Berlin: „Zusammenhalt ist... gefährlich?“ Diskussion mit Autorin Eva Menasse und Stefanie Schüler-Springorum
Unter dem Titel „Zusammenhalt ist...gefährlich“ diskutieren am 05.09. in Berlin die Autorin Eva Menasse und die Antisemitismusforscherin Stefanie Schüler-Springorum (19.30 Uhr, Tieranatomisches Theater). Die Veranstaltung ist Auftakt für ein neues Dialogformat des Forschungsinstituts Gesellschaflticher Zusammenhalt (FGZ), das Station an allen 11 FGZ Standorten machen wird und deren Kernthemen und Forschungsperspektiven verhandeln wird.
In ihrem neuen Roman „Dunkelblum“ beschreibt Eva Menasse den engen Zusammenhalt in einer Kleinstadt, die gemeinsam die eigene verbrecherische Vergangenheit beschweigt und dann langsam (fast) vergisst. Wir wissen um die jahrzehntelangen Kämpfe, die es brauchte, um diese Form des Zusammenhalts nach und nach aufzubrechen. Aber wie steht es heute? Befördert ein als staatliche Aufgabe verstandenes Gedenken umgekehrt einen neuen gesellschaftlichen Zusammenhalt? Und wie fügt sich hier der Kampf gegen Antisemitismus ein? Zu diesen Fragen diskutieren am 5.9. in Berlin die Autorin Eva Menasse und die Antisemitismusforscherin Stefanie Schüler-Springorum. Die Moderation übernimmt Rebecca C. Schmidt (Administrative Geschäftsführerin des FGZ).
Eva Menasse ist Journalistin und debütierte 2005 als Schriftstellerin mit dem Roman „Vienna“. Für ihr neuestes Buch „Dunkelblum“ erhielt sie den Bruno-Kreisky-Preis für das Politische Buch des Jahres 2021. Darin erzählt sie von einer kleinen Stadt an der österreichisch-ungarischen Grenze, die über mehrere Jahrzehnte im Schweigen über ein aus ihrer Mitte verübtes NS-Verbrechen zusammenhält.
Stefanie Schüler-Springorum ist Historikerin und unter anderem Expertin für deutsch-jüdische Geschichte sowie Geschlechterforscherin. Sie leitet seit 2011 das Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin und seit 2020 den Berliner FGZ Standort.
05.09.2022 | 19.30 Uhr
Tieranatomisches Theater
Philippstraße 13 (Campus Nord, Haus 3)
10115 Berlin
Der Eintritt ist frei. Wir bitten um Anmeldung unter veranstaltungen-fgz@uni-frankfurt.de.
+++ Zur Dialogreihe „Zusammenhalt ist…?“ +++
Mit der Veranstaltung „Zusammenhalt ist… gefährlich?“ startet das Forschungsinstitut Gesellschaflticher Zusammenhalt (FGZ) ein neues Dialogformat, das Station an allen 11 FGZ Standorten machen wird und deren Kernthemen verhandeln wird: Was ist gesellschaftlicher Zusammenhalt? Wodurch zeichnet er sich aus? Wo ist er erfahrbar und wo gefährdet? Und ist gesellschaftlicher Zusammenhalt immer positiv besetzt? Welche unterschiedlichen Vorstellungen von Zusammenhalt treffen deutschlandweit aufeinander?
„Zusammenhalt ist…?“ ist die Veranstaltung für den Blick auf das große Ganze. Die elf Standorte des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt verschreiben sich dem Ziel, diese Frage zu beleuchten. Gesellschaftliche Diskurse, mit denen sich die Standorte beschäftigen, sollen in den Blick genommen werden und komplexen und auch kontroversen Diskussionen zum gesellschaftlichen Zusammenhalt und seinen Dimensionen einen Raum gegeben werden.
Die Veranstaltungsreihe richtet sich gleichermaßen an akademische und interessierte Kreise aus Praxis und Öffentlichkeit. Sie zeigt das Ringen um die konstruktive Begegnung mit Anderen, das Suchen nach Gemeinsamkeiten. Auf diese Weise soll sie ihre Zuschauer:innen dazu ermutigen, trotz aller Kontroversen und Differenzen wach, offen und neugierig zu bleiben und den Kontakt zu Andersdenkenden, anderen Perspektiven zu suchen, ohne dafür eine eigene kritische Haltung aufgeben zu müssen.
+++ Über das FGZ +++
Am Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) arbeiten über 200 Wissenschaftler:innen zu Fragen des Zusammenhalts: Identitäten und regionale Erfahrungswelten, Ungleichheiten und Solidarität, Medien und Konfliktkultur, Polarisierung und Populismus, aber auch Antisemitismus und Hasskriminalität. Zum FGZ gehören die Technische Universität Berlin sowie die Universitäten Bielefeld, Bremen, Frankfurt am Main, Halle-Wittenberg, Hannover, Konstanz und Leipzig, das Soziologische Forschungsinstitut Göttingen, das Leibniz-Institut für Medienforschung Hamburg und das Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft Jena.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Mathias Berek
Koordinator Standort Berlin des Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt
berek@tu-berlin.de
+49-30-314-70250
Weitere Informationen:
http://www.fgz-risc.de/veranstaltungen/details/zusammenhalt-ist-gefaehrlich
http://fgz-risc.link/fgz-vorgestellt_berlin