DSM trauert um Gründungsdirektor Prof. Dr. Detlev Ellmers
Das Deutsche Schiffffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte trauert um seinen Gründungsdirektor Prof. Dr. Detlev Ellmers, der am 23. Dezember 2022 im Alter von 84 Jahren verstorben ist.
Professor Ellmers hatte das Haus bis zum Jahr 2002 geleitet. „Er hat Aufbau und Erforschung der Bremer Kogge wissenschaftlich geprägt“, sagt die heutige Geschäftsführende Direktorin des DSM, Prof. Dr. Ruth Schilling. „Seiner vielfältigen und exzellenten wissenschaftlichen Tätigkeit ist die Aufnahme des Deutschen Schifffahrtsmuseums in den Kreis der überregionalen Forschungsmuseen zu verdanken. Seine Sammlungen und Forschungsleistungen sind Zeugnisse seines engagierten Wirkens. Unser tief empfundenes Mitgefühl gilt seinen Angehörigen.“
1938 in Vegesack geboren, studierte Detlev Ellmers Vor- und Frühgeschichte sowie Kunstgeschichte an den Universitäten Kiel und Tübingen. 1968 promovierte er in Kiel mit einer vielbeachteten Arbeit über die frühmittelalterliche Handelsschifffahrt in Mittel- und Nordeuropa. Mit Unterzeichnung der Stiftungsurkunde des DSM 1971 wurden auch die Organe der Stiftung besetzt, so auch das dreiköpfige Direktorium, an dessen Spitze Professor Ellmers als Geschäftsführender Direktor gewählt wurde.
Im Zentrum seiner wissenschaftlichen Forschungen am DSM stand zunächst die Bremer Kogge von 1380, die 1962 bei Baggerarbeiten in der Weser entdeckt wurde und deren Aufbau im DSM 1972 begann. Daneben galt es vor allem, die Ausstellungen im von Hans Scharoun entworfenen Museumsgebäude zu konzipieren und einzurichten. Gekrönt wurde diese erste Phase der Arbeit von Professor Ellmers durch die Eröffnung des Ausstellungsbetriebs durch den damaligen Bundespräsidenten Walter Scheel am 5. September 1975.
Ein Ende der 1970er-Jahre verabschiedetes Forschungskonzept ebnete den Weg für den größten wissenschaftspolitischen Erfolg in Professor Ellmers‘ Amtszeit: 1980 wurde das DSM als sechstes Museum in die sogenannte Blaue Liste und somit in die gemeinsame Forschungsförderung von Bund und Ländern aufgenommen, worauf später die Mitgliedschaft in der Leibniz-Gemeinschaft folgte.
Am 17. Mai 2000 konnte die Bremer Kogge von 1380 nach 28 Jahren des Wiederaufbaus und der Konservierung dem Publikum endlich unverhüllt präsentiert werden, und wenige Tage später, am 31. Mai, wurde der Erweiterungsbau des DSM der Öffentlichkeit durch den damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau übergeben. Auch nach seiner Pensionierung blieb Professor Ellmers dem DSM verbunden. Für seine Verdienste um das Museum wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz, der Bremer Senatsmedaille für Kunst und Wissenschaft und der Verdienstmedaille der Stadt Bremerhaven ausgezeichnet.
Pressekontakt:
Deutsches Schifffahrtsmuseum
Leibniz-Institut für Maritime Geschichte
Thomas Joppig
Leitung Kommunikation
T +49 471 482 07 832
joppig@dsm.museum
Das Deutsche Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte
Die wechselvolle Beziehung zwischen Mensch und Meer zu erforschen und in Ausstellungen erlebbar zu machen – das hat sich das Deutsche Schifffahrtsmuseum (DSM) / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven zur Aufgabe gemacht. Es ist eines von acht Leibniz-Forschungsmuseen in Deutschland. Mit seinen rund 100 Mitarbeitenden und Auszubildenden und circa 8000 Quadratmetern überdachter Ausstellungsfläche zählt es zu den größten maritimen Museen Europas. Zurzeit befindet sich das DSM im Wandel und verbindet eine Gebäudesanierung mit einer umfassenden Neukonzeption aller Ausstellungs- und Forschungsbereiche.
Forschungsprojekte am DSM werden durch namhafte nationale und internationale Förderprogramme unterstützt. Als attraktiver Arbeitsort für junge und berufserfahrene Talente in der maritimen Forschung unterhält das DSM vielfältige Kooperationen mit Universitäten, Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. Unterstützung erfährt das Museum nicht zuletzt von den rund 2000 Mitgliedern des "Fördervereins Deutsches Schiffahrtsmuseum e.V." Dieser sowie das "Kuratorium zur Förderung des Deutschen Schifffahrtsmuseums e.V." hatten einst die Eröffnung des Hauses im Jahr 1975 vorangetrieben und begleiten es nun auf seinem Zukunftskurs.
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