LEHREN DIGITAL | Neue Arbeitsstelle an der Universität Vechta
Am Arbeitsbereich der Pädagogischen Psychologie an der Universität Vechta wurde eine neue Arbeitsstelle eingerichtet. Unter dem Titel „LEHREN DIGITAL“ widmet sie sich der Forschung, Schulung und Beratung im Kontext digitaler Lehr-Lern-Prozesse. Im Fokus stehen differentiell-psychologische Facetten; in diesem Fall also die Unterschiedlichkeit des Erlebens und Verhaltens zwischen Menschen beim Lehren bzw. Lernen. Vor allem die verschiedenen Voraussetzungen der Lehrenden und Lernenden rücken in den Mittelpunkt.
„Jüngst erhobene Daten zeigen sehr deutlich, dass sich Studie-rende hinsichtlich ihrer Lernkompetenzen unterscheiden, gerade für das Studium ist allerdings selbstständiges Motivieren, Planen und Lernen sehr zentral“, so Univ.-Prof. Dr. Martin K.W. Schweer zu Ergebnissen aus aktuellen (Verbund-)Projekten zur Digitalisierung in der Hochschullehre, die von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre gefördert werden. Und weiter „Wir laufen sonst Gefahr, die Selektivität des Bildungssystems fortzusetzen.“ Gerade mit digitalen Medien lassen sich nicht nur räumlich und zeitlich flexible Lernangebote gestalten, ebenso können aufzuholende Inhalte im individuellen Tempo nachgeholt werden. Daher können digitale Lehr-Lern-Angebote einen wertvollen Beitrag dahingehend leisten, dass möglichst viele Lernende von Bildungsangeboten profitieren. Jedoch sind auch die informationstechnischen Kompetenzen nicht bei allen aktuell Studierenden hoch ausgeprägt. Heterogenität gibt es zudem auf Seiten der Lehrenden, so variieren die Einstellungen und Kompetenzen mit Blick auf die Digitalisierung ganz erheblich. Auf dem Programm der neuen Arbeitsstelle steht es daher, vertiefte Erkenntnisse zur Heterogenität der Lehrenden und Lernenden zu gewinnen, um Schulungs- und Beratungsangebote entsprechend ausrichten und anpassen zu können. Dabei geht es um Beratung und Schulung zum Lehren und Lernen mit digitalen Medien, der besondere Akzent liegt darauf, wie dabei die Unterschiedlichkeit der Lernenden möglichst gut berücksichtigt werden kann.
Die Digitalisierung zieht sich durch alle Lebensbereiche, sie verändert auch das Lehren und Lernen in Ausbildung, Schule und Hochschule. „Digitalisierung verfügt über große Potentiale, dies gerade auch für eine Hochschule im ländlichen Raum wie die Universität Vechta“, so Univ.-Prof. Dr. Martin K.W. Schweer. Er schließt an: „Auch die Veränderungen im sozialen Miteinander mit Auswirkungen auf das Vertrauen und die Bindung an die Universität sind dabei zu berücksichtigen.“ Seit über fünfzehn Jahren werden unter seiner wiss. Leitung und in kooperativen Vorhaben drittmittelgeförderte Projekte eingeworben und umgesetzt, die sich mit digitalen Innovationen des Lehrens und Lernen befassen. Die neue Arbeitsstelle unter dem Titel LEHREN DIGITAL - differentiell-psychologische Facetten digitaler Lehr-Lern-Prozesse bündelt nun diese Aktivitäten, sie ist am Arbeitsbereich der Pädagogischen Psychologie angesiedelt.
Weitere Informationen:
https://www.uni-vechta.de/paedagogische-psychologie