Gebären, Geburtshilfe und Mutterschaft im Wandel
Tagung an der Universität Magdeburg betrachtet Geschichte und Gegenwart von Geburtshilfe und Mutterschaft
An der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg treffen sich am 20. und 21. April 2023 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um das Thema Gebären, Geburtshilfe und Mutterschaft im gesellschaftlichen und sozialen Wandel über einen Zeitraum von mehr als fünfhundert Jahren zu diskutieren.
Referentinnen aus den Bereichen Geschichte, Medizingeschichte, Ethnologie, Politik- , Sozial- und Hebammenwissenschaft, Soziale Arbeit und Gesundheit präsentieren dabei die unterschiedlichen Perspektiven und kulturellen Dimensionen der Themen Gebären, Geburtshilfe und Mutterschaft und diskutieren den Wandel gesellschaftlicher Vorstellungen, Praktiken und der gültigen Rechtssprechung.
WAS: „Gebären – Geburtshilfe – Mutterschaft in Geschichte und Gegenwart. Interdisziplinäre Tagung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg“
WANN: 20. und 21. April 2023 (20. April 2023, 13:30 bis 19:40 Uhr; 21. April 2023, 9:00 bis 17:30 Uhr)
WO: Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Universitätsplatz 2, 39106 Magdeburg, Senatssaal, Geb. 05 (Hybridveranstaltung, Link zur Online-Teilnahme wird nach Anmeldung verschickt)
Organisiert wird die Tagung von Prof. Dr. Eva Labouvie, Professorin für Geschichte der Neuzeit mit Schwerpunkt Geschlechterforschung, und der Marianne-Schminder-Gastprofessorin Dr. Tina Jung, beide von der Fakultät für Humanwissenschaften, Institut II: Gesellschaftswissenschaften.
„In jüngster Zeit sind Geburtshilfe, Gebären und Mutterschaft vermehrt in den öffentlichen Fokus gerückt, beispielsweise durch die Reform des Abstammungsrechts für queere Familien, die Akademisierung des Hebammenwesens oder die zahlreichen Schließungen von Kreißsälen“, erläutert Gast-Prof.in Dr. Tina Jung. „Die Kultur des Gebärens oder Vorstellungen von einer ‚glücklichen‘ bzw. ‚guten‘ Geburt oder Mutterschaft sind bis heute einem steten Wandel unterzogen. Eine fächerübergreifende Zusammenschau dazu über einen so langen Zeitraum fehlte bislang. Das möchten wir mit unserer Tagung nachholen.“
Ein inhaltlicher Schwerpunkt liegt auf den immensen Verschiebungen im 18. und 19. Jahrhundert sowohl hinsichtlich der Orte, an denen Geburten stattfanden als auch der Bedeutung der Geburt eines Kindes oder von Mutterschaft. Darüber hinaus betrachtet die Tagung Veränderungen, Brüche und Kontinuitäten ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die eine gewandelte europäische Kultur von Geburtshilfe und Mutterschaft hervorbrachten. „Im Fokus der Tagung stehen darüber hinaus Fragen nach dem Verständnis von Fruchtbarkeit oder Schwangerschaft und Veränderung in der gesellschaftlichen Vorstellung und Wahrnehmung von Mutter- oder Elternschaft sowie nach Leitbildern, Praktiken und Rahmenbedingungen für die Geburtshilfe“, so Prof.in Dr. Eva Labouvie. „Aus einer neuartigen historischen wie gegenwartsbezogenen und zugleich interdisziplinären Perspektive wollen wir erstmals Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie ihre Ursachen über fast sieben Jahrhunderte hinweg erschließen.“
Die Tagungsergebnisse werden voraussichtlich als Buch veröffentlicht.
Die Tagung steht unter der Schirmherrschaft der Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung des Landes Sachsen-Anhalt, Petra Grimm-Benne, und ist für alle Interessierten kostenfrei offen. Eine Anmeldung ist bis zum 6. April 2023 erforderlich.
Mehr Informationen und Anmeldung unter: http://link.ovgu.de/geburtundmutterschaft
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof.in Dr. Eva Labouvie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut II: Gesellschaftswissenschaften, E-Mail: eva.Labouvie@ovgu.de oder Sekretariat: yvonne.haensch@ovgu.de
Gast-Prof.in Dr. Tina Jung, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Institut II: Gesellschaftswissenschaften, E-Mail: tina.jung@ovgu.de
Weitere Informationen:
http://link.ovgu.de/geburtundmutterschaft Homepage zur Tagung