210.000 Euro für die Parkinson-Forschung: Wissenschaftspreis und Nachwuchsförderung
Die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) e. V. hat auf ihrem virtuellen Kongress „Parkinson und Bewegungsstörungen – Highlights Digital 2023“ vier Wissenschaftspreise und zwei Nachwuchsförderungen verliehen. Mit jeweils 100.000 Euro unterstützt die medizinische Fachgesellschaft zwei junge Parkinson-Forscher:innen. Vier weitere Wissenschaftler:innen wurden mit dem Wissenschaftspreis „Neurodegenerative Erkrankungen“ geehrt, der mit jeweils 2.500 Euro dotiert ist. Die Preise wurden aus Mitteln der DPG gestiftet und sollen die vielversprechenden Fortschritte der Parkinson-Forschung vorantreiben. Die DPG finanziert sich ausschließlich durch Spenden.
„Die Parkinson-Forschung macht spannende Fortschritte. Um auf dem Weg zur ursächlichen Therapie voranzukommen, brauchen wir mehr finanzielle Mittel, die öffentliche Förderung reicht nicht aus“, erklärte Prof. Joseph Claßen, 1. Vorsitzender der DPG. „Mit den Wissenschaftspreisen und der Nachwuchsförderung wollen wir innovative Forschungsarbeiten würdigen und jungen Wissenschaftler:innen die unabhängige Durchführung vielversprechender Projekte ermöglichen.“
100.000 Euro im Rahmen der Nachwuchsförderung erhält Dr. Nicolai Franzmeier vom Institut für Schlaganfall- und Demenzforschung des LMU Klinikums München für sein Projekt mit der Fragestellung: „Does subcortical 4R tau drive diaschisis-like cortical neuronal dysfunction in PSP?“ In seiner Arbeit geht es darum, u. a. mit bildgebenden Verfahren die Pathomechanismen des seltenen atypischen Parkinson-Syndroms PSP (progressive supranukleäre Blickparese) besser zu verstehen, bei dem sich fehlgefaltete Tau-Proteine in den Hirnzellen anreichern. Mit 100.000 Euro gefördert wird außerdem das Projekt von Dr. Mareike Fauser von der Klinik und Poliklinik für Neurologie, Rostock: „Tiefe Hirnstimulation (THS) im Nucleus subthalamicus und das noradrenerge System in einem transgenen Alpha-Synuclein-Parkinsonrattenmodell – Einfluss auf die Kognition“. Die Arbeit könnte dazu beitragen, besser zu verstehen, wie THS auf die Kognition wirkt, und perspektivisch die Therapie oder auch die Auswahl der Patienten:innen beeinflussen, so Dr. Fauser.
„Von den eingereichten exzellenten Forschungsprojekten für die Nachwuchsförderung haben uns die zwei ausgewählten besonders überzeugt. Die Antragstellerin und der Antragsteller bestechen durch ihre hohe fachliche Expertise. Ihre beeindruckenden Anträge versprechen wichtige neue Erkenntnisse in der Diagnostik und Therapie der Parkinson-Krankheit“, betonte Prof. Claßen.
Innovative Ideen für die Parkinson-Forschung
Der Wissenschaftspreis „Neurodegenerative Erkrankungen“ ist mit je 2.500 Euro dotiert. Er prämiert abgeschlossene Forschungsarbeiten zur Ätiologie, Pathogenese, Diagnostik, Therapie oder Versorgung neurodegenerativer Erkrankungen. Wissenschaftler:innen bis zum 40. Lebensjahr und Mitglieder der DPG-Arbeitsgruppen werden besonders berücksichtigt. In einem strukturierten Auswahlverfahren konnten sich folgende Forschende mit ihren Arbeiten durchsetzen:
- Dr. Johanne Heine, Medizinische Hochschule Hannover, Klinik für Neurologie: Neuropsychiat-rische Symptome bei Patient:innen mit Parkinson sowie Partnerschaftszufriedenheit der Pati-ent:innen und ihrer betreuenden Angehörigen
- Dr. Steffen Halbgebauer, Universitätsklinikum Ulm, Abteilung Neurologie: Blood β-Synuclein and Neurofilament Light Chain During the Course of Prion Disease
- Dr. Raphael Scherbaum, Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum, Klinik für Neurologie: Clinical Profiles and Mortality of COVID-19 Inpatients with Parkinson’s Disease in Germany
- Maximilian Wulf, Medizinisches Proteom-Center, Bochum: The Proteome of Neuromelanin Granules in Dementia with Lewy Bodies
„Mit den Wissenschaftspreisen zeichnen wir die Autor:innen von vier herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten aus. Die spannenden Themen reichen von der Biochemie und Diagnostik bis zu wichtigen Versorgungsaspekten der Parkinson-Krankheit“, sagte Prof. Claßen.
Pressestelle der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen e.V. (DPG)
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Die Deutsche Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen (DPG) fördert die Erforschung der Parkin-son-Krankheit und verbessert die Versorgung der Patientinnen und Patienten. Organisiert sind in der wissen-schaftlich-medizinischen Fachgesellschaft Parkinson-Ärztinnen und -Ärzte sowie Grundlagenforscher:innen. Die Zusammenarbeit dieser beiden Zweige ist entscheidend für die Fortschritte in Diagnostik und Therapie. Die DPG finanziert ihre Arbeit ausschließlich über Spenden. Sie kooperiert eng mit der von ihr im Jahr 2019 gegründeten Parkinson Stiftung. Jeder finanzielle Beitrag bringt die Erforschung der Parkinson-Krankheit wei-ter voran. https://parkinson-gesellschaft.de
1. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Joseph Claßen, Leipzig
2. Vorsitzender: Prof. Dr. med. Alexander Storch, Rostock
3. Vorsitzende: PD Dr. med. Kathrin Brockmann, Tübingen
Schriftführer: Prof. Dr. med. Carsten Eggers, Duisburg-Essen
Schatzmeister: Prof. Dr. med. Lars Tönges, Bochum
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