RatSWD veröffentlicht Studiensammlung zu gesellschaftlichen Auswirkungen des Ukraine-Kriegs
Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) stellt auf seiner Webseite eine Sammlung bereit, in der aktuelle Forschungsprojekte zu den Auswirkungen des Kriegs gegen die Ukraine auf die deutsche Gesellschaft sowie Studien zu Migration und Flucht in diesem Kontext zusammengetragen werden. Die Sammlung soll Forschenden und der breiten Öffentlichkeit einen Überblick über derzeitige Initiativen verschaffen und die gegenseitige Vernetzung fördern.
Der RatSWD unterstützt im Rahmen des vom Bundesministerium für Forschung und Bildung (BMBF) geförderten Projekts mit einer Arbeitsgruppe die empirische Forschung zu und in gesellschaftlichen Krisen. Das Projekt trägt den Titel: „Bessere Ergebnisse durch Interoperabilität und standardisiertes Forschungsdatenmanagement: Vernetzung empirischer sozialwissenschaftlicher Forschung in gesellschaftlichen Krisen (Best_FDM)“. Ausgangspunkt des Projekts war der Ausbruch der Corona-Pandemie Anfang 2020. Hierzu hat der RatSWD eine Übersicht von bereits mehr als 300 sozial-, verhaltens-, bildungs- und wirtschaftswissenschaftlichen Studien zur empirischen Erforschung der Pandemie erstellt.
Als Reaktion auf den russischen Angriff auf die Ukraine im Februar 2022 und einer damit verbundenen weiteren Krise mit enormen politischen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Folgen hat die Arbeitsgruppe den Ukraine-Krieg und Fluchtbewegungen nach Deutschland in den Fokus genommen. In einem Koordinierungstreffen mit Expert:innen aus der Migrationsforschung und der vergleichenden Umfrageforschung wurde zunächst der Austausch zu aktuellen Initiativen und geplanten Projekten gefördert. Zudem wurden Möglichkeiten der Koordination und der Vereinheitlichung von Befragungsinstrumenten diskutiert.
Aufbauend auf dem Treffen soll die gegenseitige Vernetzung und Bereitstellung von Informationen zur empirischen Erforschung der Ukraine-Krise weitergeführt und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Daher bietet der RatSWD - ergänzend zur Sammlung von Corona-Studien - auf seiner Website eine erste Übersicht an Projekten, die die Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine auf die deutsche Gesellschaft erfassen. Darunter fallen etwa Befragungen unter Geflüchteten, arbeitsmarktbezogene Erhebungen oder zu Einstellungen zu politischen Maßnahmen Deutschlands sowie psychologische Studien. Es werden Informationen zu den Zielen, zum Forschungsdesign und zu den verwendeten Methoden der jeweiligen Studie bereitgestellt.
Die Sammlung soll stetig erweitert werden. Hinweise auf weitere Studien, deren Inhalte oder erste Ergebnisse sind ausdrücklich erwünscht und können an office@ratswd.de gerichtet werden.
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Der Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) berät seit 2004 die Bundesregierung und die Regierungen der Länder in Fragen der Forschungsdateninfrastruktur für die empirischen Sozial-, Verhaltens- und Wirtschaftswissenschaften. Im RatSWD arbeiten zehn durch Wahl legitimierte Vertreterinnen und Vertreter der sozial-, verhaltens- und wirtschaftswissenschaftlichen Fachdisziplinen mit zehn Vertreterinnen und Vertretern der Datenproduktion zusammen.
Der RatSWD ist Teil des Konsortiums für die Sozial-, Verhaltens-, Bildungs- und Wirtschaftswissenschaften (KonsortSWD) in der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI). Er versteht sich als institutionalisiertes Forum des Dialoges zwischen Wissenschaft und Datenproduzenten und erarbeitet Empfehlungen und Stellungnahmen. Dabei engagiert er sich für eine Infrastruktur, die der Wissenschaft einen breiten, flexiblen und sicheren Datenzugang ermöglicht. Diese Daten werden von staatlichen, wissenschaftsgetragenen und privatwirtschaftlichen Akteuren bereitgestellt. Derzeit hat der RatSWD 41 Forschungsdatenzentren (Stand: Juli 2022) akkreditiert und fördert deren Kooperation.
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