Bibliothek des Jahres ist an der HfWU
Bibliothek der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen erhält Landesauszeichnung -
NÜRTINGEN. (hfwu) Seit 2019 zeichnet das Land Baden-Württemberg in Kooperation mit den Sparkassen des Landes öffentliche und wissenschaftliche Bibliotheken für deren innovative und zukunftsorientierte Konzepte aus. Der diesjährige Hauptpreis „Bibliothek des Jahres“ geht an die Bibliothek der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU).
Als erste wissenschaftliche Bibliothek überhaupt darf sich die HfWU über die landesweite Auszeichnung „Bibliothek des Jahres“ freuen. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert. Der mit 5.000 Euro dotierte Förderpreis für innovative Bibliotheksprojekte wurde an die Universitätsbibliothek Stuttgart, die Hochschule für Technik Stuttgart und die DHBW Stuttgart vergeben. Die Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des baden-württembergischen Bibliotheksverbands (dbv), des Sparkassenverbands Baden-Württemberg, des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg sowie des Städtetags Baden-Württemberg, bewertet die Bibliotheken in Bezug auf Innovation, Nachhaltigkeit, Zukunftsorientierung, Digitalisierung, sowie Zusammenarbeit und Vernetzung.
Die Bibliothek der HfWU besteht aus drei Teilbibliotheken am Campus in der Nürtinger Innenstadt sowie im Stadtteil Braike und der Bibliothek am Standort in Geislingen. Zwischen allen Standorten besteht ein permanenter Austausch. Überzeugen konnte die HfWU durch ihr schlüssiges Gesamtkonzept, innovative Projekte und nutzerorientierte Dienstleistungen. Im Fokus steht dabei, die Studierenden fit für das Studium und ihre Zukunft zu machen – die Themen lebenslanges Lernen und die Vermittlung von Informationskompetenzen gehören zu den Kernaufgaben der Bibliothek. Dazu zählen das große Schulungsangebot, etwa zu wissenschaftlicher Recherche, Fachdatenbanken oder relevante Software. 2021 organsierte die HfWU-Bibliothek 61 verschiedene Schulungen, die 2.100 Mal in Anspruch genommen wurden. Für Hochschulen für angewandte Wissenschaft (HAW) ist dies eine herausragende Zahl. Bei der Digitalisierung punktet die HfWU mit ihrem umfangreichen Angebot an elektronischen Medien, aktuell 500.000 E-Books und 20.000 E-Journals. Schon seit vielen Jahren verfolgt die HfWU den Ansatz, durch E-Medien einen standortunabhängigen Zugriff zu ermöglichen und treibt den Ausbau elektronischer Medienangebote voran. Komplettiert wird das digitale Angebot durch E-Services wie Video-Tutorials, Online-Schulungen und Online-Beratungsangebote – damit war die Bibliothek auch für die Online-Lehre während der Corona-Pandemie gut aufgestellt. Die Bibliothek verfolgt einen breiten Open-Access-Ansatz und berät Studierende und Forschende wenn es darum geht, wie Publikationen veröffentlicht werden können.
2019 ist in Nürtingen mit dem Informationszentrum auch die neue Zentralbibliothek eingeweiht worden. Der Neubau bietet den Studierenden moderne Lernräume und Arbeitsplätze. Zudem wurde viel Wert auf Umweltschutz gelegt, das Gebäude im Passivhausstandard errichtet und mit einer Photovoltaikanlage ausgestattet. Aber auch an den anderen Standorten hat sich in den vergangenen Jahren einiges getan: Neue Lern- und Lesesäle mit moderner Möblierung, die mithilfe der Studierenden ganz nach deren Bedürfnissen ausgesucht wurden, und Umbaumaßnahmen zugunsten von mehr Lernplätzen stellen ein gutes Lernen sicher. Mit der Mission „Bildung für Verantwortung“ hat sich die HfWU dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet. Diese Mission wird auch in der Bibliothek umgesetzt: durch kurze Lieferwege dank lokaler Lieferanten und möglichst papierlosem Arbeiten. Aber auch gesellschaftliche Themen kommen nicht zu kurz. So werden im Bereich der Flüchtlingsarbeit seit Jahren Lehrmedien zum Erlernen der deutschen Sprache angeboten, die nun um Titel in russischer und ukrainischer Sprache erweitert wurden.
„Wir können selbst kaum glauben, dass wir den Preis gewonnen haben“, sagt Bibliotheksleiterin Annika Neumann, Leiterin der Bibliothek. „Wir haben uns für den Preis beworben mit dem Bewusstsein und der Überzeugung, dass wir eine sehr gute Hochschulbibliothek sind und vieles richtig machen. Dennoch haben wir nicht daran geglaubt, dass wir den Preis gewinnen können. Umso mehr freuen wir uns jetzt darüber.“ Ideen, was mit dem Preisgeld von 10.000 Euro nun passiert, gibt es bereits. Spruchreif ist davon allerdings noch nichts.
Jana Ling
Nürtingen, 29.07.2022