Erfolgreiche Erprobung empathischer Robotiksysteme in der Pflege
Zum Abschluss des Forschungsprojekts EmoCare präsentierten die Beteiligten, darunter die Hochschule Offenburg, ihre Forschungsergebnisse.
In dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWi) im Rahmen des Zentralen Innovationsprogramms für den Mittelstand (ZIM) geförderten Forschungsprojekt EmoCare wurde in den vergangenen zwei Jahren ein empathisches Robotiksystem für den Einsatz in Pflegeeinrichtungen entwickelt. Dieses innovative System kann anhand spezifischer Sensoren Emotionen und mentale Zustände wie Freude, Trauer, Angst, Ärger oder Schmerz bei den Pflegebedürftigen automatisch präzise erkennen, klassifizieren und interpretieren. Dadurch kann EmoCare das Pflegepersonal dabei unterstützen, das Verhalten und die Stimmung der Pflegebedürftigen besser zu verstehen und angemessen darauf zu reagieren. In Zukunft soll das Robotiksystem eingesetzt werden, um das Pflegepersonal zu entlasten und die Lebensqualität der Pflegebedürftigen weiter zu verbessern. Im Rahmen der Abschlusspräsentation zeigten das Team des Customer Experience Tracking Labors der Hochschule Offenburg sowie das Softwarehaus Dr. Hornecker aus Freiburg im Pflegeheim St. Carolushaus in Freiburg, wie ein solches, empathisches Robotiksystem in der Pflege eingesetzt werden kann.
In Kooperation mit dem St. Carolushaus war EmoCare über einen Zeitraum von zwei Jahren auch erprobt worden. Interessierte Bewohnerinnen und Bewohner des Pflegeheims hatten sich für die notwendigen Tests zur Verfügung gestellt. Ziel dabei war es, das Robotiksystem zu trainieren und die Akzeptanz eines solchen Systems unter Realbedingungen zu untersuchen. Zunächst wurden zwei verschiedene Robotiksysteme mit unterschiedlichen Erscheinungsbildern und Größen getestet. Das Ergebnis überraschte die Forscherinnen und Forscher, denn beide Robotiksysteme fanden sehr gute Akzeptanz bei den Pflegebedürftigen. Diese hatten sehr viel Freude bei der Interaktion mit den Robotern und zeigten keinerlei Hemmungen, mit den Systemen zu interagieren. Das Pflegepersonal hingegen favorisierte eines der beiden Systeme aufgrund seiner besser händelbaren Größe. Darüber hinaus konnte durch die praxisnahe Erprobung wertvolles Feedback für die weitere Entwicklung gewonnen werden, um so weitere Entlastungsmöglichkeiten für das Pflegepersonal zu entwickeln. Der Prototyp des Robotiksystems EmoCare wird nun in den kommenden Jahren durch das Softwarehaus Dr. Hornecker zur Serienreife geführt.
Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Für weitere Informationen steht Prof. Dr. Andrea Müller, E-Mail andrea.mueller@hs-offenburg.de, zur Verfügung.