Ein Jahr nach der Flut – Themenseite der Helmholtz-Klima-Initiative
Berlin, 20.06.2022. In der Nacht vom 14. zum 15. Juli 2021 trafen unvorstellbare Wassermassen das Ahrtal. Bei dem Hochwasser starben 134 Menschen, es gab enorme wirtschaftliche Schäden. Die Helmholtz-Klima-Initiative hat anlässlich dieses bevorstehenden Jahrestages eine Themenseite mit wissenschaftlichen Hintergründen und Einordnungen aus Wissenschaft und Praxis veröffentlicht.
Was hat sich ein Jahr nach der Flut getan? Was sind die wichtigsten Fortschritte im Umgang mit Sturzfluten, die eingeleitet wurden? In welchen Bereichen wurde kein oder zu wenig Fortschritt erzielt? Wo stehen wir mit unseren Anpassungsstrategien?
Auf der Helmholtz-Sonderseite „Ein Jahr nach der Flut“ beantworten führende Wissenschaftler:innen und Praktiker:innen diese Fragen in zitierfähigen Statements. Außerdem gibt es einen Überblick über aktuelle Forschungen zu dem Thema sowie Bildmaterial.
"Die Katastrophe hat gezeigt, dass wir sehr viel vulnerabler gegenüber Starkregenereignissen sind als bisher angenommen. Wir haben teilweise verlernt, Naturgefahren ernst zu nehmen, und uns vermehrt in Risikozonen niedergelassen“, sagt Georg Teutsch, wissenschaftlicher Geschäftsführer des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ).
Auch wenn schwere Katastrophenereignisse wie das Ahr-Hochwasser selten auftreten, „weil die relevanten meteorologischen, hydrologischen und geomorphologischen Prozesse und Mechanismen, die auf verschiedenen räumlichen und zeitlichen Skalen wirken, ‚optimal‘ ineinandergreifen müssen, sind solche seltenen Ereignisse jedoch für die meisten wirtschaftlichen Schäden und leider oft auch für die meisten Todesopfer verantwortlich“, erläutert Susanna Mohr, Geschäftsführerin des Center for Disaster Management and Risk Reduction Technology (CEDIM) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Heiko Apel, Leiter der Sektion Hydrologie am Deutschen GeoForschungsZentrum (GFZ) betont: „Das Hochwasser verursachte enorme Zerstörungen und Schäden an Gebäuden und ziviler Infrastruktur. Die größte Katastrophe aber war die hohe Zahl der Menschen, die in dem Hochwasser ihr Leben verloren. Dies hätte nicht passieren dürfen, und hätte im Gegensatz zu den anderen Schäden auch verhindert werden können. Der Schlüssel liegt hierbei im Katastrophenmanagement und der Frühwarnung.“
Link zur Website:
https://www.helmholtz-klima.de/aktuelles/ein-jahr-nach-der-flut
Kontakt:
Meike Lohkamp
Mail: meike.lohkamp@helmholtz-klima.de
Tel: +49 151 5674 9826
Über die Helmholtz-Klima-Initiative
Die Helmholtz-Klima-Initiative erforscht systemische Lösungen für eine der größten gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit: den Klimawandel. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus 15 Helmholtz-Zentren entwickeln gemeinsam Strategien zur Eindämmung von Emissionen und zur Anpassung an unvermeidliche Klimafolgen - mit dem Fokus auf Deutschland: Das Cluster I „Mitigation – Netto-Null-2050“ erarbeitet Beiträge zu einer Roadmap, die zeigt, wie Deutsch-land bis zum Jahr 2050 seine Kohlendioxid-Emissionen auf Netto Null reduzieren könnte. Das Cluster II „Adaptation“ untersucht Anpassungsmöglichkeiten in Lebensbereichen, die vom Klimawandel betroffen sind, wie Gesundheit, Landwirtschaft, Energieversorgung oder Verkehr. Die Helmholtz-Klima-Initiative stellt vielen gesellschaftlichen Bereichen wissenschaftlich basiertes Wissen zur Verfügung und tritt mit Verantwortlichen aus Politik, Wirtschaft und Medien sowie der interessierten Öffentlichkeit in den Dialog.
Korrekturen
21.06.2022 09:09
Korrektur: Heiko Apel ist nicht Leiter der Sektion Hydrologie, sondern Leitender Wissenschaftler in der Sektion Hydrologie am GFZ.