchs verwendbar machen müssen!
- Allein die jährliche Solareinstrahlung auf die Fläche Deutschlands könnte unsere benötigte Primärenergie mehr als hundertmal decken, wenn man sie überall ernten und in ausreichendem Maß speichern könnte!
- Allein in den oberen 3 Kilometern unserer Erdkruste steckt genug Wärme, um unseren Energiebedarf für Heizung und Warmwasser für weit mehr als 5.000 Jahre regenerativ zu decken! Außerdem wird Wärme in der Erdkruste ständig neu erzeugt und strömt aus tieferen Erdschichten nach oben.
- Eine Dunkelflaute (Bezeichnung, wenn weder Sonne scheint noch Wind weht) wäre halb so schlimm, wenn wir mit Unterstützung von digitalen Techniken und Wetterprognosen die Energiewandlung und -speicherung intelligent steuern würden!
- Wir könnten aus unserer Abhängigkeit vom Gas herauskommen, wenn wir die Wärmebereitstellung bei niedrigeren Temperaturen vorwiegend mit Geothermie und bei hohen Temperaturen (z.B. Stahlschmelze) mit Hilfe von Wasserstoff angehen würden!
- 2021 stammte in Deutschland immerhin schon 41 % des verbrauchten Stroms aus erneuerbaren Energiequellen, von der Wärme, die wir verbraucht haben, wurde aber nur gut 16 % regenerativ erzeugt!
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
- Prof. Dr. Stephan Löring, stephan.loering@hs-bochum.de, Tel. +49 234 32 10247 (Konzeption Studiengang)
- Prof. Dr. Michael Rath, michael.rath@hs-bochum.de, +49 234 32 10217
Weitere Informationen:
https://www.hochschule-bochum.de/regenerative-energiesysteme/ Webseite des Studiengangs Regenerative Energiesysteme
https://www.studygreenenergy.eu/ Die Hochschule Bochum stellt den neuen Studiengang am 23.6.2022 vor!
https://www.hochschule-bochum.de/regenerative-energiesysteme-infoveranstaltung/ Anmeldung zum Infotag am 30.6.
https://publicclimateschool.de/do-faf-regenerative-energie/ Einführungsvortrag im Rahmen der PublicClimateSchool (initiiert von FridaysForFuture), Dr. M. Rath