Sherlock Holmes und die Suche nach dem Glück aller Nationen
Professor Dr. Arnd Graf von Westarp, der Anfang 2022 als Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an die Hamburg School of Business Administration berufen wurde, hielt gestern in der Peter Möhrle Lounge der HSBA seine Antrittsvorlesung. Der Wirtschaftsmathematiker und Schifffahrtsexperte zeigte eindrucksvoll anhand eines Modells den Einsatz von Big Data zur Lösung der Frage nach dem Glück und was Sherlock Holmes damit zu tun hat.
Was verbindet Sherlock Holmes und die Frage nach dem Glück verschiedener Nationen? Und wie kann man ergründen, was Menschen glücklich macht bzw. was sie brauchen, um glücklich zu sein? Diesen Fragen ging Prof. Dr. Arnd Graf von Westarp gestern im Rahmen seiner Antrittsvorlesung nach. Ausgehend von Sherlock Holmes Detektivgeschichten beleuchtete er den deduktiven Ansatz zum Lösen von Kriminalfällen und stellte ihm den induktiven Ansatz, den man bei der Anwendung von Big Data Analysen verwendet, entgegen. Beim deduktiven Ansatz werden mit Hilfe von Logik aus Annahmen Schlüsse gezogen, induktiv bedeutet, dass man aus mehreren einzelnen Beobachtungen einen größeren Zusammenhang erschließt.
So zeigte Arnd Graf von Westarp sehr unterhaltsam auf, wie man Big Data zur Lösung von Kriminalfällen und anderen Fragestellungen heranziehen kann. Zum Abschluss seines Vortrags versuchte er deduktiv und induktiv zu ergründen, was Menschen und Nationen glücklich macht und ob die Menschen in Nordkorea glücklicher sind als Deutsche. Dazu führte er in einem Decision Tree, einem mathematischen Modell mit dessen Hilfe sich Entscheidungen finden lassen, verschiedene Faktoren wie Freiheit, Familie oder Tempolimit auf, die zum Glücklichsein beitragen. Doch Glück, so die Quintessenz seines Vortrags, lässt sich trotz allem weder induktiv noch deduktiv herleiten: Glück ist letzten Endes eine subjektive Wahrnehmung und eine Frage der Einstellung.
Arnd Graf von Westarp studierte von 2000 bis 2006 Wirtschaftsmathematik und beendete sein Studium mit dem Diplom. Ab 2007 arbeitete er in der Business Development Abteilung der Reederei Hamburg Süd. Um die Praxis besser theoretisch angehen zu können, studierte er 2012/2013 an der HSBA Hamburg School of Business Administration und schloss sein Studium mit dem MBA in Shipping ab. In den folgenden Jahren arbeitete er im Master und Bachelor-Bereich als Dozent an der HSBA, der FOM – Hochschule für Oekonomie und Management, der IU und HAW - Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg. Im Jahr 2015 nahm er seine Promotion an der Universität Regensburg auf und schloss 2021 mit Summa cum Laude seine Dissertation zum Thema „Entwicklung von Digitalisierungsmöglichkeiten in der Linienschifffahrt unter Berücksichtigung von Unsicherheiten“ ab. Am 01. Januar 2022 wurde er als Professor an die Hamburg School of Business Administration gerufen.
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