Wechsel an der Spitze des Leibniz-Instituts für Polymerforschung Dresden e.V. (IPF)
Am 1. August 2022 übernimmt Carsten Werner, der Leiter des IPF-Instituts für Biofunktionelle Polymermaterialien, die Position des Wissenschaftlichen Direktors und IPF-Vorstandssprechers.
Carsten Werner wird Nachfolger von Brigitte Voit, die über 20 Jahre eine sehr erfolgreiche Entwicklung des Instituts maßgeblich prägen konnte. Das IPF ist heute ein international führendes Polymerforschungsinstitut, das in fünf Programmbereichen hoch relevante Themen der aktuellen Materialwissenschaft verfolgt und dabei mit starken Forschungspartnern an der Technischen Universität Dresden und anderen Einrichtungen effektiv zusammenarbeitet.
Anlässlich der Amtsübernahme sagt er: „Das IPF agiert an einem der global dynamischsten science hubs und ist fachlich hervorragend positioniert, wofür Brigitte Voit sehr zu danken ist. Davon ausgehend werden wir innovative Materialsysteme für Zukunftstechnologien künftig noch stärker in den Fokus unserer Forschung stellen.“
Brigitte Voit wird weiterhin Leiterin des IPF-Instituts für Makromolekulare Chemie bleiben und, gemeinsam mit Andreas Fery, dem Leiter des IPFInstituts Physikalische Chemie und Physik der Polymere, als Stellvertreterin/Stellvertreter des Wissenschaftlichen Direktors im Leitungsteam des IPF engagiert sein.
Brigitte Voit studierte Chemie an der Universität Bayreuth und promovierte an gleicher Stelle 1990 bei Oskar Nuyken in Makromolekularer Chemie. Als Postdoktorandin bei Eastman Kodak in Rochester, USA, wurde sie in das Thema der hochverzweigten und dendritischen Polymere eingeführt, in dem sie nach der Rückkehr nach Deutschland an der TU München 1996 habilitierte. Im August 1997 übernahm sie die Leitung des Instituts Makromolekulare Chemie am IPF und wurde gleichzeitig auf eine Professur für "Organische Chemie der Polymere" an der TU Dresden berufen. Die zusätzliche Bestellung als Wissenschaftliche Direktorin des IPF erfolgte dann 2002. Ihre Forschungsinteressen liegen im Bereich der funktionellen polymeren Architekturen und decken Themen wie dendritische Polymere, funktionale (Blockco)polymere, und smarte Hydrogele ab, die im Bereich der synthetischen Biologie und der Biomedizin, als Aktuatoren und Sensoren in der Mikrofluidik, aber auch der Optoelektronik Anwendung finden können. Für ihre fachlichen Aktivitäten wurde sie 2018 mit dem Hermann-Staudinger-Preis der Gesellschaft Deutscher Chemiker ausgezeichnet. Der Freistaat Sachsen ehrte sie 2017 für ihre Verdienste um den Forschungsstandort mit dem Sächsischen Verdienstorden.
Carsten Werner studierte Chemie an der Universität Würzburg, promovierte an der TU Dresden und baute gleichzeitig eine Arbeitsgruppe für Biomaterialien am IPF auf. Von 2000 bis 2018 war er Adjunct Professor am Institute of Biomaterials & Biomedical Engineering der University of Toronto, Kanada. Seit 2008 leitet er das neu gegründete IPF-Institut für Biofunktionelle Polymermaterialien und ist Professor am Zentrum für Regenerative Therapien Dresden und der Fakultät Chemie und Lebensmittelchemie der TU Dresden. Seine Forschung zielt darauf ab, die strukturellen Voraussetzungen der Funktionalität lebender Materie zu erkunden, bei der Gestaltung von funktionellen Polymersystemen nachzuvollziehen und die resultierenden Materialien in biomedizinischen Anwendungen nutzbar zu machen. Schwerpunkte sind Bio-Grenzflächenphänomene und zellinstruktive Materialien für innovative Therapien und Gewebemodelle. Carsten Werner war Mentor von sieben berufenen Professor:innen und ist Mitgründer mehrerer Spin-off-Unternehmen.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Brigitte Voit, voit@ipfdd.de, +49 (0)351 4658 590
Prof. Dr. Carsten Werner, werner@ipfdd.de, +49 (0)351 4658 531