Kiel Conference 2023: Wie sich Mensch und Umwelt seit der Steinzeit beeinflussen
• 300 Forschende aus 30 Nationen tauschen sich in Kiel über den Wandel von Gesellschaft, Umwelt und Kultur in der Vergangenheit aus
• Verleihung des Johanna-Mestorf-Preises durch Schleswig-Holsteins Wissenschaftsstaatssekretär Guido Wendt
• Medien sind herzlich eingeladen zur Konferenzeröffnung mit Preisverleihung sowie zur Konferenz insgesamt
Umweltveränderungen stellen Menschen schon immer vor große Herausforderungen. Der aktuelle Klimawandel ist dafür ein gutes Beispiel. Es gibt viele Ideen und Vorschläge, wie er gebremst oder seine Folgen abgemildert werden können. Doch alle Lösungsansätze haben Nebenwirkungen, entweder natürliche, gesellschaftliche oder beides. Sie müssen daher sorgsam gegeneinander abgewogen werden. Bei den anstehenden Entscheidungen können uns Erfahrungen aus der Vergangenheit helfen. Doch dafür müssen wir wissen, wo die Wurzeln bestimmter Prozesse im Wechselspiel von Menschen und Umwelt liegen und wie Gesellschaften früher auf Veränderungen reagiert haben.
In der kommenden Woche treffen sich an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) 300 Forschende aus den archäologischen, paläoökologischen und anderen Natur-, Sozial- und Lebenswissenschaften zur sechstägigen internationalen Kiel Conference 2023: Scales of Social, Environmental, and Cultural Change in Past Societies (Kiel-Konferenz 2023: Skalen des sozialen, ökologischen und kulturellen Wandels in vergangenen Gesellschaften).
Die Konferenz ist die größte wissenschaftliche Veranstaltung Deutschlands, die sich mit den Verknüpfungen von Umwelt, sozialen Beziehungen, materieller Kultur, Bevölkerungsdynamik und menschlicher Wahrnehmung in der Vergangenheit beschäftigt. Die Teilnehmenden kommen aus mehr als 30 verschiedenen Ländern. Der SFB 1266: „TransformationsDimensionen – Mensch-Umwelt Wechselwirkungen in Prähistorischen und Archaischen Gesellschaften“ und der Exzellenzcluster ROOTS organisieren die Konferenz im Rahmen der Johanna-Mestorf-Akademie an der CAU.
„Um die Schlüsselfaktoren für sozio-ökologische Veränderungen in der Vergangenheit zu verstehen, ist es notwendig, dass viele verschiedene Disziplinen zusammenarbeiten“, betont Tagungsleiter Prof. Dr. Johannes Müller, Sprecher von ROOTS und des SFB1266. Der regelmäßige Austausch über Fachgrenzen hinweg sei dabei sehr wichtig. „Daher freue ich mich, dass so viele Kolleginnen und Kollegen aus unterschiedlichen Spezialgebieten unserer Einladung nach Kiel folgen, um neueste Ergebnisse vorzustellen, auszutauschen und zu diskutieren“, sagt Johannes Müller.
Die Bandbreite der Themen reicht von Gesellschaften am Ende der letzten Eiszeit bis zu Gemeinschaften vormoderner Städte, von Strategien menschlicher Anpassung an Umweltveränderungen bis zu Bestattungsriten. Sie umfasst Gesundheit in der Vergangenheit, Wohnverhalten, die Bildung komplexer Netzwerke sowie verschiedene theoretische und methodische Ansätze, die die Sozial-, Natur-, Lebenswissenschaften abdecken.
Die Kiel Conference 2023 ist mittlerweile die siebte Konferenz dieser Reihe, die üblicherweise in einem Zweijahresrhythmus organisiert wird. „Die internationale und fachübergreifende Beteiligung an diesen Konferenzen zeigt, dass die CAU ein weltweit anerkanntes Zentrum für Forschung im Bereich des sozialen, umweltbezogenen und kulturellen Wandels früherer Gesellschaften ist“, betont die CAU-Präsidentin Prof. Dr. Simone Fulda.
Im Rahmen der Konferenz wird außerdem der Johanna-Mestorf-Preis verliehen. Die Johanna-Mestorf-Akademie der CAU, der SFB1266 und der Exzellenzcluster ROOTS zeichnen damit alle zwei Jahre eine herausragende Dissertation im Bereich der sozio-ökologischen Forschung vergangener Gesellschaften und der Landschaftsarchäologie aus. Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert.
Namensgeberin ist Johanna Mestorf (1828-1909), die in Kiel archäologische und ethnografische Forschungen betrieb. Sie war die erste Museumsdirektorin (1891) und eine der ersten Professorinnen (1899) in Deutschland. In diesem Jahr wird Schleswig-Holsteins Wissenschaftsstaatssekretär Guido Wendt den Preis übergeben. „Bei allen Aktivitäten in unserem Forschungsschwerpunkt ist die Förderung von exzellentem Nachwuchs ein wichtiges Anliegen. Der Johanna-Mestorf-Preis setzt dabei ein Zeichen, das weit über Kiel hinaus wahrgenommen wird“, sagt Johannes Müller.
Hinweis für die Medien:
Vertreterinnen und Vertreter von Medien sind herzlich eingeladen zur Eröffnung der Konferenz mit Verleihung des Johanna-Mestorf-Preises durch Schleswig-Holsteins Wissenschaftsstaatssekretär Guido Wendt.
Zeit: Montag, 13. März, 13.00 Uhr – 14.15 Uhr
Ort: Klaus-Murmann-Hörsaal, Leibniz Straße 1, 24148 Kiel
Über eine kurze Anmeldung bis Montag, 13.3., 10.00 Uhr, unter press@roots.uni-kiel.de würden wir uns sehr freuen.
Sie interessieren sich für weitere Sessions und Themen der Konferenz oder würden gern mit Teilnehmerinnen oder Teilnehmern ein Interview führen? Kontaktieren Sie uns gern unter press@roots.uni-kiel.de
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Dr. Andreas Ricci
Exzellenzcluster ROOTS:
Tel.: 0431-880-5871
E-Mail: aricci@roots.uni-kiel.de
Dr. Franziska Engelbogen
SFB1266 TransformationsDimensionen
Tel: 0431 880-5926
E-Mail: fengelbogen@sfb1266.uni-kiel.de
Weitere Informationen:
https://www.kielconference.uni-kiel.de/ Die Kiel Conference 2023 mit ausführlichem Programm
http://www.cluster-roots.org Der Exzellenzcluster ROOTS
https://www.sfb1266.uni-kiel.de/de Der Sonderforschungsbereich 1266 TransformationsDimensionen
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