Uni Osnabrück stellt Zentrum für Studierende vor
Das neue Studierendenzentrum der Universität Osnabrück bereichert als Lern- und Begegnungsort das innerstädtische Campusleben. Am Montag, 27. Juni, wurde es der Hochschulöffentlichkeit vorgestellt. Dabei lobten sowohl der niedersächsische Wissenschaftsminister Björn Thümler als auch Finanzminister Reinhold Hilbers das Konzept und die gelungene Umsetzung des neuen Gebäudes, das zum Start des Wintersemesters 2022/23 in den Betrieb geht.
„Studieren und studentisches Leben wird erst im Miteinander zu einem Lebensabschnitt, der den ganzen weiteren Werdegang mit schönen Erinnerungen prägen kann. Wir hoffen, dass unser neues Gebäude mit vielen Geschichten zu einem lebendigen und beliebten Ort unserer Studierenden wird“, so Universitätspräsidentin Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl. „Ich danke meinem Amtsvorgänger Herrn Prof. Lücke sehr für den Anstoß zu diesem Gebäude.“
Die Initiative für das Zentrum ging vom ehemaligen Osnabrücker Universitätspräsidenten Prof. Dr. Wolfgang Lücke, Amtszeit 2013-2019, aus. Er hatte bereits an der Georg-August-Universität Göttingen ein solches Lern- und Studierendenzentrum mitinitiiert und sich später als Präsident der Universität Osnabrück dafür eingesetzt, dass Osnabrück auch einen solchen Ort der Begegnung und des Miteinanders erhält. Die Kosten für den mehr als sechs Millionen Euro teuren Neubau hatte die Universität getragen, wobei ein großer Teil aus früheren Studiengebühren stammt.
Zwischen Wissen und Kultur
Der niedersächsische Wissenschafts- und Kulturminister Björn Thümler betonte in seinem Grußwort, dass nach der Pandemie, die in denen vergangenen beiden Jahren stark zur Vereinzelung der Studierenden geführt habe, der Aspekt des Gruppenlernens wichtiger denn je für die aktuelle Studierendengeneration geworden sei: „Sich gemeinsam Wissen anzueignen und den eigenen Prozess dieser Aneignung kritisch mit anderen zu reflektieren, gehört zur akademischen Ausbildung dazu und ist unserem Wissenschaftssystem immanent. Das Studierendenzentrum lädt ideal zum Wissensaustausch ein und es eröffnet spannende Möglichkeiten für die Campuskultur“, so Minister Thümler.
Der niedersächsische Finanzminister Reinhold Hilbers verwies auf die weitere bauliche Entwicklung der Universität, in die sich das Studierendenzentrum einfüge. Er verwies zugleich auf ein weiteres Bauvorhaben des Landes am Campus Westerberg, wo bis 2027 ein neues Institutsgebäude für die Uni Osnabrück für den KI-Campus als zentraler Ort für die Bündelung von Spitzenforschung entstehen soll: „Wir investieren gerne in die Universität Osnabrück, allein deshalb, weil wir das große Potential, das wir hier vorfinden, weiter fördern wollen“, sagte Minister Hilbers. „Stellen wir den Talenten der Universität Osnabrück geeignete Räume der Entfaltung zur Verfügung!“
Nachhaltiges Bauen
Entworfen hat das Studierendenzentrum auf dem 2.500 Quadratmeter großen Grundstück in bester Innenstadtlage zwischen Schlossgartenmensa und dem Erweiterungsgebäude das Architekturbüro Prof. Klaus Sill und Assoziierte GmbH (Hamburg). Das vierstöckige Gebäude mit einer Hauptnutzfläche von ca. 1.000 Quadratmetern besticht auf den ersten Blick durch eine Holzfassade, die durch zahlreiche großflächige Fenster durchbrochen ist. Verarbeitet wurden vor allem nachhaltige Baustoffe, wobei die zur Verfügung stehenden natürlichen Ressourcen bestmöglich unter den Kriterien von schonender Entnahme, effizientem Einsatz und Vermeidung von Umweltbelastungen verwendet wurden.
Für das Staatliche Baumanagement Region Nord-West als Bauherr sei die Umsetzung moderner Standards selbstverständlich, so die Leiterin Cristina von Pozniak-Bierschenk: „Nachhaltiges Bauen ist unserer heutigen Zeit angemessen. Neben dem schonenden Umgang mit Ressourcen spielen zugleich auch der Blick auf die Energiebilanz sowie der spätere möglichst umweltgerechte Rückbau eine wesentliche Rolle. Die Nachhaltigkeit dieses neuen Baus war ein großer Wunsch der Studierenden, die sich an den Planungen tatkräftig beteiligt haben.“
Studentische Handschrift
Den umfangreichen Wünschen der studentischen Vertreterinnen und Vertreter in der Planungsgruppe ist die Hochschulleitung mit Kompromissen begegnet. „Für uns Studierende ist es wichtig, dass unsere Wünsche und Belange auch in Zukunft vom Beirat des Studierendenzentrums umfassend berücksichtigt werden. Wir hoffen, dass das Gebäude zu dem wird, was über sechs Jahre geplant wurde“, erläutert Studentin Laura Boese, die zusammen mit Nicole Emektas, Jesse Holtmeyer und Özlem Susan Teil der Planungsgruppe war. „Wir wollen vor allem genügend Räume für studentische Zusammenkünfte, sei es nun auf hochschulpolitischer Ebene oder auch für den studentischen Alltag.“
Der Innenbereich folgt dem Nutzungskonzept „von laut nach leise“. Über den Eingangsbereich mit Ausstellungsflächen gelangt man zu den Arbeitsplätzen in Einzel- und Gruppenarbeitsräumen. Hinzu kommen ein Eltern-Kind-Bereich, Räume für studentische Initiativen, Fachschaften oder Hochschulgruppen, Pausen- und Ruheräume sowie offene Arbeitsplätze in den verschiedenen Ebenen des Gebäudes. Die vormals kleine Fahrradwerkstatt des AStA ist bereits umgezogen und eröffnet. Der große Multifunktionsraum im Erdgeschoss bietet neben der Automatencafeteria auch die Möglichkeit für verschiedene Veranstaltungsformate. Die unbehandelten Holzverkleidungen der Wände verweisen auf das Wandel- und Gestaltbare des Gebäudes, das von seinen Nutzerinnen und Nutzern erst noch entdeckt und angenommen werden soll.
Raddatz ist Geschäftsführer
Im Wintersemester 2022/23 soll das Studierendenzentrum seine Pforten öffnen. Der Tagesbetrieb wird dann durch den ernannten Geschäftsführer Jens Raddatz organisiert. „Meine Hauptaufgabe ist es, den Studierenden möglichst große kreative Freiräume zu eröffnen und gleichzeitig die Logiken einer öffentlichen Bildungseinrichtung zu wahren“, so Raddatz. „Hier ist ein außergewöhnlicher Ort, ein positives neues Zentrum auf dem Campus entstanden!“
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Jens Raddatz
Geschäftsführer Studierendenzentrum Universität Osnabrück
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E-Mail: jens.raddatz@uni-osnabrueck.de