Projekt „5G4Healthcare“ der OTH Amberg-Weiden nimmt modernste 5G-Campus-Netzwerke in Betrieb
Besonders im ländlichen Raum bietet der Einsatz von 5G-Technologie enormes Potential, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern, zum Beispiel durch EKG-Echtzeitübertragung aus dem Rettungswagen, mobile Notfallgeräte oder Televisite. Bereits seit 2019 untersucht die OTH Amberg-Weiden deshalb im Rahmen des Forschungsprojekts „5G4Healthcare“, wie PatientInnen im ländlichen Raum von der 5G-Technologie profitieren. Mit der Inbetriebnahme modernster 5G-Campusnetzwerke an den Standorten Amberg, Weiden und Neustadt wurde nun ein weiterer wichtiger Schritt in dem vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderten Projekts gemacht.
Prof. Dr. rer. pol. Steffen Hamm, Projektleiter von 5G4Healthcare erläutert dazu: „Durch die Übertragung hoher Datenmengen in Echtzeit bildet 5G die Grundlage für innovative medizinische Dienste. Mit der Inbetriebnahme der neuen Lösungen ist es uns nun möglich, sowohl am Campus als auch bei Versorgungspartnern vor Ort im Projekt 5G4Healthcare die Potentiale von 5G zu erforschen.“
Flexibler Aufbau
Das Netzwerk bedient sich der modernsten 5G Stand-alone Netzwerktechnologie im geschützten 3,7-3,8 GHz Campus Frequenzbereich mit höherer Bandbreite und geringerer Latenz als 4G. Außerdem werden mobile 5G-Einheiten eingesetzt, diese ermöglichen einen flexiblen Aufbau in unterschiedlichsten Gebieten. Bereitgestellt wird das Campus-Netz von der Smart Mobile Labs AG, die die öffentliche Ausschreibung dazu für sich entscheiden konnten. Ausgewählt wurde das Unternehmen aufgrund seiner Erfahrungen in den Bereichen Mobilfunk-Sondernetze und Campus-Lösungen, 5G-basierte Realzeit-Videokommunikation, Virtual Reality (VR) und Augmented Reality (AR) für Realzeit-Video sowie Bilderkennungs- und Tracking Lösungen. Die Smart Mobile Labs AG ist der größte 5G-Systemintegrator in Deutschland und nutzt Komponenten führender Hersteller, in diesem Fall die technische Lösung „Nokia Digital Automation Cloud“ (DAC), die zuverlässige Konnektivität mit hoher Bandbreite und geringer Latenz für Sensoren, Maschinen und andere Geräte bietet.
Rüdiger Hnyk, Vorstand der Smart Mobile Labs AG, erläutert: „Durch die Kombination von Richtfunk und zellularer Funktechnologie können neueste 5G-SA-Zellen auf weit entfernten Feldern flexibel und kurzfristig aufgebaut werden, um neue Anwendungen in der Gesundheitsbranche zu testen und zur Produktreife zu bringen. Smart Mobile Labs unterstützt das Projektteam von 5G4Healthcare bei Installation und Anwendungsintegration der 5G-SA-Anlagen.“
Über das Projekt 5G4Healthcare:
„5G4Healthcare“ ist eines von sechs Forschungsprojekten, die im Rahmen des 5G-Innovationsprogramms des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr gefördert werden. Ziel des Projektes ist es, die Machbarkeit, die Möglichkeiten sowie die Grenzen der Verbesserung der Effektivität und Effizienz in der ländlichen Gesundheitsversorgung durch die 5G-Technologie auszuloten und Handlungsempfehlungen für skalierbare Lösungen abzuleiten. Unter Führung der OTH Amberg-Weiden wird der Einsatz von 5G in den beiden Use Cases „Integrierte Versorgung“ und „Homecare“ konzipiert (Phase 1), modellhaft implementiert (Phase 2) sowie erprobt und evaluiert (Phase 3). Aus den Ergebnissen des Projektes sollen neue Lösungen entwickelt werden, die als Blaupause für einen konsequent Digital-Health-gestützten medizinischen Versorgungsansatz in ländlichen Regionen dienen sollen.