Für mehr Frauen in der Wissenschaft: Land richtet Wrangell-Programm auf Juniorprofessorinnen aus
Mehr Frauen für die Wissenschaft: Land richtet Margarete von Wrangell-Programm auf Juniorprofessorinnen aus
Wissenschaftsministerin Petra Olschowski: Verlässlichere Karrierewege nach der Promotion sind wesentlicher Schlüssel für mehr Gleichstellung in der Wissenschaft
Talente und Potenziale bestmöglich zu nutzen
Zur Unterstützung junger Nachwuchswissenschaftlerinnen bei dem Übergang von der Post-Doc Phase zur Lebenszeitprofessur startet das Wissenschaftsministerium das neue Margarete von Wrangell-Programm. Das nach Deutschlands erster Professorin benannte Programm setzt neue Impulse: Junior- und Tenure-Track-Professorinnen erhalten die Möglichkeit, für drei Jahre eine frisch promovierte Wissenschaftlerin zu beschäftigen, um ihr Forschungsfeld zu profilieren. Die Wissenschaftlerin erhält drei Jahren eine verlässliche Vollzeit-Beschäftigung, um sich für eine Post-Doc-Position wie Juniorprofessur, Tenure-Track-Professur oder Nachwuchsgruppenleitung zu qualifizieren.
„Verlässlichere und transparente Karrierewege nach der Promotion sind ein wesentlicher Schlüssel, Gleichstellung in der Wissenschaft voranzubringen“, sagte Wissenschaftsministerin Petra Olschowski am Donnerstag in Stuttgart. „Das zeigen die guten gleichstellungspolitischen Erfahrungen mit der Juniorprofessur und anderen strukturierten Post-Doc-Positionen in den letzten Jahren. Mit der Neuausrichtung des Programms wollen wir einen entsprechenden Anreiz setzen.“
Inzwischen erwerben Frauen die Mehrzahl der Studienabschlüsse und 44 Prozent der Promotionen, dennoch liegt der Frauenanteil bei den W2- und W3-Professuren nur bei 23 Prozent. Viel zu viele hervorragende Frauen verlassen das Wissenschaftssystem in der Post-Doc-Phase. Strukturierte Positionen mit transparenten Auswahlverfahren und verlässlicheren Perspektiven wirken dem Brain-Drain entgegen: Bei den W1-Professuren (Junior- und Tenure-Track-Professuren) liegt der Frauenanteil bundesweit wie an den Hochschulen Baden-Württembergs bei 48 Prozent.
„Mehr Frauen für die Wissenschaft zu gewinnen, ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit. Vielmehr liegt es im ureigenem Interesse Baden-Württembergs, Talente und Potenziale bestmöglich zu nutzen“, sagte Ministerin Petra Olschowski. „Denn das Land lebt von guten Ideen und seinen kreativen Köpfen mit ihren vielen verschiedenen Perspektiven!“
Weitere Informationen:
Margarete-von-Wrangell-Programm
Für das Programm steht ein Budget von 14,18 Mio. Euro zur Verfügung. Davon werden 5,67 Mio. Euro aus dem Europäischen Sozialfonds (ESF Plus) bereitgestellt. Finanzierbar sind rund 50 Förderungen. Neben der Förderung des Beschäftigungsverhältnisses (E13/E14) steht für frisch Promovierte ein Qualifizierungsbudget von 5.000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Gefördert werden kann eine Wissenschaftlerin, deren Promotion bei Antragsstellung jünger ist als zwei Jahre. Die Ausschreibung des Programms erfolgt fortlaufend. Antragsberechtigt sind alle W1-Professorinnen (Juniorprofessorinnen, Tenure-Track-Professorinnen), die an einer staatlichen Hochschule Baden-Württembergs beschäftigt sind, in den ersten eineinhalb Jahren nach Amtsantritt. Die Anträge können ab sofort bis zunächst zum 31. Mai 2025 gestellt werden und werden fortlaufend bewilligt.