Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach erhält Global Sepsis Award
Stellvertretend für die G7 Gesundheitsministerinnen und –minister erhielt Karl Lauterbach am 24. Oktober 2022 den Global Sepsis Award 2021. Mit diesem Preis würdigt die Global Sepsis Alliance (GSA) jedes Jahr die wichtigsten Beiträge im weltweiten Kampf gegen Sepsis. Bei der Preisübergabe im Bundesgesundheitsministerium dankte Prof. Konrad Reinhart, Vorstandsvorsitzender der Sepsis Stiftung und Gründungspräsident der GSA, Prof. Lauterbach für seinen Einsatz: So wurde Sepsis erstmals in der Abschlusserklärung der G7-Staaten adressiert https://www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/3_Downloads/G/G7/20220520_German_G7_Health_Ministers_Communique.pdf.pdf
Die Global Sepsis Awards werden seit 2015 in drei unterschiedlichen Kategorien verliehen. Für das Jahr 2021 entschied die internationale Preisjury, Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach stellvertretend für die G7-Gesundheitsministerinnen und – minister auszuzeichnen.
Vor dem Hintergrund, dass weltweit jährlich schätzungsweise 11 Millionen Menschen an einer Sepsis versterben, wurden auf Initiative von Bundesgesundheitsminister Lauterbach im gemeinsamen Abschlusskommuniqué der G7 Gesundheitsminister folgende wegweisenden Ziele festgelegt.
- Die G7-Staaten verpflichten sich, die Bemühungen zur Stärkung der Früherkennung, Diagnose und Therapie von Sepsis zu intensivieren und im Rahmen von nationalen Aufklärungskampagnen Synergien mit denen zur Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen und Infektionsprävention und Kontrolle sicherzustellen.
- Die Umsetzung der WHA-Resolution „Improving the Prevention, Diagnosis and Clinical Management of Sepsis“ auf Ebene der Nationalstaaten zu fördern.
- Strukturschwache Länder bei der Sepsis-Prävention, der Verbesserung der Diagnosemöglichkeiten und der Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen zu unterstützen.
Darüber hinaus zeigte sich die Jury beeindruckt von der beispielhaften Finanzierung der Aufklärungskampagne #DeutschlandErkenntSepsis über einen Zeitraum von vier Jahren und der Übernahme der Schirmherrschaft für die Kampagne.
Bei der Übergabe des Awards erläuterte der Bundesminister, dass ihm das Thema Sepsis besonders am Herzen liegt. "Ich habe bereits bei meiner Arbeit als Student und als junger Assistenzarzt auf der Intensivstation in Jülich feststellen müssen, wie häufig Sepsis leider ist, hatte jedoch während meines Studiums kaum etwas über Sepsis gehört".
"Wie wichtig die Kenntnis über Sepsisvermeidung und -früherkennung für alle Menschen ist, unterstreichen die zahlreichen Todesfälle durch eine virale Sepsis in Folge von COVID-19 und Grippe. Diese Zahlen bisher in den offiziellen Statistiken. Dies gilt auch für die jährlich mehrere Hundert tausend Menschen, die an den Langzeitfolgen von COVID-19 und Sepsis leiden." so Prof. Reinhart. Deshalb war es so wichtig, dass die G7 Staaten das Thema aufgegriffen haben. Nur so kann es gelingen, dass sich die WHO Forderung, dass Sepsis mit hoher Priorität Teil der Gesundheitsstrategie jedes Landes wird, erfüllt“ fügte er hinzu.
Sepsis, umgangssprachlich auch als „Blutvergiftung“ bezeichnet, ist die schwerste Komplikation von Infektionen. Wer eine Sepsis überlebt, hat oft mit Langzeitfolgen zu kämpfen. Dennoch ist Sepsis den meisten Menschen weitgehend unbekannt – und das, obwohl die Erkrankung häufiger vorkommt als Brust, Prostata- und Darmkrebs zusammen und Menschen häufiger eine Sepsis erleiden als einen Herzinfarkt oder Schlaganfall. Zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen gehören Impfungen, z. B. gegen Pneumokokken oder COVID-19, das Einhalten von allgemeinen Hygieneregeln sowie die konsequente Behandlung von Infektionen. Am wichtigsten ist es, die Frühsymptome rechtzeitig zu erkennen und schnell ärztliche Hilfe aufzusuchen. So können tödliche Verläufe und schwere Langzeitfolgen verhindert werden.
Wichtige Informationen zum individuellen Sepsisrisiko und Sepsiszeichen finden sich auch in der interaktiven Sepsis Checkliste https://www.sepsis.science/checklist