Klima und Flora: Einschneidende Veränderungen der Biodiversität
Mehr Wärme gleich mehr Wachstum: Wirkt sich der Klimawandel etwa positiv auf die Pflanzenwelt aus? Ganz so einfach ist es nicht. Vor allem Wildbienen leiden unter der Klimaveränderung.
Im Zuge der Klimaveränderung kommt es zu Veränderungen des Großklimas. 2022 hat die Dürre in der Po-Ebene von sich reden gemacht, Auslöser war eine Hitzewelle ohne Regen. Die Klimaveränderung führt also durch höhere Temperaturen häufig zu mehr Trockenheit, was sich wiederum negativ auf die meisten Pflanzen auswirkt.
Jahreszeiten verschieben sich
Ein weiteres Phänomen der Klimaveränderung ist die Verschiebung der Jahreszeiten. Seit 2000 hat der phänologische Winter im Schnitt nur noch 102 statt 120 Tage, dafür beginnt der Herbst bis zu zwei Wochen früher. Frühling und Sommer bleiben zwar gleich lang, beginnen aber auch früher. In unseren Breitengraden wird die Entwicklung der Pflanzen maßgeblich von langfristiger Witterung beeinflusst. In den vergangenen Jahren führten hohe Temperaturen und verhältnismäßig viele Sonnenstunden am Anfang des Jahres dazu, dass Pflanzen schon früh austrieben.
Anpassen oder ausweichen
Pflanzen reagieren seit Generationen hinweg mit anpassen oder ausweichen auf klimatische Veränderungen. Ausweichen bedeutet in diesem Kontext, dass sich Pflanzenarten in kältere oder feuchtere Gebiete zurückziehen, die ihren Bedürfnissen entsprechen. Ist dies nicht möglich, weil beispielsweise eine Barriere wie Gebirge oder Meere das „Wandern“ einer Art verhindert, stirbt diese Art mit hoher Wahrscheinlichkeit aus.
Bienen finden keine Nahrung
An unseren Wildpflanzenarten geht dieser Wandel ebenfalls nicht spurlos vorbei. Beispielsweise schlüpfen viele Bienenarten im Frühjahr, zu der Zeit, zu der ihre Nahrungspflanzen zu blühen beginnen. Da sich durch die Klimaveränderung die Blütezeit verschiebt, sind die entsprechenden Pflanzen oft schon verblüht, wenn die Wildbienen schlüpfen. Mit entsprechenden negativen Folgen für beide Seiten, denn die Bienen finden keine Nahrung und die Pflanzen werden nicht bestäubt.
Mit dem Verbundprojekt BienABest soll die Ökosystemleistung "Bestäubung durch Wildbienen" gesichert und bundesweit wieder gesteigert werden. Dazu werden Verfahren zur Etablierung von Wildbienenhabitaten in der Agrarlandschaft entwickelt und standardisiert. Zudem werden Methoden zur bestandsschonenden Erfassung von Wildbienen entwickelt und standardisiert, die im Anschluss an das Projekt als Basis für ein systematisches Monitoring genutzt werden können.
Das Projekt „BienABest“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN) mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert. Weiterhin wird das Projekt vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, BASF SE und Bayer AG finanziell unterstützt.
Informationen über BienABest: www.bienabest.de/bienabest und www.facebook.com/bienabest
Fachlicher Ansprechpartner:
Dr. Ljuba Woppowa
Verbundkoordinatorin und Projektleiterin Standardisierungsprojekt
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Telefon: +49 211 6214-314
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