Blackbox Untergrund: Das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik zeigt am Tag der offenen Tür seine Messtechnik
Wie können wir die unsichtbaren geologischen Strukturen und Prozesse im Untergrund sichtbar machen? Welche Veränderungen und Gefahren – nicht zuletzt im Rahmen des Klimawandels – langfristig beobachten? Was für Potenziale unserer Erde wie nachhaltig nutzbar machen? Am 20. September öffnet das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG) in Hannover als das in Deutschland führende unabhängige, außeruniversitäre Forschungsinstitut in der oberflächennahen Anwendung der Geophysik seine Tore, um geophysikalische Methoden erlebbar zu machen und diese Fragen zu beantworten.
Noch immer ist der Untergrund unserer eigenen Erde vielfach unbekannt. Die Geophysik ist zu dessen Erforschung essenziell. Forschende zeigen praxisnah, wie sie unter Anwendung und Kombination ihrer – teils selbst entwickelten – geophysikalischen Messtechnik gesellschaftlich relevanten Fragestellungen zu den Forschungsthemen Grundwasser, Geogefahren, Geothermie sowie Klima- und Landschaftsveränderungen auf den Grund gehen.
Anmeldung zum Tag der offenen Tür (unten über den Link)
Der Tag der offenen Tür am LIAG findet aus Anlass des 100-jährigen Jubiläums der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft (DGG) statt. In dieser ist das LIAG seit über 50 Jahren Mitglied. Zu diesem feierlichen Anlass bietet das Forschungsinstitut in Form von zwei Führungen eine Vorführung seiner methodischen Expertise: Von einer beeindruckenden 2,5 Meter großen Messdrohne neben einem Flugsimulator für die Drohne, über verschiedene seismische Quellen bis hin zum deutschlandweit einzigartigen Rotlicht-Geochronologie-Labor zur Altersbestimmung von Sedimenten mit Blick in die Vergangenheit von vor bis zu einer Million Jahren.
Termin: 20. September 2022
Führungen: 15:00-17:00 Uhr und 17:00-19:00 Uhr
Ort: Stilleweg 2, 30655 Hannover
Zielgruppe: Studieninteressierte, Studierende, geowissenschaftlich interessierte Öffentlichkeit (ab 18 Jahren)
Stationen im Programm (Rotation von Kleingruppen):
- Vorstellung des Leibniz-Instituts für Angewandte Geophysik
- Drohnengeophysik
- Bohrlochgeophysik
- Seismische Quellen
- Geochronologie-Labor zur Altersbestimmung
- Exkurs: Geologie-Weitblick vom Geozentrum Hannover
Die Führungen durch das Forschungsinstitut (Teilnahme beschränkt):
• 15:00-17:00 Uhr
• 17:00-19:00 Uhr
Die Teilnahme pro Führung ist beschränkt. Anmeldungen, die darüber hinaus eingehen, kommen auf eine Warteliste.
Jahrzehntelange Erfahrung: Angewandte Geophysik am LIAG
Mit einem breiten Spektrum an geophysikalischen Methoden untersuchen Forschende am LIAG seit fast 75 Jahren räumlich und zeitlich komplexe geologische Strukturen und Prozesse im schwer zugänglichen Untergrund und entwickeln Mess- und Auswerteverfahren weiter. Die Gesamtheit der geophysikalischen Methoden im Labor, am Computer und im Gelände bietet einen ganzheitlichen Blick auf Strukturen sowie zeitliche und räumliche Veränderungen im Untergrund auf ganz verschiedenen Größenskalen – vom Porenraum eines Sandkorns bis zu Gebieten von der Größe Deutschlands. So werden am LIAG gesellschaftlich relevante Themen wie Grundwasserschutz, Geogefahren, Geothermie und Klima- sowie Landschaftsveränderungen der Vergangenheit für die Zukunft untersucht. Die datenbasierten Erkenntnisse sind essenziell, um in interdisziplinären Kooperationen gesellschaftlich relevante Fragestellungen zu beantworten und für Entscheidungsträger fundierte Prognosen sowie zukünftige Handlungsstrategien generieren zu können. Die langjährige Expertise und die hochwertige Messgeräte-, Labor- und Dateninfrastruktur ermöglichen es, je nach Fragestellung innerhalb des Instituts verschiedenste geophysikalische Verfahren zu kombinieren. Diese Merkmale machen das LIAG deutschlandweit einzigartig.
Große Geo-Expertise im GEOZENTRUM HANNOVER
In Hannover, im Stadtteil Groß-Buchholz, arbeiten seit vielen Jahren drei große geowissenschaftliche Einrichtungen Seite an Seite: die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe, das Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie und das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik.
Insgesamt beraten hier rund 1.100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Bundesministerien, nachgeordnete Behörden, EU, Wissenschaft und Industrie und die niedersächsische Landesregierung zu geowissenschaftlichen Fragestellungen. Die Einrichtungen stehen für fachliche Unabhängigkeit, Qualität und Verlässlichkeit in allen geowissenschaftlichen Fragen. Der Zugang zum fachlichen Wissen und zum Austausch in den Angewandten Geowissenschaften ist dort in einer in Deutschland und teilweise international einmaligen Breite verfügbar und auf kurzem, direktem Wege möglich. Dadurch ergeben sich synergetische Kooperationen in der Forschung.
Pressemitteilung der Deutschen Geophysikalischen Gesellschaft zur 100-Jubilar-Feier: https://idw-online.de/de/news801226
Weitere Informationen:
https://www.leibniz-liag.de/home/tag-der-offenen-tuer-am-leibniz-institut-fuer-angewandte-geophysik.html?no_cache=1#c27751
https://idw-online.de/de/news801226
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