GDNÄ ehrt die Wissenschaftsjournalistin Dr. Mai Thi Nguyen-Kim mit der Lorenz-Oken-Medaille
Für Ihre außergewöhnlichen Leistungen in der Vermittlung von Wissenschaft – auch an Zielgruppen, die bisher wenig Zugang zu Wissenschaft haben – zeichnet die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (GDNÄ) Mai Thi Nguyen-Kim mit der Lorenz-Oken-Medaille aus. Als Wissenschaftsjournalistin, Fernsehmoderatorin, Chemikerin, Autorin und YouTuberin erreicht sie Millionen Menschen. Verliehen wird die Ehrung im Rahmen des Forums Wissenschaftskommunikation am 5. Oktober 2022 in Hannover.
Die Vermittlung von Wissenschaft erfordert gerade in Zeiten von Desinformation und Fake News neue Ansätze. Mit ihren Formaten in sozialen Medien, Fernsehen und Hörfunk spricht Dr. Mai Thi Nguyen Kim insbesondere junge Menschen an sowie Zielgruppen, die bisher keinen Zugang zu fundierten Informationen aus der Wissenschaft hatten. Als promovierte Chemikerin vermittelt sie Forschungsthemen hochkompetent und breitenwirksam und erreicht mit ihrem YouTube-Kanal maiLab mehr als 1,4 Millionen Abonnenten. Nguyen-Kim trägt wesentlich zum Meinungsbildungsprozess in der Gesellschaft bei und steht damit in der Tradition von Lorenz Oken, der die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte im Jahre 1822 gründete, um den freundschaftlichen Austausch zwischen Naturforschern und Ärzten sowie zwischen Wissenschaft und Gesellschaft zu fördern.
Der Präsident der GDNÄ, Professor Martin Lohse, sagt: „Mit ihrem erfolgreichen Einsatz für die Kommunikation zwischen Wissenschaft und insbesondere jungen Menschen ist Mai Thi Nguyen-Kim eine würdige Trägerin der Lorenz-Oken-Medaille.“ Die Ehrung erfolgt im Rahmen des Forums Wissenschaftskommunikation am 5. Oktober in Hannover. Die Laudatio hält der Präsident der Universität Göttingen, Professor Metin Tolan. Die Preisträgerin wird mit einen Impulsvortrag zur Bedeutung der sozialen Medien in der Wissenschaftskommunikation antworten.
Nguyen-Kims Eltern stammen aus Vietnam. Ihr Vater ist Chemiker und arbeitete bei der BASF. Nach dem Abitur studierte sie Chemie an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz und absolvierte einen Forschungsaufenthalt am Massachusetts Institute of Technology. Während ihres Studiums war sie Stipendiatin der Studienstiftung des deutschen Volkes. 2017 wurde sie über ein Thema aus der Polymerchemie an der Universität Potsdam promoviert. Während ihrer Doktorarbeit an der RWTH Aachen und der Universität Potsdam verbrachte sie ein Forschungsjahr an der Harvard University und dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung.
Im Jahr 2015 startete Nguyen-Kim den YouTube-Kanal The Secret Life of Scientists, um Stereotype über (Natur-)Wissenschaftler infrage zu stellen und einem jungen Publikum naturwissenschaftliche Themen zu vermitteln. Im Oktober 2016 ging ihr YouTube-Kanal schönschlau online. Zeitweise moderierte sie den Kanal Auf Klo und Lernvideos für die Fächer Chemie und Mathematik im Format musstewissen. Ihr Kanal schönschlau wurde 2018 in maiLab umbenannt. Nguyen-Kim ist Moderatorin im Wissenschaft-im-Dialog-Projekt Die Debatte und gehört mit Harald Lesch, Jasmina Neudecker und Suzanna Randall zum Team von Terra X Lesch & Co. Von 2018 bis 2021 war sie im Moderatorenteam der Sendung Quarks.
Nguyen-Kim hat zwei Bücher veröffentlicht: Komisch, alles chemisch! (2019) und mit Die kleinste gemeinsame Wirklichkeit (2021) einen Titel, der noch im Erscheinungsmonat auf Platz eins der Spiegel-Bestsellerliste gelangte.
Zu Lorenz Oken
Der Naturphilosoph und Arzt Lorenz Oken gründete die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte mit dem Ziel, die persönlichen Beziehungen zwischen Wissenschaftlern unterschiedlicher Disziplinen zu fördern. Die erste Versammlung fand im Jahr 1822 in Leipzig statt. Mit den Jahren wurde die GDNÄ zu einem zentralen Forum für die Diskussion neuer Forschungsergebnisse. Persönlichkeiten wie Alexander von Humboldt, Max Planck, Ernst Haeckel, Rudolf Virchow und Justus von Liebig prägten die Gesellschaft und ihre Versammlungen.
In Erinnerung an ihren Gründer verleiht die Gesellschaft auf ihren Versammlungen die Lorenz-Oken-Medaille an Persönlichkeiten, die über naturwissenschaftliche und medizinische Erkenntnisse allgemeinverständlich berichten. Der Preis wird seit 1984 vergeben. Zu den Preisträgern zählen der Molekularbiologe Jens Reich (1996), der Quantenphysiker Anton Zeilinger (2004), der Astrophysiker und Fernsehmoderator Harald Lesch (2017) sowie der Publizist Gert Scobel (2019).
Über die GDNÄ
Die Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte e. V. (GDNÄ) ist die einzige wissenschaftliche Gesellschaft in Deutschland, die über die naturwissenschaftlichen, technischen und medizinischen Fachdisziplinen hinweg allen Interessierten für eine Mitgliedschaft offensteht, auch Schülern, Studenten und naturwissenschaftlichen Laien. Insofern ergänzt und bereichert die GDNÄ die von Akademien und Fachgesellschaften geprägte Landschaft wissenschaftlicher Gesellschaften in Deutschland.
Die GDNÄ pflegt den wissenschaftlichen Austausch über Fachgrenzen hinweg, fördert mit speziellen Programmen für Schüler, Lehrkräfte und Studierende die Wissenschaftsbildung und engagiert sich im Dialog mit der Gesellschaft – mit öffentlichen Vorträgen und Diskussionen sowie über ihre Website.
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