HoF-Publikation: „Studieren mit und ohne Corona“
Im neuen Heft der Zeitschrift „die hochschule“ liegt der Schwerpunkt auf Studien- und Lehrerfahrungen unter Pandemie-Bedingungen sowie dem, was daraus für die Zeit danach folgt. Einleitend wird die Frage erörtert, welche Zusammenhänge es zwischen der Qualität des deutschen Pandemiemanagements und der deutschen Hochschulbildungsqualität gibt.
Der Einleitungsartikel von Peer Pasternack geht davon aus, dass der Zusammenhang von Pandemieerfahrungen und Hochschulbildung in der öffentlichen Debatte zu kurzsichtig behandelt wird. Vielmehr, so Pasternack, sei das Pandemiemanagement unter anderem eine Realevaluation des deutschen Hochschulbildungswesens gewesen. Denn diejenigen, die in der Pandemiebewältigung relevante Entscheidungen zu treffen hatten, taten dies wesentlich auf Basis ihrer einst genossenen Hochschulbildung. Zentrale Effekte eines Hochschulstudiums, wie sie landläufig angenommen werden, haben sich dabei weithin als nicht vorhanden herausgestellt. Das wird im einzelnen begründet und mit Schlussfolgerungen versehen (der Volltext online: https://www.hof.uni-halle.de/journal/texte/22_1/pasternack_Einleitung.pdf).
Die weiteren Beiträge des Themenschwerpunkts befassen sich mit:
• Durch die Corona-Krise in die finanzielle Krise? Unterstützungsleistungen für Studierende seitens des Bundes und der Länder angesichts pandemiebedingter Einkommensausfälle (Iris Reus)
• Studieren unter Pandemiebedingungen. Waren Tendenzen von verzögerter Studienaufnahme, von Studienabbruch und von Prüfungssaufschub beobachtbar? (Gerd Grözinger)
• Videotutorials für die geisteswissenschaftliche Lehre. Konzeptionsschritte zur Erstellung von Screen- und Slidecasts (Katrin Fritsche, Sander Münster)
• Die Hochschule steht Kopf?! Implementations- und Durchführungshindernisse beim Inverted-Classroom-Modell (Marion Rink, Till Neuhaus)
• Kompetenzsensible Studiengestaltung als mehrdimensionale Herausforderung (Uwe Elsholz, Len Ole Schäfer, Hoai Nam Huynh)
• Sozialarbeiter oder Bauingenieur? Studien(fach)wahlen aus der Milieuperspektive (Lena Loge)
• Projektstudium – ein diversitäts- und inklusionssensibles Lehr-Lernkonzept (Jana York, Teresa Sartor)
Die Rubrik „Geschichte“ präsentiert zwei Artikel, die Beiträge zur inzwischen allgegenwärtigen Historisierung der deutschen Vereinigung leisten:
• Die Verwestlichung der ostdeutschen Wissenschaft. Was die Wende für die ostdeutschen MINT-Fächer bedeutete (Ali Sina Önder)
• Die Arbeitsgruppen der Max-Planck-Gesellschaft an den Universitäten der Neuen Bundesländer 1991–1998 (Mitchell G. Ash)
In der Rubrik „Forum“ finden sich drei Beiträge zu Themen, auf deren öffentliche Erörterung typischerweise lieber verzichtet wird:
• Gibt es eine Unwucht bei der Finanzierung von Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen? (Guido Speiser)
• Dem Glück auf die Sprünge helfen… Strategische Karriereplanung im wissenschaftlichen Feld (Alexander Lenger, Michael Vollstädt)
• Steuerung der Hochschulkommunikation: Potenziale und Voraussetzungen einer Nutzung des Konstruktes Hochschulreputation (Joachim Preusse)
Fortgesetzt findet sich, wie immer, die annotierte Bibliografie zur ostdeutschen Hochschul- und Wissenschaftsgeschichte nach 1945. Diesmal werden 170 Neuerscheinungen bzw. Nachträge aus früheren Erscheinungsjahren vorgestellt.
Bestellungen an:
Institut für Hochschulforschung Halle-Wittenberg (HoF)
Vertrieb „die hochschule“
Collegienstraße 62
06886 Wittenberg
E-Mail: institut@hof.uni-halle.de
Fax: 03491/466-255
Tel.: 03491/466-254
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an: Peer Pasternack, peer.pasternack@hof.uni-halle.de, Tel.: 03491/466254
Originalpublikation:
Peer Pasternack / Daniel Watermann (Hg.): Studieren mit und ohne Corona
(=die hochschule 1–2/2022), Institut für Hochschulforschung (HoF), Halle-
Wittenberg 2022, 254 S. € 20, ISBN 978-3-937573-84-7
Weitere Informationen:
https://www.hof.uni-halle.de/journal/dhs222.htm