Acht neue Projekte zur Erforschung des weltweiten kulturellen Erbes - GWK beschließt Akademienprogramm 2023
Gleich acht neue Forschungsvorhaben können nach dem Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz vom 4. November neu in das gemeinsame Forschungsprogramm der Wissenschaftsakademien aufgenommen werden. Zudem erhielt das Akademienprogramm einen finanziellen Aufwuchs von 3 Prozent und wird damit 2023 ein Gesamtvolumen von rund 75 Millionen Euro umfassen.
„Wir sind beglückt, dass unsere Zuwendungsgeber in Bund und Ländern die Mehrausgaben der Akademien in den letzten Jahren durch den Aufwuchs kompensieren – eine so große Zahl neuer Vorhaben wäre ohne diese finanzielle Steigerung aber auch nicht möglich gewesen“, erklärt Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Christoph Markschies, Präsident der Akademienunion.
Die ausgewählten Forschungsvorhaben spiegeln in ihren Forschungsgegenständen und den beteiligten Disziplinen die Vielfalt des weltweit einzigartigen Akademienprogramms wider. Die acht neuen Projekte konnten sich aufgrund ihrer exzellenten wissenschaftlichen Qualität in einem mehrstufigen Auswahlprozess gegen eine Vielzahl anderer Anträge durchsetzen.
Folgende Projekte werden 2023 neu in das Akademienprogramm aufgenommen:
• „Forschungsportal BACH: Innovative Dokumentation der Lebens- und Wirkungsgeschichte der Musikerfamilie Bach von den Anfängen bis 1810. Feldforschung – Online Edition – Digitales Archiv“, Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig (Arbeitsstelle Leipzig)
• „Robert Schumanns Poetische Welt (RSPW). Drama – Oratorium – Vokalsymphonik – Literarisches Werk. Historisch-kritische Hybridausgabe“, Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz, Sächsische Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, Bayerische Akademie der Wissenschaften (Arbeitsstellen Frankfurt a. M., Leipzig, Würzburg)
• „Die Formierung Europas durch Überwindung der Spaltung im 12. Jahrhundert“, Bayerische Akademie der Wissenschaften, Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste (Arbeitsstellen Würzburg, Aachen)
• „Heinrich Scholz und die Schule von Münster. Mathematische Logik und Grundlagenforschung“, Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste (Arbeitsstelle Münster)
• „Steinerne Zeugen digital. Deutsch-jüdische Sepulkralkultur zwischen Mittelalter und Moderne – Raum, Form, Inschrift“, Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste, Bayerische Akademie der Wissenschaften (Arbeitsstellen Essen, Bamberg)
• „Bibelglossare als verborgene Kulturträger. Judäo-französischer Kulturaustausch im Hochmittelalter“), Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Arbeitsstelle Heidelberg)
• „Establishment of an electronic corpus of Classical Tamil literature and the corresponding historical lexicon informed by emic exegetical and lexicographical sources“, Akademie der Wissenschaften in Hamburg (Arbeitsstelle Hamburg)
• „disiecta membra. Steinarchitektur und Städtewesen im römischen Deutschland“, Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz (Arbeitsstellen Mainz, Frankfurt a. M., Marburg)
Das gemeinsame Forschungsprogramm der Akademien ist das einzige Langzeitförderprogramm für geistes- und sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung innerhalb Deutschlands (und der Welt). Es verfolgt das Ziel, weltweite kulturelle Überlieferungen zu sichern, zu erschließen und zu erforschen und wird seit 1979/80 von Bund und Ländern gemeinsam finanziert und von der Akademienunion koordiniert. Träger des Programms und zuständig für die Durchführung der Langfristvorhaben sind die acht in der Akademienunion zusammengeschlossenen Akademien und die Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften.
Das Akademienprogramm wird jährlich bundesweit ausgeschrieben. Für die Neuvorhaben im Akademienprogramm kann sich jede Wissenschaftlerin und jeder Wissenschaftler in Deutschland mit einer Projektskizze direkt bei einer der acht Mitgliedsakademien der Akademienunion oder bei der Leopoldina bewerben. Die Ausschreibung für das Akademienprogramm 2025 wird voraussichtlich im November 2022 veröffentlicht.
Pressekontakt:
Dr. Annette Schaefgen
Leiterin Berliner Büro der Akademienunion
und Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
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