Bitmovin und die Universität Klagenfurt entwickeln eine klimafreundliche Videostreaming-Plattform
Bitmovin, ein führender Anbieter von Videostreaming-Infrastruktur, und die Universität Klagenfurt werden in einem zweijährigen gemeinsamen Forschungsprojekt zusammenarbeiten, um eine klimafreundliche adaptive Videostreaming-Plattform namens "GAIA" zu entwickeln. Die österreichische Forschungsförderungsgesellschaft (FFG) wird das Projekt mitfinanzieren und im ersten Jahr 460.000 Euro bereitstellen.
Angesichts des drohenden Klimawandels müssen die weltweiten Treibhausgasemissionen in den nächsten Jahren drastisch reduziert werden. Der Online-Datenverkehr spielt dabei eine wichtige Rolle, ist er doch verantwortlich für mehr als die Hälfte der globalen Emissionen, die auf digitale Technologien zurückgehen. Das Forschungsprojekt GAIA möchte entlang der gesamten „Lieferkette“ von Videos Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen reduzieren.
Stefan Lederer, CEO und Gründer von Bitmovin, erklärt zu GAIA: „Unsere Arbeit am Projekt GAIA wird den Weg für eine klimafreundliche Videostreaming-Nutzung ebnen, denn der Klimawandel erfordert rasches Handeln. Die von der FFG erhaltene Förderung ermöglicht es uns nicht nur, eine Lösung für die 306 Millionen Tonnen CO2 zu finden, die durch Streaming und Videoverarbeitung verursacht werden, sondern belegt auch die schon bisher erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Bitmovin und Universität Klagenfurt.“
Mehr Nachhaltigkeit und eine Verringerung des Energieverbrauchs in der gesamten Videostreaming-Lieferkette sollen erreicht werden, indem einerseits mehr Bewusstsein für den Ressourcenverbrauch geschaffen wird. Dafür sollen der Energieeinsatz und die Treibhausgasemissionen besser vorhergesagt werden können – von der Erstellung der Inhalte und der serverseitigen Kodierung bis zur Videoübertragung und dem Rendering bei den Empfänger*innen. Außerdem sollen fortschrittliche Analysen und Optimierungen in allen Phasen der Übertragungskette den Verbrauch und die Emissionen senken.
Mit GAIA startet bereits das vierte geförderte Forschungsprojekt, das gemeinsam von Bitmovin und der Universität Klagenfurt durchgeführt wird. Projektstart ist am 1. Oktober 2022. Christian Timmerer, außerordentlicher Professor am Institut für Informationstechnologie (ITEC) der Universität Klagenfurt und Leiter des Labors, fügt hinzu: "Jeder sollte seinen Teil dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck zu reduzieren, auch die Videostreaming-Branche. Die Partnerschaft zwischen Bitmovin und Universität Klagenfurt ermöglicht, genauere Methoden zur Quantifizierung und Vorhersage des Energieverbrauchs und der emittierten Treibhausgase in der gesamten Videoübertragungskette zu entwickeln. Videostreaming wird so nachhaltiger."
Radu Prodan, Professor am Institut für Informationstechnologie (ITEC) der Universität Klagenfurt und Leiter des Labors, schließt daraus: "Dies ist eine bedeutende Investition in Energiemanagementstrategien für Videostreaming-Technologien in einer Zeit, in der der Online-Videoverkehr exponentiell wächst. Bitmovin und die Universität Klagenfurt arbeiten seit langem zusammen, und wir freuen uns darauf, erneut zu kooperieren, um die Nachhaltigkeit in der gesamten Videoübertragungskette voranzutreiben."
Zu den bisherigen Projekten der Universität Klagenfurt und Bitmovin gehören die Evaluierung des Codes HEVC, Adaptives Streaming über HTTP und neue vernetzte Multimediadienste sowie die Untersuchung potenzieller neuer Tools und Methoden für die Kodierung, den Transport und die Wiedergabe von Live- und On-Demand-Videos unter Verwendung des HTTP Adaptive Streaming Protokolls.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Assoc.-Prof. Dr. Christian Timmerer
+43 463 2700 3621
Christian.Timmerer@aau.at
Univ.-Prof. Dr. Radu Prodan
+43 463 2700 3616
Radu.Prodan@aau.at