Perfektes Kräuterbeet auch ohne grünen Daumen
Existenzgründungsprojekt Smart Eden erhält für sein autarkes und vollautomatisiertes Hochbeet Förderung vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
Ein Hochbeet mit frischen Kräutern, Tomaten oder Erdbeeren auf dem Balkon oder der Terrasse bereichert die eigene Küche und ist schön anzusehen. Doch für eine dauerhafte Freude am gesunden Grün sind richtige Pflege und tägliche Bewässerung Voraussetzung. Mangels Zeit oder Fachkenntnissen verwandeln sich nicht wenige Kräutergärten im Laufe des Sommers in unansehnliche und oftmals von Schädlingen befallene Kräuter-„Friedhöfe“. Christopher Kling, Absolvent des Bachelorstudiengangs Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Karlsruhe (Die HKA) und Masterabsolvent in Produktentwicklung & Innovationsmanagement an der University of Auckland/Neuseeland, Aaron Schmitz, Student im Masterstudiengang Technologie-Entrepreneurship an der HKA, sowie Micha Wagner, Bachelorabsolvent der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Lörrach im Fach Elektrotechnik mit einigen Jahren Berufserfahrung im Bereich Embedded Systems, haben sich in ihrem Start-up „Smart Eden“ dem Problem angenommen und ein autarkes und vollautomatisiertes smartes Hochbeet entwickelt, das aktuell als Prototyp vorliegt und im nächsten Jahr auf den Markt kommen soll.
Autarkes und vollautomatisiertes Hochbeet
Das smarte Hochbeet umfasst einen Bausatz und eine dazugehörige App, über die das Beet per Mobilfunknetz ferngesteuert werden kann. Acht separate Pflanzzonen, die räumlich voneinander getrennt sind, bieten Platz für unterschiedliche Pflanzen mit verschiedenen Anforderungen an Nährstoffe und Feuchtigkeit. Im Boden des smarten Hochbeets sind ein Wassertank und ein Flüssigdüngertank für die Versorgung der Pflanzen eingebaut. Mittels elektrischen Pumpen wird das Wasser mit einer definierten Menge Flüssigdünger über Schläuche in die Pflanzzonen transportiert. Jede einzelne Pflanzzone wird mit einer individuellen Mischung aus Wasser und Flüssigdünger versorgt und mittels Boden- und Wettersensoren kontinuierlich überwacht, sodass Pflanzen mit ganz unterschiedlichen Ansprüchen kompakt nebeneinander gedeihen können. Der Wassertank kann mit einer Füllung die Pflanzen für eine Dauer von zwei bis drei Monaten versorgen, der Flüssigdüngertank reicht für über ein Jahr. Somit stellen auch längere Urlaube und Abwesenheiten kein Problem bei der Pflege dar. Die optimale Versorgung der Pflanzen geht mit deutlich höheren Ernten und weniger Krankheiten und Schädlingsbefall einher. Das smarte Hochbeet ist nicht nur autark im Sinne der Wasserversorgung, sondern auch energetisch. Zwei eingebaute Solarpaneele sorgen für genügend Energie in jeder Jahreszeit. Die App fungiert darüber hinaus als Ratgeber, indem sie passend zu Standort und Jahreszeit geeignete Pflanzensorten vorschlägt und im integrierten Online-Shop anbietet. Auch eigene Saaten und Pflanzen können in der App als „Pflanzprofile“ hinterlegt werden.
Die grüne Geschäftsidee wurde mit dem dritten Platz beim diesjährigen GROW, Deutschlands größtem Gründungswettbewerb für Studierende, ausgezeichnet und wird nun im Rahmen des EXIST-Gründerstipendiums vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) über ein Jahr gefördert.
Unterstützung erfahren die drei Existenzgründer durch das Center of Applied Research (CAR) an der HKA, sowohl bei der Antragstellung für das EXIST-Stipendium, die über die Hochschule erfolgen musste, als auch während des Förderzeitraums. Das CAR ist die Einrichtung der HKA zur Betreuung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben. Es unterstützt dabei die jeweilige Projektleitung bei der Erfüllung ihrer administrativen Aufgaben.
Über das Gründungsstipendium EXIST
Das Förderprogramm EXIST Gründerstipendium vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ist darauf ausgerichtet, Gründerteams mit innovativen Geschäftsideen aus dem Hochschulumfeld in einer frühen Phase der Gründung finanziell zu unterstützen. Es unterstützt Studierende, Absolventinnen und Absolventen sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Hochschulen. Bei den Gründungsvorhaben muss es sich um innovative technologieorientierte oder wissensbasierte Projekte mit signifikanten Alleinstellungsmerkmalen und guten wirtschaftlichen Erfolgsaussichten handeln.