Datenreport Geschlechtergleichstellung in Hochschulgremien
Fast 40 Prozent der Senatsmitglieder und der Mitglieder in Hochschulräten sind inzwischen Frauen. Dagegen sind Frauen bei der Leitung von Fakultäten und Hochschulen immer noch deutlich unterrepräsentiert. Dies geht aus dem Datenreport Geschlechtergleichstellung in Hochschulgremien hervor.
2020 gab es 103 Rektorinnen oder Präsidentinnen an deutschen Hochschulen; dies entspricht einem Frauenanteil von 25 Prozent. In den letzten 20 Jahren stieg damit der Frauenanteil um fast 20 Prozentpunkte an. Trotzdem sind die Hochschulen in Deutschland noch weit von einer paritätischen Beteiligung von Frauen an dieser Führungsposition entfernt. Auch bei den Hochschulräten ist seit der ersten Erhebung im Jahr 2003 eine deutliche Steigerung von 20 Prozent auf jetzt 37 Prozent zu verzeichnen. Erstaunlich niedrig ist dagegen die Beteiligung von Frauen an den Fakultätsleitungen: Nur ein Fünftel der Fakultäten wird von Frauen geleitet und der Anteil der Dekaninnen liegt damit unter dem Professorinnenanteil. Gegenüber der ersten Erhebung (2018) stieg der Frauenanteil an den Dekan*innen nur geringfügig.
Um den Frauenanteil in Leitungsgremien der Hochschulen zu erhöhen, sind weiterhin Gleichstellungsmaßnahmen notwendig, wie sie beispielsweise auch die Hochschulrektorenkonferenz 2019 anmahnte. Der Datenreport Geschlechtergleichstellung in Hochschulgremien stellt die Datengrundlage und ein regelmäßiges Monitoring bereit, um diese Maßnahmen zu begleiten.
In dem Datenreport stellt das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung CEWS, ein Team innerhalb von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften, Daten zur Hochschulleitung, Senaten, Hochschulräten und Fakultätsleitungen zusammen. Aufbereitet werden Daten des Statistischen Bundesamt sowie eigene Erhebungen. Bundesweite Daten zur Besetzung von Senaten und zur Leitung von Fakultäten erhob das CEWS erstmalig für 2018. Diese Erhebung wurde für 2021 wiederholt und wird zukünftig alle drei Jahre aktualisiert. Differenziert nach Hochschultyp, Trägerschaft und Bundesland sowie im Zeitverlauf wird die Teilhabe von Frauen an den Hochschulgremien ausgewertet.
Bibliographische Angaben:
Löther, Andrea (2022): Datenreport: Geschlechtergleichstellung in Entscheidungsgremien von Hochschulen (2020 / 2021). Unter Mitarbeit von Sarah Weißmann. Hg. v. GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften. Köln. Online verfügbar unter https://www.gesis.org/cews/portfolio/publikationen/sonstige-veroeffentlichungen.
Ansprechpartnerinnen bei GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften:
Dr. Andrea Löther
andrea[.]loether[@]gesis[.]org
Dr. Sophie Zervos
Presse & Transfer
sophie.zervos@gesis.org
Unter Sachsenhausen 6-8
D-50667 Köln
Tel.: +49(0)221 / 47694 – 136
www.cews.org
www.gesis.org
www.facebook.com/gesis.org
www.twitter.com/gesis_org
Das Kompetenzzentrum Frauen in Wissenschaft und Forschung (CEWS) ist ein Kompetenzzentrum von GESIS – Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften und der nationale Knotenpunkt zur Verwirklichung der Geschlechtergerechtigkeit in Wissenschaft und Forschung in Deutschland.
Als eine der weltweit führenden Infrastruktureinrichtungen für die Sozialwissenschaften steht das GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften Forscher*innen auf allen Ebenen ihrer Forschungsvorhaben mit seiner Expertise und seinen Dienstleistungen beratend zur Seite, so dass gesellschaftlich relevante Fragen auf der Basis neuester wissenschaftlicher Methoden, qualitativ hochwertiger Daten und Forschungsinformationen beantwortet werden können. Um diesen Service heute und in Zukunft sicherzustellen, verknüpft GESIS seine integrierte Erhebungs- und Dateninfrastruktur mit Methoden, Modellen und Algorithmen der Informatik im Anwendungsfeld Sozialwissenschaften und erweitert kontinuierlich sein Angebotsportfolio im Bereich digitaler Verhaltensdaten. GESIS ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, Konsortialführerin von KonsortSWD in der NFDI und unterhält institutionelle und projektbezogene Kooperationen mit vielen Universitäten und Forschungseinrichtungen im In- und Ausland. GESIS ist an wichtigen europäischen Projekten wie u.a. dem European Social Survey (ESS), der European Value Study (EVS), dem europäischen Archivverbund CESSDA oder dem OECD-Projekt Programme for the International Assessment of Adult Competencies (PIAAC) beteiligt. Außerdem arbeitet das Institut kontinuierlich daran, das junge Forschungsfeld der Computational Social Science durch internationale Konferenzen, Symposien und Workshops in Deutschland und Europa zu stärken und eine weltweite Vernetzung voranzutreiben.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Andrea Löther: andrea[.]loether[@]gesis[.]org
Originalpublikation:
https://nbn-resolving.org/urn:nbn:de:0168-ssoar-79603-5