Yannis Oetken entwickelt Referenzsystematik für Immobilientransaktionen in seiner Doktorarbeit
Doktorarbeit zur technischen Immobilienanalyse erfolgreich abgeschlossen // Yannis Oetken entwickelt Referenzsystematik für Immobilientransaktionen. In seiner Arbeit definiert er Leistungsbestandteile für die Durchführung von technischen Immobilienanalysen, die in der Immobilienbranche auch als Technische Due Diligence“ (TDD) bezeichnet werden. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts können von allen Marktteilnehmer: innen die an Immobilientransaktionen direkt oder indirekt beteiligt sind, angewendet werden. Auslöser des Vorhabens war die fehlende Transparenz in der Durchführung und Aufstellung von TDDs, die zu einer möglichen Risikoerhöhung von Immobilieninvestitionen führen kann.
Graz / Mülheim an der Ruhr, 09 Juni 2022: Yannis Oetken (32) schließt seine Promotion zum Thema „Technische Immobilienanalyse – Empirische Analyse und Entwicklung einer Referenzsystematik bei Immobilientransaktionen“ an der Technischen Universität Graz in Kooperation mit der Hochschule Ruhr West mit Auszeichnung (summa cum laude) ab. In seiner Arbeit definiert er Leistungsbestandteile für die Durchführung von technischen Immobilienanalysen, die in der Immobilienbranche auch als Technische Due Diligence“ (TDD) bezeichnet werden. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts können von allen Marktteilnehmer: innen die an Immobilientransaktionen direkt oder indirekt beteiligt sind, angewendet werden. Auslöser des Vorhabens war die fehlende Transparenz in der Durchführung und Aufstellung von TDDs, die zu einer möglichen Risikoerhöhung von Immobilieninvestitionen führen kann.
Die technische Analyse von Immobilien ist ein komplexer Prozess, der umfassende Erfahrungen im Umgang mit Immobilien sowie spezifisches Fachwissen erfordert. Zur Einschätzung des Chancen- und Risikoniveaus einer Immobilie ist die Auseinandersetzung mit technischen Aspekten von hoher Relevanz. Sie beeinflussen die Performance der Immobilie unmittelbar. Es werden die direkten Objektrisiken beurteilt, die qualitative Ausstattung der Immobilien, Instandhaltungsstaus sowie Investitionsbedarfe festgestellt und beurteilt.
Das Ergebnis seiner Arbeit sind zwei zentrale Bausteine:
Zum einen ein einheitlicher Prozess für die technische Immobilienanalyse, der die Grundlage für digitale Werkzeuge darstellt.
Zum anderen werden unterschiedliche Leistungsbestandteile der technischen Immobilienanalyse definiert und die notwendigen Leistungen konkretisiert.
Das Transaktions- und Transitionmanagement von Immobilien stellt einen Forschungsschwerpunkt von Prof. Dr. Felix Meckmann, Lehrgebiet Bauökonomie dar, der die Arbeit an der Hochschule Ruhr West initiiert und betreut hatte. Assoc.Prof. Dipl.-Ing. Dr.-techn. Christian Hofstadler von der TU Graz, Österreich, und Univ.-Prof. Dr.-Ing. Christoph Motzko von der TU Darmstadt waren Erst- und Zweitprüfer von Oetken.
Veröffentlichung der Dissertation
Die Promotion befindet sich noch im Veröffentlichungsprozess und kann auf der Website des Instituts Baubetrieb und Bauwirtschaft der TU Graz eingesehen werden: https://www.tugraz.at/institute/bbw/publikationen/schriftenreihe/
HRW stärkt wissenschaftlichen Nachwuchs
Nach seinem Bachelor- und Masterstudium war Yannis Oetken bis 2019 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut Bauingenieurwesen und unterstützte Prof. Dr. Felix Meckmann im Lehrgebiet Bauökonomie.
Die Hochschule Ruhr West unterstützte das Promotionsvorhaben auf verschiedenen Ebenen. Neben dem Qualifizierungspfad „kooperative Promotion“, der die erforderlichen Rahmenbedingungen für einen wissenschaftlichen Mitarbeiter mit Promotionsvorhaben an einer Hochschule für angewandte Wissenschaften (HAW) schafft, wurde das Projekt auch intern gefördert. Dies ermöglichte eine befristete Aufstockung der Stelle und gab so dem Vorhaben gerade in der kritischen und intensiven Startphase den erforderlichen Freiraum.
Die erforderliche Teilnahme an Forschungsaufenthalten, Kongressen und Fortbildungen wurde mit Kompensationsmitteln der HRW und über das ERASMUS Programm mitfinanziert. Durch die bestehende Hochschulkooperation mit der TU Graz konnte Oetken mit ERASMUS Mitteln mehrere Forschungsaufenthalte in Österreich wahrnehmen.
Fachhochschulen bzw. HAWs sind für viele Studieninteressierte ein wichtiger Anlaufpunkt für ihre akademische Bildung. Denn sie sind nah an der Praxis und anwendungsstark in der Forschung. Für diejenigen, die nach dem grundständigen Bachelorstudium ein Masterstudium erfolgreich abschließen, sollte der akademische Weg danach nicht enden. Wer neugierig Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft erarbeiten möchte, sollte nicht gebremst werden.
Daher sind kooperative Promotionen an HAWs für Meckmann richtig und wichtig. Doch wird vielen Nachwuchswissenschaftler:innen an HAWs der Weg zum Doktorhut nicht leicht gemacht. „Die Einrichtung des Promotionskollegs NRW ist mehr als konsequent und verbessert die Promotionsbedingungen nachhaltig“, führt Meckmann aus. Das Promotionskolleg ist für ihn ein wichtiger Fortschritt. Er selbst habe als FH-Absolvent entsprechende Erfahrungen gemacht. FH-Professor:innen, die als professorale Mitglieder am Promotionskolleg NRW aufgenommen wurden, erlangen ein eigenes Promotionsrecht. Somit können sie Forschungsthema und -methodik und die generelle Zusammenarbeit aktiver und direkter gestalten.
Derzeit gibt es etwa 30 Promovend:innen in allen Fachbereichen der HRW, die in unterschiedlichsten Konstellationen promovieren: als kooperative Promotion mit einer Universität, über das Promotionskolleg NRW oder berufsbegleitend zum Job an der HRW direkt an einer deutschen oder ausländischen Universität.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Felix Meckmann
Hochschule Ruhr West | Institut Bauingenieurwesen
Telefon: +49 208 88254-465
E-Mail: felix.meckmann@hs-ruhrwest.de
Weitere Informationen:
https://www.hochschule-ruhr-west.de/forschung/forschung-in-den-instituten/institut-bauingenieurwesen/