Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung erfolgreich evaluiert
Das Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropaforschung (IOS) in Regensburg soll auch in den kommenden sieben Jahren durch Bund und Länder gefördert werden. Das empfiehlt der Senat der Leibniz-Gemeinschaft in einer am 21. März 2023 veröffentlichten Stellungnahme. Vorausgegangen war eine detaillierte Evaluierung der Arbeit des IOS.
Regensburg. „Das ist eine großartige Bestätigung für die Arbeit unserer Kolleg*innen in allen Bereichen des Instituts. Wir werden damit bestärkt, Regensburg in den kommenden Jahren weiter zu einem herausragenden Zentrum der Ost- und Südosteuropaforschung auszubauen, gemeinsam mit Partnern wie der Universität Regensburg“, erklärt Direktor Prof. Dr. Ulf Brunnbauer im Namen des IOS-Vorstands, zu dem auch stellvertretender Direktor Prof. Dr. Hartmut Lehmann und Verwaltungsleiterin Angelika Zausinger gehören.
Das IOS forscht zu Geschichte und Gesellschaft Ost- und Südosteuropas. Hier arbeiten unter anderem Geschichts-, Wirtschafts- und Politikwissenschaftler*innen, außerdem beherbergt das Institut eine bedeutende Fachbibliothek. Seit 2017 ist das IOS Teil der Leibniz-Gemeinschaft, die zu den großen deutschen Wissenschaftsorganisationen zählt. Leibniz-Einrichtungen erhalten Förderung durch Bund und Länder, sie müssen ihre Arbeit regelmäßig durch eine mit internationalen Sachverständigen besetzte Kommission begutachten lassen. Darauf aufbauend gibt der Senat der Leibniz-Gemeinschaft eine Stellungnahme ab.
Dem IOS, das nach der Aufnahme 2017 erstmals evaluiert wurde, bescheinigt der Senat nun eine sehr erfolgreiche Grundlagenforschung zu Transformationsprozessen im Raum der ehemaligen Sowjetunion und in Südosteuropa. Für das hohe Renommee des Instituts sei aber auch die Bibliothek mit ihren einzigartigen Beständen verantwortlich. Zunehmend sei das IOS in der Politikberatung aktiv, so der Senat weiter, besonders die hohe Expertise zur Ukraine werde derzeit stark nachgefragt. Hervorgehoben wird zudem insbesondere die digitale Vermittlung von Wissen an eine breite Öffentlichkeit, etwa durch Blogprojekte zum Krieg.
Zu den Stärken des Instituts gehöre seine auch international weitreichende Vernetzung, heißt es in der Stellungnahme. Das IOS profitiere sehr davon, dass eine hohe Zahl von Wissenschaftler*innen aus dem Ausland am Institut tätig ist. Betont wird außerdem, dass das Institut in frühen Karrierephasen ein sehr gutes Qualifizierungsumfeld biete. Der Senat begrüßt Pläne, die politikwissenschaftliche Forschung auszubauen und fest am Institut zu etablieren. Angemahnt wird in der Stellungnahme, künftig mehr Frauen in die wissenschaftliche Leitungsebene zu berufen. Unterm Strich werden die Leistungen der Arbeitsbereiche als „sehr gut bis exzellent“ bewertet. Der Senat empfiehlt deshalb Bund und Ländern, die Förderung des IOS fortzusetzen.
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Die Senatsstellungnahme im Wortlaut sowie mehr zum Evaluierungsverfahren auf den Internetseiten der Leibniz-Gemeinschaft: www.leibniz-gemeinschaft.de/ueber-uns/evaluierung/
Mit mehr als 80 Mitarbeiter*innen aus über einem Dutzend Ländern ist das Leibniz-Institut für Ost- und Südosteuropafor-schung (IOS) mit Sitz in Regensburg eine der größten Einrichtungen seiner Art. Aufgabe ist die Analyse historischer und gegenwärtiger Dynamiken in Ost- und Südosteuropa – und zwar aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Am IOS forschen Ge-schichts-, Wirtschafts- und Politikwissenschaftler*innen gemeinsam. Daneben veröffentlicht das Institut Fachzeitschriften und Buchreihen, fördert den akademischen Nachwuchs und beherbergt eine international führende Fachbibliothek. Mehr auf: www.leibniz-ios.de