HfG Summer School „Future of Life“
Angesichts steigender Temperaturen und CO2-Werte sowie des zunehmenden Verfalls unseres Ökosystems sind wir gezwungen, unser Zusammenleben auf diesem Planeten neu zu bewerten. Wir fragen uns: Wie wird das Leben in der Zukunft aussehen? Gibt es noch einen Platz für uns? Und wie prägt unser heutiges Handeln die Fossilien der Zukunft?
Im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums der HfG Karlsruhe lädt das Bio Design Lab mit der Summer School „Future of Life“ (26.-30.07.2022) 50 Studierende aus dreizehn Ländern ein, sich in einem experimentellen und praxisnahen Sommerschulprogramm mit möglichen, plausiblen und spekulativen Zukunfts-Szenarien des Zusammenlebens auseinanderzusetzen. Vom zukünftigen Materialabbau bis hin zur Gestaltung der Erde, von Lebenden Architekturen bis hin zu anderen Planeten: An fünf Tagen werden in den Hallen der Gestaltungshochschule neue Materialkonzepte, Werkzeuge und Räume entstehen, die – gleich einer temporären Sozio-Biosphäre – Praktiken und Interventionen des terrestrischen Zusammenlebens erproben.
Dabei finden teils parallel, teils überlappend vier Workshops statt, in denen die Teilnehmenden – die sich vorab in einem Open Call mit einem Portfolio und Motivationsschreiben beworben hatten – mit verschiedenen Narrativen experimentieren. So setzt sich eine Gruppe mit Urban Mining und Materialien aus dem Karlsruher Hafen auseinander, die nächste erarbeitet im Bio Design Lab spekulative Kommunikations-Szenarien zwischen Mikroorganismen und Menschen. Eine weitere entwirft modellhaft Architekturen für steigende Wasser- /Meeresspiegel und die vierte setzt sich mit DIY-Tools und Technologien für Labs auseinander.
Ergänzt wird das geschlossene Workshop-Programm mit öffentlichen Abendvorträgen und Diskussionsrunden. So diskutieren unter dem Titel „Outside Planetary Limits“ die Material- Gestalterin Shahar Livne, zusammen mit den Design Researcherinnen Paula Nerlich und Romy Kaiser sowie dem Künstler und Raumfahrtforscher Angelo Vermeulen über die Frage wie interplanetares Leben in Zukunft gestaltet sein könnte. In der Diskussionsrunde „Biophilic intelligence“, die gemeinsam mit dem ZKM Karlsruhe im Rahmenprogramm „It’s about life“ stattfindet, widmen sich Rachel Armstrong (Architektin mit Schwerpunkt Lebende Architekturen), Dr. Shrikrishnan Sankaran (Biologe mit Fokus Bioprogrammierbare Materialien) und Atelier Niveau Zero (Research und Designstudio) der Frage nach Synergien zwischen Natur und gebauter Umwelt.
Facts
Format: Summer School „Future of Life Datum: 26. – 30.07.2022
Ort: HfG Karlsruhe
Organisation/Host: Bio Design Lab
Workshops:
Disruptive Materials Lab – „How do our present actions shape the fossils of future?“ by Shahar Livne
Non-Human Design Lab – „How would you communicate with bacteria?“ by Romy Kaiser und Pauls Nerlich
Architecture Lab – „Living with rising water levels“ by Niveau Zero Atelier
Future Tools Lab – „Capturing the vanishing small“ by Chris Spatschek
Abendprogramm:
„Outside Planetary Limits“
27.07.2022, 19.00–21:00, 1OG Lichtbrücke, HfG Karlsruhe
Speaker: Angelo Vermeulen, Romy Kaiser, Paula Nerlich, Shahar Livne, Moderation: Sarmite Polakova
„Biophilic Intelligence“, 28.07., 19.00–21:00, 1OG Lichtbrücke, HfG Karlsruhe 28.07.2022, 19.00–21:00, 1OG Lichtbrücke, HfG Karlsruhe
Speaker: Rachel Armstrong, Dr. Shrikrishnan Sankaran, Niveau Zero Atelier Moderation: Julia Ihls
Website / Info: www.biodesignlab.hfg-karlsruhe.de
Instagram: @future_of_life_school @biodesignlab_hfgk
Ansprechpartner: Julia Ihls (Leitung Bio Design Lab)
Kontakt: biodesignlab@hfg-karlsruhe.de
Bio Design Lab
Das Bio Design Lab ist ein hybrider und evolutiver Ort, der sowohl im digitalen als auch im physischen Raum existiert. Konzipiert als wachsende Plattform, die die Fachbereiche der Hochschule miteinander verbindet, wird das Labor als Raum für Präsentation, Bildung und Wissensvermittlung genutzt. Dabei ist das Ziel – mit Fokus auf die lokale Region und ihre Ressourcen – Produktionsweisen zu reflektieren und in Zusammenarbeit mit ExpertInnen und BesucherInnen neuzugestalten. Das Wissen über jene Ressourcen wird hierfür durch die Erstellung eines Know-how-Glossars und einer wachsenden Materialbibliothek destilliert, durch virtuelle und physische Workshops vermittelt, sowie durch die Präsentationen nachhaltiger Projekte kommuniziert.