Gunda Wössner auf Professur für Allgemeine Psychologie und Klinische Psychologie berufen
Dr.in Gunda Wössner wurde zum 1. März 2023 auf die Professur für Allgemeine Psychologie und Klinische Psychologie berufen. Zuvor war sie Senior Researcher in der Abteilung Kriminologie des Freiburger Max-Planck-Instituts zur Erforschung von Kriminalität, Sicherheit und Recht. Frühere berufliche Stationen waren zum Beispiel von 2015 bis 2016 die Professur für Psychologie an der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg und von 2004 bis 2005 die Tätigkeit als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Münster.
Neben ihrem klinischen Schwerpunkt hat Gunda Wössner als Fachpsychologin für Rechtspsychologie BDP/DGPs zudem einen kriminologisch-forensischen Fokus. Sie ist Deutsches Mitglied im Europäischen Komitee zur Verhütung von Folter und unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe (CPT).
Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen insbesondere im Bereich der Sexual- und Gewaltkriminalität. Sie befasst sich zum einen mit der empirischen Erforschung von Bedingungsfaktoren von Sexual- und Gewaltkriminalität sowie des Rückfallverhaltens von - wegen Sexual- und Gewaltstraftaten - Verurteilten. Ihre Themen sind hierbei in erster Linie die Resozialisierung von (Sexual-)Straftätern und die Wirkung von verschiedenen Sanktionen und Risk Assessment. Zum anderen beschäftigt sich Gunda Wössner mit viktimologischen Aspekten von genderbasierter Gewalt, wie den Folgen der Opferwerdung von Sexualkriminalität für Frauen und Kinder sowie Fragen des Opferschutzes.
Seit Juni 2021 leitet sie das Modul "Gewalt gegen Partner*innen und Kinder" des vom Bundesforschungsministerium geförderten Forschungsprojekts „Die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie auf die Entwicklung der Kriminalität am Beispiel Baden-Württembergs“ (COVID-19-KRIM). Zu früheren Forschungsprojekten zählt zum Beispiel die prospektive Langzeitstudie "Resozialisierung von Sexualstraftätern in sozialtherapeutischen Abteilungen des Freistaates Sachsen", in der die sozialtherapeutische Behandlung, das Rückfallverhalten und die Lebenswirklichkeit von - aufgrund von Sexual- und Gewaltstraftaten - verurteilten Personen nach deren Entlassung aus dem Strafvollzug untersucht wurde. Außerdem war sie für die wissenschaftliche Begleitforschung des Modellprojekts "Elektronische Aufsicht im Vollzug der Freiheitsstrafe in Baden-Württemberg" verantwortlich. Sie gehörte der Steering Group eines europaweiten Projektes zu den Potenzialen und Risiken von Restorative Justice bei Sexueller Gewalt an „Developing integrated responses to sexual violence: An interdisciplinary research project on the potential of restorative justice“ an.
Gunda Wössner gilt bundesweit als Expertin für genderbasierte Gewalt, Sexualkriminalität aus der Täter- und Betroffenenperspektive sowie Resozialisierung und wird regelmäßig für Veranstaltungen und Mitgliedschaften in Gremien angefragt. Zuletzt war sie an einer Stellungnahme für das Bundesverfassungsgericht zur Bedeutung der Gefangenentelefonie beteiligt. Darüber hinaus ist sie als Beraterin in der Kinder- und Jugendhilfe tätig.
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