GI-Dissertationspreis 2021: Schneller, smarter, sicherer
Auf der INFORMATIK 2022 in Hamburg wird am 29. September 2022 der GI-Dissertationspreis verliehen, den die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) zusammen mit der Schweizer Informatik Gesellschaft (SI) und der Österreichischen Computergesellschaft (OCG) für herausragende Doktorarbeiten vergibt.
Berlin, 26.9.2022 – Von treewidth-basierten Algorithmen über mehr IT-Sicherheit bis hin zu Netzwerken, die wissen, was sie nicht wissen: Dieses Jahr werden gleich drei Arbeiten mit dem mit 5.000 Euro dotierten GI-Dissertationspreis ausgezeichnet.
Christine Regitz, Präsidentin der Gesellschaft für Informatik: „Es ist immer wieder spannend zu sehen, welche komplexen und gleichzeitig relevanten Probleme Forschende bereits im Rahmen einer Doktorarbeit angehen. Dieses Jahr zeichnen wir gleich drei besonders herausragende Forschende aus. Der GI-Dissertationspreis soll ihnen und ihrem Beitrag für die Informatik eine Bühne bieten. Denn sie sind nicht nur Innovationstreiber, sondern auch wichtiges Aushängeschild der europäischen Informatikforschung.“
Dr. Markus Hecher, TU Wien: „Advanced Tools and Methods for Treewidth-Based Problem Solving”
Um moderne Computerprogramme zu beschleunigen, die sehr rechenintensive Probleme lösen, wird die strukturelle Abhängigkeit von Instanzen häufig mithilfe der sogenannten „treewidth“ untersucht: einem Maß, das angibt, wie leicht lösbar eine Instanz ist. Markus Hecher hat ein neuartiges Toolkit entwickelt, um signifikante Verbesserungen einer ganzen Reihe von treewidth-basierten Algorithmen in der KI auszuschließen – und damit ein Problem gelöst, das seit mehr als einem Jahrzehnt unbeantwortet geblieben ist.
Dr. Alejandro Molina Ramirez, TU Darmstadt: „Deep Networks That Know When They Don’t Know”
Die Dissertation von Alejandro Molina Ramirez präsentiert neue tiefe generative Modelle, die in der Lage sind, eine breite Spanne von Wahrscheinlichkeitsanfragen zu beantworten. Sie können außerdem darauf überprüft werden, wie sicher sie sich einer bestimmten Antwort sind.
Dr. Moritz Lipp, TU Graz: „Die Ausnutzung von Optimierungen in Mikroarchitekturen durch Software“
Moritz Lipp behandelt in seiner Dissertation die Sicherheitsauswirkungen von Optimierungen in Mikroarchitekturen moderner Prozessoren. Nur durch spezielle Programme können Unterschiede in der Ausführungszeit und im Stromverbrauch festgestellt werden, die es einem Angreifer ermöglichen, sensible Informationen von einem Computersystem zu entwenden. Die Arbeit identifiziert bisher unbekannte Angriffsvektoren, die die grundlegendsten Sicherheitsgarantien moderner Prozessoren umgehen und weltweit zu Veränderung in Betriebssystemen und Prozessoren führen. Moritz Lipp war Teil der Forschungsgruppen, die die Sicherheitslücken Meltdown, Spectre, Fallout, LVI, ZombieLoad und PLATYPUS entdeckten.
Über den Dissertationspreis von GI, SI und OCG
Mit ihrem gemeinsam vergebenen Dissertationspreis möchten die Gesellschaft für Informatik, die Österreichische Computer Gesellschaft und die Schweizer Informatik Gesellschaft besonders wichtige Arbeiten junger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Öffentlichkeit herausstellen. Die Fachgesellschaften möchten darüber hinaus einen Beitrag zum Wissenstransfer von den Hochschulen in die Bereiche Technik, Wirtschaft und Gesellschaft leisten. Vorschlagsberechtigt für den GI-Dissertationspreis sind alle wissenschaftlichen Hochschulen in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz, die das Promotionsrecht in den oben genannten Bereichen besitzen.
Über die Gesellschaft für Informatik e.V.
Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist die größte Fachgesellschaft für Informatik im deutschsprachigen Raum. Seit 1969 vertritt sie die Interessen der Informatiker*innen in Wissenschaft, Gesellschaft und Politik und setzt sich für eine gemeinwohlorientierte Digitalisierung ein. Mit 14 Fachbereichen, über 30 aktiven Regionalgruppen und unzähligen Fachgruppen ist die GI Plattform und Sprachrohr für alle Disziplinen in der Informatik. Weitere Informationen finden Sie unter www.gi.de. Die GI hat sich Ethische Leitlinien gegeben, die Ihren Mitgliedern als Orientierung dienen.
Über die Österreichische Computer Gesellschaft
Die Österreichische Computer Gesellschaft (OCG) ist ein gemeinnütziger Verein zur Förderung der Informationstechnologie unter Berücksichtigung ihrer Wechselwirkungen mit Mensch und Gesellschaft. Der Verein bietet ein interdisziplinäres Forum für aktuelle IT-Themen. Er ist ein wichtiger und ernst genommener Dialogpartner und Themensetzer für gesellschaftspolitisch relevante IT-Themen. Die OCG bietet ein Forum für Networking, ist eine kompetente sowie verlässliche Partnerin im Bereich der Veranstaltungsorganisation und fördert damit Beziehungen zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Darüber hinaus bietet sie ein standardisiertes, unabhängiges und qualitatives Weiterbildungsangebot im IT-Bereich und schlägt damit eine wichtige Brücke zur Arbeitswelt. Weitere Informationen unter www.ocg.at.
Über die Schweizer Informatik Gesellschaft
Die Schweizerische Informatik Gesellschaft (SI) setzt sich für die Interessen und die Reputation der IT-Fachpersonen in der Schweiz ein. Sie tut dies durch spezialisierte Fachgruppen und Sektionen, fokussierte Projekte, fachlich anspruchsvolle Veranstaltungen (u.a. Swiss Digital Summit) und Publikationen (u.a. Digital Magazine), ein politisches Engagement für Bildungsthemen mit IT-Bezug, Stellungnahmen zu Gesetzesentwürfen und zu nationalen Strategien im Kontext Digitalisierung, die Zusammenarbeit mit anderen Verbänden (u.a. Swiss ICT) und mit Schwestergesellschaften im Ausland (u.a. GI eV, OCG), die Beteiligung an nationalen und internationalen Verbänden (ICT Switzerland, IFIP, CEPIS) und die Mitarbeit in nationalen und internationalen Arbeitsgruppen. Weitere Informationen unter https://swissinformatics.org/de/.
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