BAuA ermittelt Forschungsstand zu Sicherheit und Gesundheit in Logistik-Lieferketten
Die Digitalisierung und die damit verbundenen Möglichkeiten der vernetzten Zusammenarbeit verändern die Arbeitswelt. Eine Folge davon ist die zunehmende Fragmentierung von Produktionsprozessen mit direkten Auswirkungen auf die Logistikbranche. Das jetzt von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlichte Review zu „Sicherheit, Gesundheit und Präventionskultur in Logistik-Lieferketten“ beschreibt literaturbasiert den aktuellen Forschungsstand bezüglich Arbeitsbedingungen und Arbeitsschutz in der Logistikbranche in Deutschland und den europäischen Nachbarstaaten.
Dortmund – Die Digitalisierung und die damit verbundenen Möglichkeiten der vernetzten Zusammenarbeit verändern die Arbeitswelt. Eine Folge davon ist die zunehmende Fragmentierung von Produktionsprozessen mit direkten Auswirkungen auf die Logistikbranche. Diese Entwicklungen eröffnen nicht nur neue Möglichkeiten für Unternehmen. Sie haben auch problematische Konsequenzen für die Beschäftigten, deren Anstellungs- und Arbeitsverhältnisse sowie für Sicherheit, Gesundheit und Präventionskultur. So kann der Einsatz digitaler Technologien einerseits bei der Planung, Prozess-Steuerung und zur Unterstützung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingesetzt werden. Anderseits können dadurch Tätigkeiten oder ganze Arbeitsplätze ersetzt werden, wodurch Erfahrungswissen und Qualifikation der Beschäftigten tendenziell entwertet wird.
Das jetzt von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) veröffentlichte Review zu „Sicherheit, Gesundheit und Präventionskultur in Logistik-Lieferketten“ beschreibt literaturbasiert den aktuellen Forschungsstand bezüglich Arbeitsbedingungen und Arbeitsschutz in der Logistikbranche in Deutschland und den europäischen Nachbarstaaten. Die Ergebnisse des vorliegenden Reviews stützen sich auf insgesamt 76 Publikationen, die unter gut 3.000 Treffern in wissenschaftlichen Datenbanken zu Lieferketten als relevant eingestuft wurden.
Sie bilden die Grundlage möglicher weiterer Forschung zur humanen Arbeitsgestaltung in Logistik-Lieferketten. Das Review betrachtet verschiedene Aspekte von Sicherheit, Gesundheit und Präventionskultur, einschließlich relevanter Kontextbedingungen (Flexibilisierung, Online-Handel, Digitalisierung) sowie mögliche Maßnahmen und Strategien zur Sicherstellung eines hohen Arbeitsschutzniveaus. Es zeigt, dass Forschungslücken hinsichtlich interner und externer Einflussfaktoren auf die Arbeitsbedingungen in Logistik-Lieferketten bestehen.
Aufbauend auf den Ergebnissen des Reviews werden im Bericht auch Empfehlungen für ein mögliches Forschungsprojekt gegeben, das Lieferketten übergreifende Handlungsstrategien zum Schutz der Beschäftigten sowie für die menschengerechte Gestaltung der Arbeit im Kontext einer digitalisierten Arbeitswelt identifizieren kann.
Das Review „Sicherheit, Gesundheit und Präventionskultur in Logistik-Lieferketten – Ein Rapid Review zu Auswirkungen von Flexibilisierung, Online-Handel und Digitalisierung sowie Gestaltungsparametern“ gibt es zum Herunterladen auf der Internetseite der BAuA.
Forschung für Arbeit und Gesundheit
Die BAuA ist eine Ressortforschungseinrichtung im Geschäftsbereich des BMAS. Sie betreibt Forschung, berät die Politik und fördert den Wissenstransfer im Themenfeld Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit. Zudem erfüllt die Einrichtung hoheitliche Aufgaben im Chemikalienrecht und bei der Produktsicherheit. An den Standorten Dortmund, Berlin und Dresden arbeiten rund 800 Beschäftigte.
www.baua.de