Ausschreibung: Innovationsfonds Forschung zu „Schulen im Brennpunkt”
Die Wübben Stiftung schreibt ein Innovationsfonds aus, mit dem das Ziel verfolgt wird, das interdisziplinäre Forschungsfeld „Schulen im Brennpunkt” auszubauen und zu stärken
Düsseldorf. Seit Jahren attestieren Studien, dass ein erheblicher Teil der Kinder in Deutschland am Ende der Grundschulzeit nicht richtig lesen und schreiben kann, unzureichende Kompetenzen in Mathematik hat (z.B. Stanat et al., 2022) und jeder fünfte Jugendliche als nicht ausbildungsreif gilt (z.B. Gust, Hanushek & Wößmann et al., 2022). Betroffen von (solcher) Bildungsarmut (Allmendinger, 1999) und den daraus resultierenden verringerten Teilhabechancen sind insbesondere Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien. An Schulen in sozialen Brennpunkten bzw. in sogenannten „herausfordernden Lagen“ kumulieren diese Risiko- und Problemlagen.
Obwohl die schulpolitische Steuerung sich vor allem auf die einzelne Schule als die “pädagogische Handlungseinheit” bezieht und bekannt ist, dass sich soziale Ungleichheit durch die Schule reproduziert, konzentriert sich die Forschung eher auf die Situation der risikobehafteten Schülerinnen und Schüler und nicht auf die Schulebene (Böttcher et al., 2022; Weishaupt, 2022). So gibt es beispielsweise noch wenig Forschung dazu, was eine Schule im Brennpunkt in Deutschland ausmacht und welche Bedeutung die wohnräumliche Segregation und die herausfordernde Zusammensetzung der Schülerschaft an Schulen im Brennpunkt auf die Entwicklungschancen der Kinder und Jugendliche hat. Auch mangelt es an Forschung, die fokussiert der Frage nachgeht, welche spezifischen Maßnahmen auf der Ebene von Schulen im Brennpunkt Schülerinnen und Schüler aus benachteiligten Familien helfen und welche (schulsystemischen) Angebote die Schulen bei der Umsetzung dieser Maßnahmen unterstützen können. Hier setzt der Innovationsfonds „Forschung zu Schulen im Brennpunkt“ der Wübben Stiftung an.
Der Innovationsfonds
Der Innovationsfonds richtet sich an Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler – d.h. an Juniorprofessorinnen und -professoren sowie Postdocs – der Fachrichtungen Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie, Sozialwissenschaften und Empirische Bildungsforschung sowie verwandter Fächer im Beschäftigungsverhältnis an einer Hochschule in Deutschland. Mit dem Fonds wird das Ziel verfolgt, das interdisziplinäre Forschungsfeld „Schulen im Brennpunkt” auszubauen und zu stärken. Darüber hinaus soll durch das Programm eine engere Vernetzung von Akteuren aus Wissenschaft und Praxis initiiert werden. Das Programm ist auf zwei Jahre angelegt.
Das Programm bietet an:
Möglichkeit der Umsetzung eines Forschungsvorhabens zu Schulen im Brennpunkt (theoretisch oder empirisch, d.h. qualitativ, quantitativ oder mixed-methods unter Verwendung von Primär- oder Sekundärdaten)
Forschungsförderung in Höhe von bis zu 40.000 Euro (für Hilfskräfte- und Sachmittel)
regelmäßige und vielfältige Austausch- und Vernetzungsformate der teilnehmenden Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler untereinander und mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Schulpraxis, Bildungsadministration sowie Journalisten
Kommunikation und Diskussion der Forschungsergebnisse im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Wübben Stiftung
Bewerbungsfrist und -verfahren
Die Bewerbung für die Teilnahme am Programm erfolgt mit einem vorstrukturierten Projektantrag inkl. Kostenplan als Team- oder Einzelförderung (https://www.wuebben-stiftung.de/wp-content/uploads/2023/03/Innovationsfonds_Projektantrag.docx). Der Bewerbung ist ein Kurzlebenslauf der Person bzw. Personen beizufügen. Der Bewerbungsschluss ist der 31.05.2023.
Die Auswahl von bis zu sechs Projekten erfolgt durch eine Expertenjury unter Ausschluss des Rechtswegs anhand der Bewerbungsunterlagen.
Schicken Sie Ihre Unterlagen gerne per Mail an das impaktlab – die wissenschaftliche Einheit der Wübben Stiftung, impakt-lab@wuebben-stiftung.de.
Über die Wübben Stiftung und ihr impaktlab:
Die Wübben Stiftung Bildung ist eine 2013 gegründete private Bildungsstiftung mit Sitz in Düsseldorf. Ihre Vision ist es, dass alle Kinder und Jugendlichen unabhängig von ihrer Herkunft gerechte Bildungschancen erhalten. Dafür ist ein Bildungssystem notwendig, das genau das besser gewährleisten kann. Das impaktlab ist die wissenschaftliche Einheit der Wübben Stiftung Bildung. Es ist ein Think- und Actiontank, der auf Basis wissenschaftlicher Analysen und praktischer Erkenntnisse Impulse in das Bildungssystem gibt.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Sebastian Konietzko
konietzko@wuebben-stiftung.de
0151-11008943