Mit Hightech auf den Spuren vergangener Kulturen
Institut für Geowissenschaften der CAU richtet 15. Internationale Konferenz zur Archäologischen Prospektion (ICAP 2023) aus
Spaten, Kellen und Bürsten sind die klassischen Werkzeuge der Archäologie. Bis heute sind sie bei Ausgrabungen unverzichtbar. Doch mittlerweile sind hochpräzise Erkundungstechnologien wie Georadar, Magnetfeldmessungen, Seismik oder Lidar-Laser für die Erforschung vergangener Epochen mindestens genauso wichtig. Sie bereiten nicht nur Ausgrabungen vor, sondern erweitern selbst mit zusätzlichen Daten das Wissen über frühere Kulturen und Gesellschaften erheblich.
Vom 28. März bis 1. April treffen sich in Kiel mehr als 120 Expertinnen und Experten aus 20 Ländern an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel zur 15. International Conference on Archaeological Prospection (Internationale Konferenz zur Archäologischen Prospektion, ICAP 2023). Sie tauschen sich über aktuelle Entwicklungen bei verschiedenen Prospektionsmethoden, über technische und methodische Innovationen und die Verarbeitung und Visualiserung der dabei anfallenden Daten aus. Ausrichter der alle zwei Jahre stattfindenden Konferenz ist in diesem Jahr das Institut für Geowissenschaften (IfG) der CAU unterstützt vom Exzellenzcluster ROOTS.
„Natürlich kann die Archäologie nicht auf Ausgrabungen verzichten. Aber geophysikalische Methoden können zum Beispiel mit vergleichsweise geringem Aufwand viel größere Flächen erfassen und so komplette Siedlungsstrukturen zeigen, die sonst im Boden verborgen bleiben würden”, erklärt der Geophysiker Prof. Dr. Wolfgang Rabbel vom IfG, Konferenzleiter und Co-Sprecher des Exzellenz ROOTS.
Dank großer Fortschritte bei der Datenauswertung in den vergangenen Jahren könne die Seismik mittlerweile auch feine Strukturen tief im Boden auflösen und so Details früherer menschlicher Aktivitäten erkennen, ergänzt Professor Rabbel.
Die enge Kooperation zwischen Geophysik und Ur- und Frühgeschichte beziehungsweise Archäologie hat an der CAU eine lange Tradition. Speziell die von Wolfgang Rabbel geleitete Arbeitsgruppe für Angewandte Geophysik ist regelmäßig an der der Untersuchung archäologischer Plätze beteiligt, angefangen im nordfriesischen Wattenmeer über den Mittelmeerraum bis nach Ägypten.
Passend zum diesjährigen Konferenzort Kiel setzt die ICAP 2023 zusätzlich einen Schwerpunkt auf Meeres- und Feuchtgebietsprospektion. Diese Gebiete stellen gleich aus mehreren Gründen eine spezielle Herausforderung dar: Die Sicht unter Wasser ist begrenzt, empfindliche Sensoren müssen vor Feuchtigkeit oder Salzwasser geschützt werden und elektromagnetische Signale übertragen sich im Wasser kaum.
„Hier an der CAU haben wir den großen Vorteil, dass es sowohl einen Schwerpunkt in der Meeresforschung als auch in der Archäologie gibt. Über Fachgrenzen hinweg können wir also voneinander lernen und Methoden für verschiedene Bereiche weiterentwickeln“, sagt Wolfgang Rabbel.
Passend zu diesem Schwerpunkt wird eine Exkursion zum wikingerzeitlichen Fundplatz Haithabu an der Schlei bei Schleswig das Programm abrunden.
„Wir freuen uns schon sehr auf den Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen während der ICAP 2023 und auf die Anregungen und Impulse, die wir dabei gewinnen können“, sagt Professor Rabbel.
Hinweis für die Medien:
Haben Sie Interesse an Sessions und Themen der Konferenz oder möchten Sie Teilnehmer interviewen? Kontaktieren Sie uns gern unter press@roots.uni-kiel.de.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Wolfgang Rabbel
Institut für Geowissenschaften der CAU
E-Mail: wolfgang.rabbel@ifg.uni-kiel.de
Dr. Tina Wunderlich
Institut für Geowissenschaften der CAU
tina.wunderlich@ifg.uni-kiel.de
Weitere Informationen:
https://www.icap2023.uni-kiel.de/en Konferenzwebseite ICAP2023
https://www.ifg.uni-kiel.de/de Das Institut für Geowissenschaften der CAU