Deutsche Gesellschaft für Plasmatechnologie verleiht Rudolf-Seeliger-Preis an INP-Forscher Prof. Jürgen Röpcke
Greifswald, 28. März 2023 – Der renommierte Rudolf-Seeliger-Preis der Deutschen Gesellschaft für Plasmatechnologie (DGPT) wurde gestern im Rahmen der 20. Fachtagung für Plasmatechnologie (PT20) in Bochum an Prof. Dr. Jürgen Röpcke verliehen. Der langjährige Mitarbeiter des Leibniz-Institutes für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) erhält den Preis für sein Lebenswerk.
Mit dem Rudolf-Seeliger-Preis zeichnet die DGPT verdiente Persönlichkeiten der Plasmaforschung aus. Dr. Anke Dalke, Vorstandsvorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Plasmatechnologie e.V. und Forscherin an der Technischen Universität Bergakademie Freiberg kommentiert: „Professor Jürgen Röpcke hat mit seinen Arbeiten zur Laserabsorptionsspektroskopie bahnbrechende Beiträge zum Verständnis reaktiver Plasmen geleistet und mittels Plasmadiagnostik völlig neue Optionen für das Verständnis und die Kontrolle plasmatechnologischer Prozesse eröffnet.“
Prof. Dr. Klaus-Dieter Weltmann, Vorstandsvorsitzender des Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) kommentiert: „Wir gratulieren Jürgen Röpcke herzlich zu dieser wohlverdienten hohen Auszeichnung mit dem renommierten Rudolf-Seeliger-Preis. Sein Beitrag zur Plasmadiagnostik hat nicht nur unser Institut, sondern die gesamte Wissenschaft in diesem Feld inspiriert und neue Erkenntnisse ermöglicht.“
Jürgen Röpcke studierte Physik an der Universität Greifswald wo er auch promovierte und habilitierte. Seit 1982 arbeitete er am Zentralinstitut für Elektronenphysik der Akademie der Wissenschaften, aus dem 1992 das heutige Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. (INP) hervorging. Dort leitete er ab 2004 die Gruppe Plasmadiagnostik. Nach seiner Dissertation über die Entladungsentwicklung in Plasmadisplays beschäftigte er sich mit der Plasmadiagnostik in diamantabscheidenden Plasmen, mit der Spektroskopie in nicht-thermischen Wasserstoffplasmen und der Absorptionsspektroskopie im mittleren Infrarotbereich, mit der eine hochempfindliche Detektion von Plasmaspezies erstmalig ermöglicht wurde. Im Jahre 2005 wurde er zum Honorarprofessor an der Hochschule Stralsund ernannt. Als ein Gründungsgeschäftsführer der INP spin-off Firma neoplas control GmbH unterstützte er in den Anfangsjahren den Transfer von Quantenkaskaden-Lasertechnologie von der Wissenschaft in die Wirtschaft.
Der Preis ist benannt nach Rudolf Karl Hans Seeliger, einem Pionier der Gasentladungsphysik. Seeliger war ab 1918 Professor an der Universität Greifswald und leitete ab 1949 das "Institut für Gasentladungsphysik" der Akademie der Wissenschaften.