Neues gemeinsames Forschungskolleg Data2Health an der Universität und Hochschule in Koblenz erhält Landesförderung
Die datengetriebene Unterstützung der klinischen Entscheidungsfindung und des Patientenmonitorings erfordert eine vertrauenswürdige Analyse von Daten im Gesundheitswesen. Das Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit Rheinland-Pfalz (MWG) fördert das gemeinsame Forschungskolleg „Data2Health: Vertrauenswürdige Datenanalysen für das Gesundheitswesen“ der Universität in Koblenz und der Hochschule Koblenz über die kommenden drei Jahre zu 50 Prozent. Den Zuweisungsbescheid über 750.000 Euro übergab der rheinland-pfälzische Wissenschaftsminister Clemens Hoch nun an die beiden Koblenzer Institutionen.
„Ich freue mich, durch die Übergabe der Förderbescheide an die Hochschule Koblenz und die Universität Koblenz mit dem Forschungskolleg „Data2Health“ das aktuell neunte von zehn Forschungskollegs auf den Weg zu bringen. Die insgesamt zehn Forschungskollegs werden seit 2018 bis 2025 mit Mitteln in Höhe von rund 6,7 Millionen Euro durch das Wissenschaftsministerium bezuschusst. Ich wünsche den Promovierenden, den Betreuenden und den Forschungsprojekten viel Erfolg“, so Wissenschaftsminister Clemens Hoch. Der enge und wechselseitige Austausch von Hochschulen untereinander sowie mit Akteurinnen und Akteuren aus Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft sei ein bedeutender Motor für Innovationen. Das neue Forschungskolleg „Data2Health“ widme sich aktueller Forschung im für alle bedeutenden Feld der Gesundheit und der Künstlichen Intelligenz und stärke die Gesundheitswissenschaften in Koblenz. „Damit wird auch ein wichtiger Beitrag zur Ausbildung hochqualifizierter Fachkräfte geleistet, die im weiten Feld der Gesundheitswissenschaften und des Gesundheitswesens dringend benötigt werden“, ergänzt der Minister.
„Das Forschungskolleg Data2Health festigt und intensiviert die bisherige Kooperation der Universität in Koblenz und der Hochschule Koblenz. Dieses innovative, zukunftsweisende Projekt nützt nicht nur unserer Zusammenarbeit, unseren Forschenden und den neuen Promovenden, sondern unserer gesamten Gesellschaft“, betont Prof. Dr. Stefan Wehner, Vizepräsident für Koblenz der Universität in Koblenz.
„Mit vielfältigen Projekten im Rahmen des fachbereichsübergreifenden Forschungsschwerpunkts Data Driven Systems, mit unserem Interdisziplinären Institut für Digitalisierung sowie mit dem Studiengang Software Engineering hat die Hochschule Koblenz in den letzten Jahren eine große Expertise in diesem Bereich erworben“, so Prof. Dr. Karl Stoffel, Präsident der Hochschule Koblenz, „von der Kooperation mit der Universität versprechen wir uns neue fachliche Impulse und einen erleichterten Zugang zur Promotion für unsere ambitionierten Studierenden.“
Im Forschungskolleg Data2Health werden in sechs kooperativen Promotionsprojekten neue Ansätze zur vertrauenswürdigen Übertragung, Bereitstellung und voraussagenden Analyse von Daten im Gesundheitswesen erforscht. Dazu gehören Edge-Cloud-Methoden, Drahtlos-Systeme und Methoden der künstlichen Intelligenz (KI) sowie konkrete KI-Anwendungen in der Präzisionsmedizin, wie etwa für die Früherkennung von Dekubitus, dem Wundliegen. Damit für die Patientinnen und Patienten ein Mehrwert und eine höhere Qualität in der digitalen Gesundheitsversorgung geschaffen werden kann, müssen gleichzeitig strenge datenschutzrechtliche Regelungen der Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) eingehalten werden. Die Nutzung und Weiterverwendung von Gesundheitsdaten in vernetzten Gesundheitsstrukturen als gemeinsames Gut erfordern daher geeignete Data-Governance-Strukturen und eine entsprechende Nutzung nach sozialen Aneignungsprozessen, der sogenannten Datensozialität, um eine sachgerechte Verwendung der neuen Infrastruktur zu unterstützen.
Die Interdisziplinarität und Kooperation von Fachleuten aus der Informatik, der Medizin und den Sozialwissenschaften macht das Forschungskolleg Data2Health einzigartig. „Vertrauen und Akzeptanz in datengetriebenen Gesundheitsökosysteme bedingen eine systematische und ganzheitliche Aufbereitung der Daten“, betont die stellvertretende Sprecherin des Forschungskollegs, Prof. Dr. Maria A. Wimmer vom Fachbereich Informatik der Universität. „Dafür erforderliche KI-basierte Methoden und Techniken sollen durch die sechs kooperativen Promotionsstellen interdisziplinär aufgearbeitet werden“, ergänzt der Sprecher des Forschungskollegs, Prof. Dr. Maik Kschischo von der Hochschule Koblenz.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Maria A. Wimmer (wimmer@uni-koblenz.de)
Prof. Dr. Maik Kschischo (kschischo@hs-koblenz.de)