REPOD: Das neue digitale Repositorium für wissenschaftliche Politik- und Gesellschaftsberatung im Aufbau
Politische Entscheidungen basieren immer häufiger auf empirischen Forschungsergebnissen und Gutachten. Allerdings kann die Suche nach diesen Beratungsdokumenten mühsam und zeitaufwändig sein, da sie auf verschiedenen Websites verstreut sind und oft nicht gezielt recherchierbar sind. Aus diesem Grund wird jetzt das „Repository for Policy Documents“ (REPOD) ins Leben gerufen. Mit REPOD wird ein digitales Repositorium aufgebaut, das Beratungsdokumente disziplinenübergreifend und gezielt recherchierbar macht. Die Projektleitung wird von der ZBW - Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft übernommen.
Die wissenschaftliche Politik- und Gesellschaftsberatung hat in den vergangenen Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist zudem immer ausdifferenzierter geworden. Es gibt zum einen die institutionalisierten Sachverständigengremien der Bundesregierung, wie zum Beispiel Sachverständigenrat oder Bioökonomierat. Zum anderen gibt es die Ressortforschungseinrichtungen, die im Geschäftsbereich einzelner Ministerien angesiedelt sind und wissenschaftsbasiert beraten. Bekannt geworden in der Corona-Pandemie ist vor allem das Robert Koch-Institut. Hinzu kommen die wissenschaftlichen Akademien, Universitäten und außeruniversitären Forschungseinrichtungen und zudem die Fülle an Think Tanks, Stiftungen und privaten Politikberatungsfirmen, die ebenfalls den Anspruch haben, wissenschaftsfundierte Politik- und Gesellschaftsberatung zu betreiben.
Policy Papers, Gutachten und Studien sind zentrale Instrumente dieser Akteure. Wer diese Texte lesen möchte, muss sich jedoch durch die Websites der unterschiedlichen Einrichtungen arbeiten, die vorher namentlich bekannt sein müssen. Sie sind derzeit nicht gezielt recherchierbar.
Das soll sich nun ändern mit dem Aufbau des „Repository for Policy Documents“ (REPOD). Gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) wird bis Ende des Jahres 2023 eine digitale Infrastruktureinrichtung errichtet, die vielfältigste wissenschaftliche Beratungsdokumente disziplinenübergreifend erfasst und diese sowohl für Entscheidungsträger:innen als auch für die interessierte Öffentlichkeit gezielt recherchierbar macht.
Um diesen Wissenstransfer aus der Forschung in Politik, Verwaltung und Gesellschaft zu optimieren, werden Entstehungsprozesse, Qualitätskriterien und Nutzungsbedingungen von Beratungsdokumenten wissenschaftlich untersucht.
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (www.zbw.eu) verantwortet in REPOD die Projektleitung und baut für diesen Zweck eine digitale, cloudbasierte und nachhaltige Informationsinfrastruktur auf. Damit das digitale Repositorium von vielen verschiedenen politischen und gesellschaftlichen Akteuren genutzt werden kann, entwickelt ein einheitliches Metadatenschema und stellt Policy Papers zur einfachen Auffindbarkeit und Nachnutzbarkeit bereit. Spätere Nutzer:innen können so disziplinenübergreifend nach Policy Papers recherchieren, ohne fachspezifische Codes kennen zu müssen.
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft leitet ein Forschungskonsortium mit Wissenschaftler:innen des Alexander-von-Humboldt-Instituts für Internet und Gesellschaft (HIIG), des Leibniz-Instituts für Medienforschung | Hans-Bredow-Institut (HBI), des Leibniz-Instituts für Raumbezogene Sozialforschung (IRS), des RWI - Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung sowie der Leibniz-Gemeinschaft als assoziierter Partner.
URL: https://www.zbw.eu/de/forschung/informationsinfrastrukturen/repod-repository-for-policy-documents
Über die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft:
Die ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft (ZBW) ist die weltweit größte Informationsinfrastruktur für die Wirtschaftswissenschaften. Die Einrichtung beherbergt rund 4 Millionen Medieneinheiten und ermöglicht den Zugang zu Millionen wirtschaftswissenschaftlicher Online-Dokumente. Allein 2021 wurden mehr als 17 Millionen digitale Volltexte heruntergeladen. Daneben stellt die ZBW eine rasant wachsende Sammlung von Open-Access-Dokumenten zur Verfügung. EconStor, der digitale Publikationsserver, verfügt aktuell über 245.000 frei zugängliche Aufsätze und Working Papers. Mit EconBiz, dem Fachportal für wirtschaftswissenschaftliche Fachinformationen, können Studierende oder Forschende in über 11 Millionen Datensätzen recherchieren. Zudem gibt die ZBW die beiden wirtschaftspolitischen Zeitschriften Wirtschaftsdienst und Intereconomics im Gold Open Access heraus. Die ZBW ist eine forschungsbasierte wissenschaftliche Bibliothek. Mit Professuren in der Informatik, Wirtschaftswissenschaft und Medienwissenschaft und deren international besetzter Doktorandengruppe beschäftigt sich die ZBW transdisziplinär mit dem Thema Open Science. Die ZBW ist in ihrer Forschung international vernetzt. Hauptsächliche Kooperationspartner kommen aus DFG- bzw. BMBF-Projekten sowie aus dem Leibniz-Strategieforum Open Science. Die ZBW ist Teil der Leibniz-Gemeinschaft und Stiftung des öffentlichen Rechts.
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Pressesprecherin
ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft
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Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Klaus Tochtermann: https://www.zbw.eu/de/forschung/klaus-tochtermann
Weitere Informationen:
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