Bioökonomie: Uni Kassel und Leibniz-Institut ATB Potsdam kooperieren
Gemeinsam forschen und lehren zur Bioökonomie: Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) in Potsdam und die Universität Kassel haben dafür jetzt einen Kooperationsvertrag geschlossen.
Ziel der Kooperation ist es, die Bioökonomie-bezogene Forschung und Lehre beider Einrichtungen voranzutreiben und die Ergebnisse der Gesellschaft zur Verfügung zu stellen. Auch ist geplant, gemeinsam Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler auszubilden und zu fördern. Die Zusammenarbeit fokussiert unter anderem auf die Felder Klimaresiliente Pflanzenproduktion, Nachwachsende Rohstoffe, Ressourcenmanagement, Agrartechnik und Einsatz Künstlicher Intelligenz. Unter Bioökonomie versteht man die Verarbeitung nachwachsender Rohstoffe, im weiteren Sinne auch eine Wirtschaft, die vollständig auf erneuerbaren Ressourcen fußt.
„Mit dem ATB verbindet uns schon lange eine fruchtbare Zusammenarbeit“, kommentierte Prof. Dr. Wachendorf die Vereinbarung. Wachendorf ist an der Universität Kassel Vizepräsident für Forschung. „Der Kooperationsvertrag gründet nun eine feste Partnerschaft, die unsere Stärken ideal verknüpft: ,Cutting edge‘-Forschung und innovative Lehre bieten vielfältige und attraktive Bildungs- und Qualifikationsangebote für Bioökonomie-interessierte Menschen und generieren das dringend benötigte Wissen für die nachhaltige Transformation unserer Industrien.“
„Ich freue mich sehr über die künftige Zusammenarbeit mit einer Universität, die sich der Nachhaltigkeit in allen Disziplinen und Fachbereichen verpflichtet sieht“, so Prof. Dr. Barbara Sturm, Wissenschaftliche Direktorin des ATB, die an der Universität Kassel promovierte und sich habilitierte. „Anknüpfungspunkte für gemeinsame Projekte gibt es in Hülle und Fülle, beispielsweise in der Entwicklung innovativer Materialien aus Pflanzenfasern oder aus organischen Reststoffen für Anwendungen im Bauwesen oder in der Abwasseraufbereitung. Erste konkrete Kooperationsansätze gibt es zudem zwischen der Hessischen Staatsdomäne Frankenhausen und dem im Aufbau befindlichen Leibniz-Innovationshof für nachhaltige Bioökonomie nahe Potsdam. Die beiden Praxisforschungs- und Demobetriebe werden Synergien ausspielen können.“
Das Leibniz-Institut für Agrartechnik und Bioökonomie (ATB) ist eine von Bund und Ländern geförderte Einrichtung mit rund 260 Beschäftigten und forscht anwendungsorientiert zu Fragen der Bioökonomie, unter anderem in den Programmbereichen Diversifizierter Pflanzenbau, Individualisierte Tierhaltung, Gesunde Lebensmittel, Multifunktionale Biomaterialien und Integriertes Reststoffmanagement. Das ATB entwickelt Technik, Verfahren und Managementstrategien mit dem Ziel, hochdiverse bioökonomische Produktionssysteme intelligent zu vernetzen und wissensbasiert, adaptiv und weitgehend automatisiert zu steuern. Mit seiner Forschung schafft das ATB wissenschaftliche Grundlagen für die Transformation in eine umfassende biobasierte Kreislaufwirtschaft.
Die Universität Kassel hat rund 23.000 Studierende. Aus einer großen Bandbreite von Forschungsthemen stechen die Profilschwerpunkte Materialien der Zukunft und Nachhaltige Transformationen hervor. Mit ihrem Fachbereich Ökologische Agrarwissenschaften prägte sie früh die Agrarwende mit. Derzeit entsteht mit dem Kassel Institute for Sustainability ein wissenschaftliches Zentrum, das entlang der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen forscht und lehrt. An der Kooperation mit dem ATB sind Kasseler Fachgebiete aus den Bereichen Agrarwissenschaften, Architektur, Materialwissenschaft, Bauingenieurwesen und Informatik beteiligt.
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