Kölner Studie untersucht Journalismus-Darstellung im Roman
Soeben ist das Buch „Wie die Presse sich aufführt...“ - Die Darstellung des Journalismus in der Bestseller-Literatur“ (Lit Verlag 2022) von Frank Überall erschienen. Inhalt ist eine Studie, die HMKW-Professor Überall anhand der ersten Plätze der „Spiegel“-Bestsellerliste Belletristik in den Jahren 2019 bis 2021 durchgeführt hat.
Im Koalitionsvertrag für die „Ampel“-Bundesregierung haben SPD, Grüne und FDP vereinbart, medienpolitisch die Rolle des Journalismus für die demokratische Gesellschaft in den Mittelpunkt zu stellen. Dazu passt eine Studie, die der Medien- und Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Frank Überall von der HMKW Hochschule für Medien, Kommunikation und Wirtschaft (Köln) im Lit Verlag als Buch veröffentlicht hat – eine erste umfassende Analyse des Bildes von Journalismus und Journalist:innen, wie es in aktuellen Romanen gezeichnet wird.
„Fiktionale Bücher werden immer noch von Millionen Menschen gelesen“, erläutert Prof. Dr. Frank Überall, der auch Bundesvorsitzender des Deutschen Journalisten-Verbands (DJV) ist: „Die Bilder, die die Autor:innen dort vermitteln, beeinflussen unsere Vorstellungen und bestimmen so den gesellschaftlichen Diskurs mit.“
Für die Jahre 2019 bis 2021 wurde jeweils Platz 1 der „Spiegel“-Bestsellerliste Belletristik ausgewertet. Für eine quantitative Inhaltsanalyse wurden insgesamt 1.700 Passagen codiert. Journalist:innen sind den Ergebnissen zufolge selten angenehme Zeitgenoss:innen. Sie bedienen sich oft problematischer Recherchemethoden und versetzen die Subjekte ihrer Berichterstattung immer wieder in einen „Belagerungszustand“. Von Roman-Protagonist:innen werden sie deshalb zuweilen mit Schimpfwörtern bedacht - vom „Pressepack“ bis zum „Scheißreporter“. Aber: Belletristik-Autor:innen unterstellen eine weit höhere Nutzung von Zeitungen (und deren Onlineangebote), als es in der empirischen Realität der Fall ist. Es gibt noch viele weitere Aspekte.
„Mit seinen Ergebnissen liefert der Autor eine Grundlage für den Diskurs über journalistische Tätigkeit, Medienkonsum und Pressefreiheit“, schreibt die Vorsitzende des Kultur- und Medienausschusses im Deutschen Bundestag, Katrin Budde (SPD), im Vorwort für die entsprechende Buch-Veröffentlichung.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Der Autor steht für Interviews oder Gastbeiträge zur Verfügung. Rezensionsexemplare können als PDF oder Buch angefordert werden.
Prof. Dr. Frank Überall. E-Mail: f.ueberall@hmkw.de, Mobilnummer: 0171 / 83 79 214
Originalpublikation:
Frank Überall, „Wie die Presse sich aufführt...“ - Die Darstellung des Journalismus in der Bestseller-Literatur, Lit Verlag 2022, ISBN: 978-3-643-15148-3, 138 Seiten, 19,90 Euro. Näheres auch unter www.pressestudien.de.