LemaS-Transfer - Forschungsprojekt zur Förderung von Stärken und Potenzialen in der Schule geht in die Breite
Für die zweite Phase der insgesamt auf 10 Jahre angelegten und mit 125 Millionen Euro geförderten Initiative von Bund und 16 Ländern „Leistung macht Schule“ erhält der Forschungsverbund LemaS erneut den Zuschlag. Mit LemaS-Transfer in die Schullandschaft übernehmen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler von 17 Universitäten die Begleitung und Beforschung der Transfer- und Implementationsprozesse von bis zu 1.300 Schulen. Gemeinsam mit Multiplikatorenteams aus LemaS-Schulen und Landesinstituten arbeiten sie an der Neugestaltung von Schule und Unterricht, um die individuellen Stärken und Potenziale der Schülerinnen und Schüler besser erkennen und fördern zu können.
LemaS-Transfer knüpft an das Forschungs- und Schulentwicklungsprojekt „Leistung macht Schule“ an. Seit 2018 arbeitet der Forschungsverbund zusammen mit 300 Schulen aller Schulformen in 22 Teilprojekten an der Entwicklung von Strategien, Konzepten und Materialien zur Begabungs- und Begabtenförderung. Rund 100 erprobte und evaluierte LemaS-P³rodukte für die Weiterentwicklung von Schule und Unterricht sind so entstanden. Gleichzeitig hat sich die Förderung der Potenziale und Stärken der Schülerinnen und Schüler in den Strukturen der beteiligten Schulen verankert und sie durch die gemeinsame Leitbildarbeit, eine stärkere Vernetzung mit anderen Schulen und Partnern, durch neue Unterrichtskonzepte und die Professionalisierung des Lehrerkollegiums geprägt. Die Erträge der gemeinsamen Arbeit von Wissenschaft und Praxis sollen nun an weitere Schulen getragen werden. Wie in der ersten Förderphase wird das Projekt auch in der Transferphase von einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe sowie der Bildungspolitik und -verwaltung in den Ländern unterstützt.
- Das Programm der 2. Förderphase von „Leistung macht Schule“-
Schulen, die in der 1. Phase von LemaS beteiligt waren, geben als Multiplikatorinnen und Multiplikatoren in Schulnetzwerken ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zum Einsatz der LemaS-P³rodukte an insgesamt bis zu 1000 neue Schulen weiter. Der Forschungsverbund LemaS-Transfer begleitet sie bei dieser Aufgabe mit einem umfassenden Professionalisierungs- und Unterstützungsangebot. Über die gesamte Laufzeit des Projekts hinweg (Ende 31.12.2027) werden die Multiplikatorenschulen in vier Schwerpunkten zur Potenzial- und Stärkenförderung kontinuierlich weiter qualifiziert. Dazu zählt die Entwicklung hin zu einer begabungsfördernden Schulkultur, die Individualisierung des Unterrichts sowie die fachspezifische Gestaltung eines potenzialorientierten Unterrichts in den Bereichen MINT und Sprachen. Das Vorhaben wird dabei von den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern mit dem Ziel beforscht, Bedingungen für erfolgreiche Transfer- und Implementationsprozesse im schulischen Kontext zu identifizieren. Um die nachhaltige Anwendung und Verbreitung der LemaS-P³rodukte und der Professionalisierungsangebote sicherzustellen, entwickelt und implementiert der Forschungsverbund dazu eine digitale Distributionsplattform, die perspektivisch in bundesweit jeder Schule zugänglich gemacht werden könnte.
- Der Forschungsverbund LemaS-Transfer -
Der interdisziplinäre Forschungsverbund LemaS-Transfer setzt sich aus 26 leitenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Erziehungswissenschaft, Psychologie, Soziologie und Fachdidaktiken von 17 Universitäten zusammen. Gegenüber der ersten Förderphase kommen die Technische Universität Dresden, die Technischen Universität Dortmund, die Universität des Saarlandes und die Pädagogische Hochschule Zürich als neue Kooperationspartner hinzu. Mit Prof. Dr. Gabriele Weigand verbleibt die Gesamtkoordination des Forschungsverbunds an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe: „Noch immer stehen zu häufig die Schwächen und Defizite der Schülerinnen und Schüler im Zentrum von Schule und Unterricht, nicht aber ihre Potenziale und Stärken. Die Begabungsförderung ist kein Nischenthema, an das sich nur einzelne Schulen mit hochbegabten Kinder und Jugendlichen heranwagen können, sondern ein Querschnittsthema der Bildung und Bildungsgerechtigkeit, das alle Kinder und Jugendlichen sowie Schulen aller Schularten adressiert. Wir haben mit unserer Arbeit an den LemaS-Schulen, darunter Grund-, Werkreal-, Förder- und Gesamtschulen sowie Gymnasien und berufsbildende Schulen gesehen, dass eine begabungsfördernde Ausrichtung die Freude der Schülerinnen und Schüler am Lernen, aber auch die Motivation und das Engagement der Lehrpersonen steigern kann. Mit LemaS-Transfer gehen wir mit den Schulen und unseren P³rodukten weiter in die Breite der Schullandschaft und bauen Leistung macht Schule, auch mit Unterstützung der Landesinstitute, weiter aus. Mit der Beforschung der Transfer- und Implementationsprozesse in einem solch großen Praxisfeld über alle Bundesländer hinweg betreten wir weitestgehend Neuland.“
Ihren offiziellen Abschluss findet die erste Förderphase von „Leistung macht Schule“ zwar erst am 30. Juni dieses Jahres, aber dank einer Überlappungszeit von drei Monaten nehmen die neuen Projektleitungen und Partner im Verbund ab heute ihre Arbeit auf. Jetzt geht es um die Gestaltung des Übergangs in die Transferphase und um die Vorbereitung der Arbeit mit den Multiplikatorenteams in LemaS-Transfer ab dem neuen Schuljahr 2023/24.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. Gabriele Weigand, Koordinatorin des Forschungsverbunds LemaS-Transfer (weigand@ph-karlsruhe.de)
Weitere Informationen:
http://www.lemas-forschung.de
http://www.leistung-macht-schule.de