Exzellenzcluster von Ruhr-Uni Bochum und TU Dortmund: RESOLV blickt bei Neujahrsempfang optimistisch in die Zukunft
Beim Neujahrsempfang von „RESOLV – Ruhr explores solvation“, dem gemeinsamen Exzellenzcluster von TU Dortmund und Ruhr-Universität Bochum (RUB), kamen am 23. Februar zahlreiche Wissenschaftler*innen und Studierende der beiden Universitäten zusammen, um einen Rückblick auf das vergangene Jahr zu werfen und gemeinsam auf das bevorstehende Jahr zu schauen.
In dem 2012 gegründeten Verbundprojekt forschen derzeit rund 200 Mitglieder daran, die Rolle von Lösungsmitteln in chemischen Reaktionen, industriellen Prozessen und biologischen Vorgängen zu entschlüsseln. „RESOLV ist ein Leuchtturmprojekt mit einem Fokus auf Internationalisierung, Diversität, Digitalisierung und Nachhaltigkeit“, sagte Prof. Martin Paul, Rektor der Ruhr-Universität Bochum, in seinem Grußwort. „Das Exzellenzcluster war auch wegweisend für die Kooperation in der Research Alliance Ruhr.“ In der 2022 gegründeten Forschungsallianz richten die TU Dortmund und RUB zusammen mit der Universität Duisburg-Essen unter dem Dach der Universitätsallianz Ruhr vier Research Center und ein College ein; die Forscher*innen des Research Center Chemical Sciences and Sustainability werden das Exzellenzcluster RESOLV mit neuen Themen und Techniken bereichern.
TU-Rektor Prof. Manfred Bayer hob in seiner Rede personelle Erfolge von RESOLV hervor. So konnte die TU Dortmund im August 2022 etwa Humboldt-Professor Edvardas Narevicius willkommen heißen, ein Vorreiter der Ultra-Tieftemperaturchemie. Jüngst wurden die RESOLV-Mitglieder Prof. Rasmus Linser (TU Dortmund) und Prof. Viktoria Däschlein-Gessner (RUB) für einen der begehrten ERC Consolidator Grants des Europäischen Forschungsrats ausgewählt, für den sie eine Förderung von jeweils rund zwei Millionen Euro erhalten. „Mit dem Verbundprojekt sind herausragende wissenschaftliche Initiativen entstanden. Ich bin insofern sicher, dass RESOLV auch zukünftig ausgezeichnete Forschungsleistungen erzielt“, sagte Prof. Bayer.
Durch den Rück- und Ausblick führte RESOLV-Sprecherin Prof. Martina Havenith. Darin beschrieb sie auch den Einsatz von RESOLV für Wissenschaftler*innen aus dem Ausland: So konnten sechs Forscher*innen aus der Ukraine ihre Forschung nach dem Kriegsausbruch in dem Exzellenzcluster fortführen, drei von ihnen bleiben dauerhaft. Kürzlich hat RESOLV einen offenen Brief zur Unterstützung der Demonstrierenden im Iran veröffentlicht, der mittlerweile von 152 Forscher*innen des Ruhrgebiets unterschrieben wurde. Auch um den jüngsten wissenschaftlichen Nachwuchs kümmert man sich im Exzellenzcluster. So wird RESOLV in diesem Jahr erstmals Partner bei „Jugend forscht“ sein, dem Schüler- und Jugendwettbewerb im Bereich Naturwissenschaften und Technik.
Prof. Havenith stellte auch den diesjährigen Gastredner Dr. Christoph Müller vor. Der Geschäftsführer der VDZ Technology gGmbH sprach über Ansätze der CO2-armen Produktion von Zement und Beton – auf den ersten Blick ein überraschendes Thema für RESOLV, doch Prof. Havenith betonte: „Moderne Forschung lebt vom Blick über den Tellerrand hinaus.“ Dr. Müller stellte heraus, dass die Chemie einen Beitrag zur Dekarbonisierung von Beton leisten kann, der nach Wasser das weltweit meistgenutzte Material ist und dessen Produktion sehr CO2-intensiv ist.
Der diesjährige Promotionspreis ging an Dr. Ilja Rodstein, der für seine Doktorarbeit zum Thema „Challenging Ligand Purification“ eine Urkunde sowie ein Preisgeld von 2.000 Euro entgegennahm.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Martina Havenith
Ruhr-Universität Bochum
RESOLV-Sprecherin
E-Mail: Martina.Havenith@rub.de
Weitere Informationen:
https://www.solvation.de/