200-Jahr-Feier der GDNÄ: ein glanzvolles Fest der Wissenschaften
Von freisinnigen Köpfen im Jahr 1822 gegründet, entwickelte sich die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) schnell zu einem Treffpunkt für die naturwissenschaftlich-medizinische Elite Europas. Wie vital und zukunftsfähig die fachübergreifende Forschergesellschaft bis heute ist, stellte sie bei ihrer 200-Jahr-Feier am Gründungsort Leipzig unter Beweis.
Es war ein glanzvolles Fest der Wissenschaften, das die Gesellschaft Deutscher Naturwissenschaftler und Ärzte vom 8. bis 11. September in der prächtigen Atmosphäre der Leipziger Kongresshalle am Zoo ausrichtete. Rund achthundert GDNÄ-Mitglieder und Gäste waren gekommen, um den Geburtstag der Gesellschaft mit einem hochkarätigen Programm zum Thema „Wissenschaft im Bild“ zu feiern. In den allgemeinverständlichen Vorträgen renommierter Wissenschaftler aus Chemie, Physik, Biologie, Informatik und Medizin zeigte sich, wie interdisziplinär Wissenschaft heute ist und sein muss.
„Alle Wissenschaften streben danach, genaue Bilder zu erzeugen“, sagte Professor Martin Lohse, Pharmakologe und GDNÄ-Präsident. Sie nutzen dafür künstliche ebenso wie natürliche Intelligenz, den großen Instrumentenkasten der Informatik, ausgeklügelte Methoden der Physik und eigens konzipierte Bausteine der Chemie. Lohse: „Um etwa die Moleküle des Lebens immer exakter abzubilden brauchen wir optimierte Farbstoffe und Markierungsstrategien, komplexe Licht- und Elektronenmikroskope, effiziente Algorithmen und einleuchtende Visualisierungen."
Auf der Reise durch wissenschaftliche Bilderwelten konnten die Festgäste an technologischen und inhaltlichen Durchbrüchen teilhaben, etwa bei der Suche nach Exoplaneten, dunkler Materie und schwarzen Löchern, bei rasend schneller NMR-Bildgebung, einer Lichtmikroskopie auf Nanometerskala und in der Forschung an einzelnen Molekülen und Atomen. Fazinierend waren auch die Vorträge und Diskussionen zu Bildern von den Humboldt‘schen Expeditionen, von Forschungsreisen in Tiefsee und Universum sowie zur beginnenden Revolution der RNA-Medizin.
Der Einladung zu den Abendvorträgen des Physik-Nobelpreisträgers Reinhard Genzel über seine 40-jährige Reise zum Zentrum der Milchstraße und von Markus Gross, Informatikprofessor an der ETH Zürich und Direktor von Disney Research, über computergenerierte Hollywood-Filme folgten viele Bürgerinnen und Bürger Leipzigs. Auch Livestream, Instagram-Kanal und Website-Tagebuch generierten beeindruckende Nutzerzahlen. In Kürze werden alle Vorträge auf dem GDNÄ-Youtube-Kanal zugänglich sein.
Rund zweihundert Teilnehmer des mit Stipendien geförderten Schülerprogramms brachten Frische und neue Impulse in die Tagung. In Vorbereitungstreffen hatten sich die jungen Leute auf Kernfragen an die Wissenschaft geeinigt, die sie bei der Eröffnungsfeier auf dem Podium vortrugen und mit renommierten Forschern diskutierten. Schülerinnen, Schüler und Studierende nahmen am kompletten wissenschaftlichen Programm teil, gestalteten einen begeistert aufgenommenen Science Slam, nahmen die Gelegenheit zur Studienberatung wahr und tauschten sich freimütig mit Rednern und Gästen aus.
GDNÄ-Präsident Martin Lohse dankte zum Abschluss den Teilnehmern, die von nah und fern angereist waren, den Sprechern und Podiumsgästen, den Mitgliedern des Vorstands und des Vorstandsrats sowie den lokalen Teams von Zoo und Kongresshalle um Jörg Junhold. Er hob den großen Einsatz derjenigen hervor, die bei der Vorbereitung und Durchführung dieser Tagung geholfen haben, darunter insbesondere die Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle.
Der Dank des Präsidenten galt darüber hinaus der Stadt Leipzig und dem Land Sachsen für ihre Gastfreundschaft, dem Superintendenten der Nikolaikirche, Sebastian Feydt, und den Musikern des Jubiläumskonzerts, den Schülerinnen und Schülern um Paul Mühlenhoff, dem Team Instagram aus Stuttgart um Alexander Mäder, dem Archiv der GDNÄ um Matthias Röschner und allen Ausstellern im tagungsbegleitenden „Markt der Wissenschaften“, dem Autorenteam der Festschrift um Lilo Berg und Thomas Liebscher sowie allen Förderern, Spendern und Stiftern.
Die nächste Versammlung der GDNÄ wird im September 2024 in Potsdam stattfinden, dann unter der Leitung des Berliner Zoologen Professor Heribert Hofer.
Auch nach der Jubiläumstagung in Leipzig stehen GDNÄ-Präsident Martin Lohse und Professor Michael Dröscher als Medienbeauftragter der Naturforschergesellschaft für Hintergrundgespräche und Interviews gern zur Verfügung.
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Über die GDNÄ
Die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte e. V. (GDNÄ) ist die einzige wissenschaftliche Gesellschaft in Deutschland, die über die naturwissenschaftlichen, technischen und medizinischen Fachdisziplinen hinweg allen Interessierten für eine Mitgliedschaft offensteht, auch Schülern, Studenten und naturwissenschaftlichen Laien. Insofern ergänzt und bereichert die GDNÄ die von Akademien und Fachgesellschaften geprägte Landschaft wissenschaftlicher Gesellschaften in Deutschland.
Die GDNÄ pflegt den wissenschaftlichen Austausch über Fachgrenzen hinweg, fördert mit speziellen Programmen für Schüler, Lehrkräfte und Studierende die Wissenschaftsbildung und engagiert sich im Dialog mit der Gesellschaft – mit öffentlichen Vorträgen und Diskussionen sowie über ihre Website.
Ansprechpartner für Medienvertreter
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