Leopoldina-Vorlesung mit Biochemikerin Katalin Karikó über das Potential der mRNA-Therapie
Seit der Entwicklung der mRNA-Impfstoffe gegen das Coronavirus ist auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt, dass Messenger-RNA die Bereitstellung wirksamer und sicherer Impfstoffe und Medikamente revolutionieren kann. Im Körper sind diese Moleküle entscheidend beim Proteinaufbau beteiligt, da sie als Boten die genetischen Informationen der DNA vom Zellkern an die Ribosomen übertragen. Die Biochemikerin Prof. Dr. Katalin Karikó trug wesentlich zur Grundlagenforschung bei, auf die sich die heutige mRNA-Technologie stützt. In der Leopoldina-Vorlesung am Mittwoch, 19. April in Halle (Saale) wird sie erläutern, wie mRNA für Therapien eingesetzt werden kann.
Vor Beginn des Vortrags erhalten die neuen Mitglieder der Leopoldina ihre Mitgliedsurkunden. Der Biochemiker Prof. Dr. Franz-Ulrich Hartl wird mit der Schleiden-Medaille geehrt.
Mittwoch, 19. April 2023
17:00 Uhr bis 18:15 Uhr Urkundenübergabe Klasse II – Lebenswissenschaften
18:15 Uhr bis 18:45 Uhr Verleihung der Schleiden-Medaille an den Biochemiker Prof. Dr. Franz-Ulrich Hartl
18:45 Uhr bis 19:30 Uhr Leopoldina-Vorlesung von Biochemikerin Prof. Dr. Katalin Karikó
„Developing mRNA for therapy“
Hauptgebäude der Leopoldina, Vortragssaal
Jägerberg 1, 06108 Halle (Saale)
Katalin Karikó ist eine ungarisch-US-amerikanische Neurowissenschaftlerin und Biochemikerin, die früh das Potenzial von synthetisch hergestellter mRNA für die Therapie immunologischer und onkologischer Erkrankungen sowie die Impfstoffentwicklung erkannt hat. Als ehemalige Senior Vizepräsidentin von BioNTech war sie maßgeblich an der Entwicklung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus beteiligt. Seit 2021 hat sie eine Außerplanmäßige Professur für Neurochirurgie an der University of Pennsylvania/USA sowie eine Professur an der Universität Szeged/Ungarn inne. Über ihre aktuelle Forschung zur Anwendung der mRNA-Technologie in der Erzeugung therapeutischer Proteine für Tumorbehandlungen wird sie in der Leopoldina-Vorlesung berichten.
Zuvor überreicht Leopoldina-Präsident Prof. (ETHZ) Dr. Gerald Haug um 17:00 Uhr Akademie-Mitgliedern der Klasse II – Lebenswissenschaften ihre Urkunden. Eine Übersicht über die 2022 neu in die Klasse II der Leopoldina aufgenommenen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler finden Sie hier: https://www.leopoldina.org/neue-mitglieder
Im Rahmen der Veranstaltung wird außerdem Leopoldina-Mitglied Franz-Ulrich Hartl mit der Schleiden-Medaille geehrt. Der Biochemiker entdeckte eine Klasse von Proteinen, sogenannte „Chaperone“, die an der Proteinfaltung in Mitochondrien beteiligt sind. Falsch gefaltete Proteine können neurodegenerative Krankheiten wie Parkinson oder Alzheimer-Demenz auslösen. Weitere Informationen zum Preisträger: https://www.leopoldina.org/schleiden-medaille-2023
Die Veranstaltung richtet sich an alle Interessierten. Der Eintritt ist frei. Die Leopoldina-Vorlesung wird in englischer Sprache gehalten. Das vollständige Programm und den Link zur erforderlichen Anmeldung finden Sie unter: https://www.leopoldina.org/veranstaltungen/veranstaltung/event/3067/
Über die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina:
Als Nationale Akademie der Wissenschaften leistet die Leopoldina unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen. Dazu erarbeitet die Akademie interdisziplinäre Stellungnahmen auf der Grundlage wissenschaftlicher Erkenntnisse. In diesen Veröffentlichungen werden Handlungsoptionen aufgezeigt, zu entscheiden ist Aufgabe der demokratisch legitimierten Politik. Die Expertinnen und Experten, die Stellungnahmen verfassen, arbeiten ehrenamtlich und ergebnisoffen. Die Leopoldina vertritt die deutsche Wissenschaft in internationalen Gremien, unter anderem bei der wissenschaftsbasierten Beratung der jährlichen G7- und G20-Gipfel. Sie hat 1.600 Mitglieder aus mehr als 30 Ländern und vereinigt Expertise aus nahezu allen Forschungsbereichen. Sie wurde 1652 gegründet und 2008 zur Nationalen Akademie der Wissenschaften Deutschlands ernannt. Die Leopoldina ist als unabhängige Wissenschaftsakademie dem Gemeinwohl verpflichtet.
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