Heidelberg: Stiftungsprofessur der Carl-Zeiss-Stiftung für Informatik und ihre Didaktik besetzt
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat Dr. Claudia Hildebrandt zur Professorin für Informatik und ihre Didaktik ernannt. Es handelt sich um eine Stiftungsprofessur, die für zehn Jahre von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert und dann von der Hochschule weitergeführt wird. Die Professur verfolgt das Ziel, angehende Lehrkräfte in die Lage zu versetzen, Schüler:innen besser auf das Leben in einer von Digitalisierung geprägten Welt vorzubereiten. Hildebrandt wird für die Lehramtsstudierenden des Fachs Informatik der Universität und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg entsprechende Lehrangebote aufbauen und weiterentwickeln.
Pressemitteilung
Heidelberg, 2. Juni 2022
Die Pädagogische Hochschule Heidelberg hat Dr. Claudia Hildebrandt zur Professorin für Informatik und ihre Didaktik ernannt. Es handelt sich um eine Stiftungsprofessur, die für zehn Jahre von der Carl-Zeiss-Stiftung gefördert und dann von der Hochschule weitergeführt wird. Die Professur verfolgt das Ziel, angehende Lehrkräfte in die Lage zu versetzen, Schüler:innen besser auf das Leben in einer von Digitalisierung geprägten Welt vorzubereiten. Die Stiftungsprofessur ist im Rahmen der Heidelberg School of Education verortet, die als hochschulübergreifende Einrichtung der Universität und der Pädagogischen Hochschule die Lehrerbildung in Heidelberg fördert. Hildebrandt wird für die Lehramtsstudierenden des Fachs Informatik beider Hochschulen entsprechende Lehrangebote aufbauen und weiterentwickeln.
„Insbesondere Kinder und Jugendliche sind mit der Nutzung etwa von Handys oder Tablets bestens vertraut. Sie wissen jedoch häufig wenig über die Funktionsweise dieser Informatiksysteme und die mit ihnen verbundenen Risiken. Wer jedoch in einer digitalen Welt kritisch-konstruktive Entscheidungen treffen will, muss die Wirkprinzipien von entsprechenden Systemen verstehen und reflektiert beurteilen können“, erklärt Hildebrandt. Dem Schulfach Informatik kommt bei der Vermittlung von zentralen Inhalten sowie Denk- und Arbeitsweisen der Informatik eine besondere Rolle zu. Bislang stehe der großen gesellschaftlichen Bedeutung und Notwendigkeit von Informatischer Bildung jedoch das nur gering ausgestattete Fach Informatik sowohl an Schulen als auch in der Lehrkräftebildung gegenüber.
Diesem Mangel will die Carl-Zeiss-Stiftung entgegenwirken: „Die Vermittlung von digitalen Kompetenzen muss in Deutschland dringend ausgebaut werden, dazu brauchen wir deutlich mehr Informatiklehrer und -studierende“, erläutert Dr. Felix Streiter, Geschäftsführer der Carl-Zeiss-Stiftung. In der Stiftung wurde daher ein Förderschwerpunkt auf die Didaktik der Informatik gesetzt und bundesweit fünf Stiftungsprofessuren für Informatik und ihre Didaktik vergeben.
Eine der Stiftungsprofessuren wurde nun in Heidelberg eingerichtet und mit Hildebrandt besetzt. Durch ihren ausgeprägten Schul- und Unterrichtsbezug bringt die Informatikdidaktikerin für die Aufgabe die besten Voraussetzungen mit: Hildebrandt studierte unter anderem Mathematik auf Lehramt, schloss nach ihrer Promotion die zweite Phase der Lehrerbildung ab und ist seitdem als Studienrätin im Schuldienst tätig. Seit 2009 wirkt sie in der Abteilung Didaktik der Informatik an der Universität Oldenburg bei der Lehrkräfteaus- und -fortbildung mit. Nach über zehn Jahre als Lehrerin übernahm sie zusätzlich als beauftragte Fachleiterin Verantwortung für die Ausbildung der Referendar:innen im Fach Informatik am Studienseminar Leer.
Hildebrandt ist zudem ein aktives Mitglied der internationalen Scientific Community: Sie ist Mitorganisatorin von international ausgerichteten Fachtagungen und nimmt selbst an einschlägigen Konferenzen teil. Ihre deutsch- sowie englischsprachigen Publikationen haben einen hohen wissenschaftlichen Gehalt und befassen sich insbesondere mit der Selbstwirksamkeitserwartung von Informatiklehrkräften sowie mit der Diagnostik und Förderung leistungsstarker und potenziell besonders leistungsfähiger Schüler:innen in der Informatik. Hildebrandt engagiert sich darüber hinaus in der Planung und Durchführung von Fortbildungen zum Informatikunterricht und ist aktives Mitglied in zahlreichen MINT-Fach- und -Arbeitsgruppen.
Über ihren Wechsel nach Heidelberg sagt Hildebrandt: „Die Professur in Heidelberg bietet mir die Möglichkeit, maßgeblich zur Entwicklung eines nachhaltig lernwirksamen und zukunftsweisenden Informatikunterrichts beizutragen, der Schülerinnen und Schüler in die Lage versetzt, reflektiert und verantwortungsbewusst mit den auf informatischen Konzepten basierenden Systemen in einer von Digitalisierung geprägten Welt umzugehen.“
Zur Person
Claudia Hildebrandt studierte an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg die Fächer Mathematik und Sport auf gymnasiales Lehramt. Nach ihrem Studium war Hildebrandt ebenda zunächst als Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Didaktik der Mathematik tätig. An der Universität Oldenburg schloss sie 2003 ferner den Erweiterungsstudiengang Informatik ab und wurde ebenda 2005 promoviert. Nach dem zweiten Staatsexamen war Hildebrandt über zehn Jahre als Gymnasiallehrerin sowie in der Abteilung Didaktik der Informatik an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg tätig. Seit 2018 arbeitet sie zusätzlich als beauftragte Fachleiterin für das Fach Informatik am Studienseminar Leer für das Lehramt an Gymnasien. 2022 wurde Hildebrandt von der Pädagogischen Hochschule Heidelberg zur Professorin ernannt.
Über die Carl-Zeiss-Stiftung
Die Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.
Über die Heidelberg School of Education
Die Heidelberg School of Education wurde 2015 als gemeinsame hochschulübergreifende Einrichtung der Universität Heidelberg und der Pädagogischen Hochschule Heidelberg gegründet. Sie stellt das institutionelle, strategische und ideelle Zentrum der kooperativen Lehrer/innenbildung am Standort Heidelberg dar. Ihr Aufbau und die nachhaltige Etablierung werden im Rahmen der Qualitätsoffensive Lehrerbildung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung bis Ende 2023 gefördert.